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Seitentrawler Typ I, II, III
Der Trawler als Seitenschlepper in der Hochseefischerei zusammengestellt von Kapitän Günther Kröger Der Begriff „Trawler“ ist aus dem englischen vom Trawl (grund-schleppnetztrawlen - schleppen) abgeleitet. Warum der Begriff Trawler für ein mit einem Dieselmotor angetriebenen Fischereischiff unterschiedlich in Deutschland verwendet wurde, kann auch nicht exakt gesagt werden. Ebenso ab wann man in Fischereikreisen von Trawlern, die über die Seite fischten, sprach. In meinem Buch „Kapitäne der Deutschen Hochseefischerei“ habe ich auf diese Situation hingewiesen. Man sprach von Trawlern, vor allem nach dem II. Weltkrieg, wenn die Fischereischiffe mit einem Dieselmotor oder einer Kombination leistungsunterschiedlicher Dieselmotore oder dieselelektrisch angetrieben wurden. Die Entwicklung eines stabilen und zu verlässlichen Dieselmotors dauerte von der Erfindung 1893 durch Rudolf Diesel bis 1897. Bekannt ist, dass die „Fram“ von Nansen 1910 einen Dieselmotor an Bord hatte. In der Literatur fand ich den Hinweis, dass 1929 ein Robbenfangschiff mit Namen „J.F.Schröder“ (HC 214) in Dienst gestellt wurde. Es wurde 1933 in „Sachsen“ und 1942 in „Hermann“ umbenannt. Die FMS „Sachsen wurde 1940 von der Kriegsmatiene übernommen und zm Wetterbeobachtungsschiff umgebaut. Es wurde in der Dänemarkstraße während der ersten Reise von September bis November eingesetzt. Ab November wurde die „Hermann“ für das Unternehmen „Holzauge“ als WBS bei Ostgrönland eingesetzt. Von der Besatzung wurde an der Ostküste eine Landstation eingerichtet. Sie wurde 1943 von Dänen entdeckt und durch Bomber zerstört. Das Schiff wurde nicht beschädigt aber vom Eis eingeschlossen. Deutsche Dienststellen beschlossen, die Besatzung mit 2 Flugbooten abzubergen. Sie wurden bis auf 2 Besatzungs mitglieder nach Norwegen gebracht. Die Besatzungsmitglieder waren zu diesem Zeitpunkt an der Küste unterwegs und gerieten danach in amerikanischer Gefangenschaft. Das Schiff wurde von dem 1. Maschinisten Wenglorz am 17.06.43 versenkt. Interessant ist vor allem, dass die „Sachsen“ mit einem Sechs-zylinder Viertakt Dieselmotor und einem Festpropeller angetrieben wurde. Aus der Literatur geht hervor, dass die ersten Fischereimotorschiffe aus den USA kamen und einige davon die Reederei F. Busse aus Bremerhaven 1949-1953 charterte. (BX 557 „SOUALL“, Länge 40 m, BRT 311, Ladungsvermögen 2800 Korb) Bekannt ist, dass 1946 der Alleierten Kontrollrat den Bau von Fischereischiffen lockerte. Sie erlaubten den Bau von 34 Fisch-dampfern mit einer Größe bis 350-400 BRT, einer Länge von 44 m und einem Ladevermögen von 3600 Korb. Auf Grund der geringen Schiffsgröße wurden diese Schiffe auch „Westentaschentrawler“ bezeichnet. Erst 1949 wurde der Bau von Fischereischiffen mit einer Größe von 600 BRT möglich. In dem Buch „Nordsee“ vom Verleger Brandes kann man nachlesen, dass 1950/51 die Fischdampfer „Freiburg“, „Tübingen“, „Darmstadt“ mit Dieselmotoren von 900-990 Ps angetrieben wurden. Die dazu gehörigen Fischdampfer „Heidelberg“ und „Bonn“ hatten einen 990 Ps dieselelektrischen Antrieb. In einer anderen Beschreibung wird sogar gesagt, dass die „Nordsee“ 4 Schiffe mit dieselelektischen Antrieb in Dienst stellte. Dies waren die ersten deutschen Fischereischiffe mit Dieselmotoren. 1955 erhielten die Fischdampfer „Hof“, „Braunschweig“ und „Frankfurt am Main“ eine Leistungserhöhung durch die Ausrüstung mit Turbinen.(Bereederung: Deutsche Heringsfischerei). 1957/58 wurde die „Essen“-Klasse mit Dieselmotoren von der „Nordsee“ in Dienst gestellt und 1959/60/61 kam die „Augsburg“-Klasse dazu. 1956 war der Fischdampfer BX 649 „Jupiter“ eines der letzten Schiffe mit einer Dampfmaschine. Bei uns in der Rostocker Hochseefischerei haben wir nur von Trawlern gesprochen. Gleiches konnte wir auch in den ehemals sozialistischen Ländern feststellen. Die Westdeutschen Hochseefischer blieben bei ihrer Sprachgewohnheit und bezeichneten diese Schiffe auch weiter als Fischdampfer oder einfach Dampfer. Wie aus meinen Übersichten hervorgeht, hatten wir Trawler vom Typ I, vom Typ II und Trawler Typ III. Dazu kamen dann die Fänger für die Mutterschiffe, die wir als Zubringertrawler bezeichneten. Der Einsatz dieser Fischereitrawler war unterschiedlich. Die Trawler Typ I fischten wenig bei Island, weil ihre Antriebsleistung zu gering war. Sie kamen aber in der Nordsee, an der norwegischen Küste im Nordmeer und den westbritischen Gewässern zum Einsatz. Einsätze im Nordwest-Atlantik und als Zubringer für die Mutterschiffe waren gering. Die Trawler Typ II und Typ III konnten überall im Nordatlantik eingesetzt werden. Sie fischen in den letzten Jahren für die Mutterschiffe. Der letzte Trawler wurde 1990 in Bremerhaven Museumsschiff.
Vom Fischkutter zum Hochseetrawler
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Letztes Update: 23.03.2024, 18:05 Uhr
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