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Schirmer
Jochen Schirmer
Kunstmaler


Arbeitskreis


60 Jahre
Fischwirtschaft
in Rostock Marienehe



Bilder vom Fischereihafen aus den Jahren 1950 bis 1990 und nach der Wende 1990

Fischereihafen




Ständige Ausstellung
Hochseefischerei 1950-1990

Societät Rostock maritim e.V.


Das waren wir

(Erarbeitet von H. Seffner)

Das waren wir



Wo einst Bomber für den 2. Weltkrieg gebaut wurden, entstand auf den Trümmern der Heinkelwerke, um die Versorgungslücken zu schließen, ab 1950 das Fischkombinat Rostock. Es war ein schwerer Anfang und niemand ahnte auch nur annähernd, was daraus einmal entstehen würde.

Frachtschiffe befahren die ganze Welt. Das ist klar. Aber wo die Schiffe der DDR Hochseefischerei gewesen sind, um Fisch zu fangen, vermag sich der Außenstehende nicht vorstellen Schiffe der DDR Hochseefischerei fischten in der Ost- und Nordsee, der Barentsee bis Nowaja Semlja, vor Spitzbergen und Island, an der Ost- und Westküste Grönlands, an der ostamerikanischen Küste von der Hudson Bay bis Cape Hatteras, im Golf von Mexiko, an der Küste von Argentinien bis in die Antarktis, an der Westküste von Amerika von Kalifornien bis zu den Aleuten. Schiffe der DDR Hochseefischerei setzten ihre Netze aus an der afrikanischen Küste von Algerien bis Namibia, vor Jemen und vor Mosambik. Schiffe der DDR Hochseefischerei fuhren durch den Suezkanal und den Panamakanal. Einige Schiffe, darunter auch 4 Saßnitzer 26-Meter Kutter, umrundeten das Kap der guten Hoffnung und ein Schiff umfuhr sogar Kap Hoorn.
Die Schiffsbesatzungen wurden u.a. per Flugzeug über San Salvador, Havanna, Sankt Pierre, Reykjavik, Glasgow, Las Palmas, Beira, Luanda, Maputo, Aden. Windhoek, Montreal, Nouadibou, Montevideo, Bahia Blanca und Ushaia ausgetauscht. Der Einsatz der Besatzungen dauerte im Schnitt 3 Monate. Der Abtransport der Fischprodukte, der Besatzungsaustausch, die Ver- und Entsorgung der Schiffe erforderte stets logistische Meisterleistungen

Das erfolgreichste Jahr war das Jahr 1971 mit einer Fang und Verarbeitungsmenge von 223.664 Tonnen

Die DDR Hochseefischerei hatte auch die größten Fischereifahrzeuge die je unter deutscher Flagge fuhren. Es waren die „Junge Welt“ und die „Junge Garde“ Sie hatten 10.192 Bruttoregistertonnen, waren 141 m lang und hatten eine Besatzung von 172 Personen darunter auch viele Frauen.
Frauen fuhren an Bord seit der Indienststellung der ersten Verarbeitungsschiffe auch in der Verarbeitung. Den größten prozentualen Anteil an Frauen gab es auf der Jungfernfahrt des Verarbeitungsschiffes „F.C. Weiskopf“ vom 10.Januar bis Ende März 1963 vor der Küste von West Grönland. Unter der 84-köpfigen Besatzung waren18 Frauen.

Auf Schiffen der DDR mit mehr als 50 Personen Besatzungsstärke musste ein Arzt fahren. (BRD 75) Deshalb hatten auch alle Verarbeitungsschiffe ein Hospital mit Behandlungsraum und Krankenbetten. Oft konnten die Ärzte auf den entfernten Fangplätzen auch Seeleuten der BRD und anderen Ländern helfen. Die Zahl der Blinddarmoperationen auf hoher See betrug 82.
Das Haus der Hochseefischer am Rostocker Holbeinplatz (ein Betriebshotel) war bis zum Bau der ersten Interhotels mit seinen 200 Zimmern mit 584 Betten, Bars, Restaurants und Serviceeinrichtungen das größte und modernste Hotel der DDR.
Die DDR Hochseefischerei war nach dem DDR Reisebüro der beste Kunde von Interflug. Durch die Hochseefischerei nahm die Interflug Linienflüge nach Havanna und Luanda in Angola mit Verlängerung nach Maputo in Mosambik auf.

Um die Schiffe zu besetzen waren 4.600 Personen erforderlich. Etwa ähnlich viele waren an Land notwendig um den Einsatz der Flotte abzusichern. Mit zeitweise 101 aktiven Schiffen hatten die Rostocker Hochseefischer die größte deutsche Fischereiflotte. Besonders stolz sind die Rostocker Hochseefischer darauf, dass sie während der 40 Jahre als Großreederei von ihren insgesamt 135 Schiffen kein Schiff verloren haben.

Das alles sind Fakten die nicht in Vergessenheit geraten sollten.

Freundlichst Horst Seffner

Günther Kröger hat über Jahre Fakten, Zahlen, Fotos, Dokumente, Strukturen, Ergebnisse, Ereignisse und alles, was ihm notwendig erschien gesammelt, erarbeitet und archiviert. Er hat jetzt eine eigne Homepage, in die er nach und nach alles einarbeitet. Für alle ehem. Betriebsangehörigen und Interessierte an die Geschichte der Hochseefischerei unverzichtbar. Günther Krögers Homepