ROS |
Name |
Ruf- zeichen |
Indienst- stellung |
Kapitän |
Außerdienst- stellung |
Verbleib |
|
Minna |
|
Anfang der 50.-Jahre |
|
|
wurde Ende der 50er Jahre aus dem Bugsierdienst abgezogen und im FIKO als Taucherboot eingesetzt. |
|
Tetje |
DHVD |
29.12.1966 |
|
Nov. 1991 |
Verkauft/ Zeebrügge/Holland |
|
Robby |
DATL |
1958 |
|
1991 |
Verkauft/ Zeebrügge/Holland |
|
Fietje |
|
|
|
|
es liegen zur Zeit keine Unterlagen vor, da der Schlepper noch zu DDR Zeiten verkauft wurde nach Verkauf umbenannt in "Langenort" |
|
Robert Koch |
|
18.07.1956 |
Wilhelm Stock |
22.12.1979 |
Verschrottet/Santander/Spanien |
Auf dem Forschungsschiff „Solea“
Das Rostocker Forschungsschiff „Solea“ befindet sich gegenwärtig auf einer Forschungsreise an der dänischen Küste. Sie lag am 11.10.2014 in Warnemünde am Passagierkai und tauschte das wissenschaftliche Personal.
Da meine Tochter im Thünen-Institut für Ostseefischerei arbeitet und an den Seereisen teilnimmt, hatte ich das Glück, sie mit an Bord zu begleiten. Das rund 43 m lange und 10 m breite, mit einem Tiefgang von 3,80 m große Schiff machte auf mich einen sehr guten Eindruck und ließ sofort das Verlangen nach einer Reise in der Fischerei aufkommen. Doch ich musste damit zufrieden sein, dass ich mir das Schiff ansehen durfte. Auch hier bestätigte sich der gute Eindruck. Durch den I. Steuermann und danach durch den Kapitän bekam ich einige Informationen zum Tätigkeitsbereich der „Solea“. Ich schaute mir natürlich die Brücke und die Räume im Inneren des Schiffes an. Gegenwärtig machen sie an der dänischen Küste hydroakustische Aufnahmen und Probehols auf festgestellte Fischkonzentrationen. Der Fang wird dann unter Deck exakt untersucht und es werden Rückschlüsse auf die angetroffenen Bestände getroffen.
Ich wünsche dem Kapitän und seiner Besatzung und den Wissenschaftlern viel Erfolg für ihre Arbeit.
Günther Kröger
17.10.2014
Hafenschlepper im FIKO Rostock
zusammengestellt von Kapitän Günther Kröger
In einem Fischereihafen werden die vom Fangeinsatz kommenden Fangschiffe gelöscht, die Fischräume gereinigt, repariert, neu für eine Fangreise ausgerüstet. Es wird Wasser und Brennstoff gebunkert und Proviant übernommen.
Diese Prozesse erfordern, dass die Fangschiffe den Liegeplatz des Öfteren wechseln müssen.
Im Fischkombinat Rostock erfolgte Anfang der 50er Jahre das Verholen durch die Verholgang mit Hilfe des kleinen Schleppers „Minna“.
Anfang des Jahres 1958 (28. April) wurde ein neuer Schlepper „Robby“ von der Bauwerft Oderberg/Havel übernommen. Auf Grund technischer Probleme ging der Schlepper erst am 17. Juni 1958 in den Schichtdienst. Das Schiff mit seiner Besatzung war eine große Erleichterung für die Verholgang zur Bewältigung der Aufgaben im Hafenbetrieb. Anfangs half der Schlepper „Minna“ weiterhin im Verholbetrieb.
Schlepper „Minna“ wurde dann Ende der 50er Jahre als Taucherboot im Fischkombinat bzw. im Stadt- und Übersehhafen als Taucherboot eingesetzt und von der betriebseigenen Tauchergruppe betreut.
Mit der Vergrößerung der Flotte, vor allem durch die Indienststellung der Großschiffe ab 1960 konnte der reederei-eigene Schlepper „Robby“ die Verholaufgaben und das Bugsieren der Schiffe beim Ein- und Auslaufen alleine nicht bewältigen. Es wurden Schlepper zur Unterstützung gechartert, um der Hafendurchlauf abzusichern. Diese Charterungen waren mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden. Durch die Leitung des Fischkombinates wurde beschlossen zwei leistungsstarke Schlepper in Dienst zustellen.
Am 29.12.1966 wurde der Schlepper „Tetje“ von der VEB Schiffswerft Edgar Andre Magdeburg übernommen. „Tetje", mit seinen 750 PS, war eine Weiterentwicklung der Schlepper vom Typ "Oldendorf" und "Krummendorf" von der VEB Bagger, Bergungs- und Bugsierreederei Rostock.
Tetje war ein Hafenschlepper- ein stählendes Eindeckschiff- mit Mitschiffs angeordnetem Deckshaus. Er entsprach in seiner äußeren Gestaltung den beiden Schleppern "Dierkow" und "Peets" der oben genannten Reederei. Diese beiden genannten Schiffe hatten einen Diesel-Elektro-Antrieb. Unser Schlepper erhielt einen Diesel-Direkt-Antrieb mit einem in einer schwenkbaren Ruderdüse laufenden Verstellpropeller. Die Maschine stand Mitschiffs. Mit der Verstellpropelleranlage in Verbindung mit der Ruderdüse wurde ein neuer Schleppertyp in der DDR Schifffahrt geschaffen.
Eingesetzt wurde der Schlepper "Tetje", wie wir alle wissen im Hafenbetrieb, zum Bugsieren beim Ein- und Auslaufen der Großschiffe und in der "Kleinen Küstenschifffahrt.
Der uns aus der Fischerei bekannte Kapitän Gerhard Gerwin, hat in den letzten Jahren den Schlepper gefahren. Er bestätigte mir, dass "Tetje" allen Anforderungen im Hafen gerecht wurde. Der Schlepper war wendig und leistungsstark.
Der zweite Schlepper Fietje wurde wohl ein Jahr danach in Dienst gestellt. Es erfolgte jedoch nach ca. einem Jahr der Verkauf dieses Schiffes. Mir fehlen zur Zeit die exakten Daten.
Nach der Wende wurden die Schlepper verkauft.
für den Schlepper Robby liegen keine techn. Daten vor.
Allgemeines |
|
Hauptabmessungen |
Bauwerft |
VEB Schiffswerft Edgar Andre' Magdeburg |
|
L.ü.a. |
26,43 m |
Schiffstyp |
Hafenschlepper |
|
L.pp. |
23,14 m |
Aufbautyp |
Volldecker m. Deckshaus |
|
Breite |
7,60 m |
Klasse |
DSRK AIK �Eis 3� Schlepper |
|
Höhe |
3,50 m |
Geschw. |
v. 11 kn; 5,55 m/s |
|
Höhe a |
3,88 m |
Ausrüstungsdauer |
100 h |
|
Tiefgang |
3,00 m |
Fahrtbereich |
Küstengebiet, Rostock-Hafen |
|
V: |
241,40 m³ |
|
|
|
|
|
Tankinhalte |
|
Propeller |
Trink-Waschw. |
10,3 m³ |
|
Durchmesser |
2,00 m |
Treiböl |
20,1 m³ |
|
Flügelzahl |
3 |
Schmieröl |
3,1 m³ |
|
Steigung |
Verstellpropeller |
|
|
|
Drehzahl |
375 U/min |
|
|
|
|
|
Hauptmaschine |
|
Hilfsdieselaggregate |
Typ u. Firma |
8 NVD 48 U |
|
Typ u. Firma |
4 NVD 24 |
Leistung |
792 Pse |
|
Anzahl |
2 |
Drehzahl |
384 U / min |
|
Leistung |
100 Pse |
|
|
|
Drehzahl |
750 U / min |
|
|
|
|
|
Luftkompressoren |
|
E-Anlage |
Typ u. Firma |
? |
|
Stromart |
Drehstrom |
Drehzahl |
? |
|
Spannung |
380 V |
Leistung |
18 m³/ h |
|
Umformer |
24 V |
Anzahl |
1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Bemerkungen |
|
Besatzung |
UKW-Sprechfunk, Radar, 100 W Mittel-Grenzwellen-Sender |
|
Ges. |
7 Pers. |
Flachecholot |
|
|
|
Rundfunkübertragungsanlage |
|
|
|
Hilfsschiff „Robert Koch“ im FIKO Rostock
zusammengestellt von Kapitän Günther Kröger
Die Sorge um die ärztliche Betreuung unserer Hochseefischer wurde mit der Vergrößerung der Logger- und Trawlerflotte von Anfang an durch die Leitung des Fischkombinates Rostock mit großer sozialer und sicherheitsrelevanter Verantwortung wahrgenommen. Zuvor wurden Logger-Fangschiffe als Hilfsschiffe ausgerüstet, die neben dem Fang, die Betreuung ausübten. Bei Unfällen und schweren Erkrankungen in den Fanggebieten wurden die Dienste der westdeutschen Hilfs-schiffe „Meerkatze“, Friethjof“ und „Anton Dorn“ wahrgenommen.
Ab 1956 verfügte die Rostocker Hochseefischerei über ein eigenes Hilfsschiff. Das von der Mathias Thesen Werft gebaute Schiff verfügte zur damaligen Zeit über eine sehr gute, moderne Ausrüstung. Es sicherte natürlich in erster Linie unseren und den Sassnitzer Hochseefischern eine verbesserte ärztliche Hilfe und Betreuung. Der Staat hatte sein Versprechen wahr gemacht und die Sorge um das Leben und die Gesundheit der Seeleute fern von der Heimat mit dem Hilfsschiff „Robert Koch“ belegt.
Die geleistete medizinische Hilfe durch die Ärzte, die Schwestern und Sanitäter auf See rettete vielen Seeleuten das Leben. Sie wurde in vielen Fällen nur möglich, weil durch den Kapitän mit seinen Offizieren und durch die Schlauchboot-besatzungen mit großem seemännischem Können, fast bei jedem Wetter, die Kranken von den Fangschiffen ab geborgen wurden. So mancher Kranke wurde auch in den nächsten Hafen in eine Klinik transportiert. Von 1963 bis 1966 wurden 14 Blinddarmoperationen auf See vorgenommen worden. Diese Hilfe galt auch ausländischen Seeleuten. Wenn eine ärztliche Betreuung notwendig wurde, wurde Allen geholfen.
Über die medizinische Betreuung unserer Hochseefischer hinaus, leistete das Hilfsschiff auch Unterstützung bei Reparaturen oder anderen technischen Ausfällen. So konnten Reiseabbrechungen verhindert werden. Oft half die Besatzung der „Robert Koch“ mit Trinkwasser und Proviant und schleppte aber auch, wenn auf See keine Reparatur möglich war, so manches Fischereifahrzeug in den Heimathafen.
War die „Robert Koch“ im Fanggebiet, gingen wir beruhigter unserer Arbeit nach.
Mit der Indienststellung unserer Großschiffe wurde die ärztliche Betreuung von den Ärzten dieser Schiffe übernommen.
In den 80er Jahren wurde jedes Besatzungsmitglied mit einem persönlichen Lebensrettungsanzug ausgerüstet.
Ab 1973 wurde das Hilfsschiff „Robert Koch“ auch als Besatzungstransporter in NW-Atlantik eingesetzt. Es nahm im Hafen Havanna die Besatzung an Bord, brachte sie zum Fangplatz und dort wurde dann der Austausch der Besatzungen vorgenommen.
Im Dezember 1979 wurde die „Robert Koch“ Außerdienst gestellt.
FFS Ernst Häeckel
FHS Robert Koch - Festschrift zur 50. Reise - Sommer 1963
Hafenschlepper Fietje
Zeichnungen des Fischereihilfschiffes "Robert Koch"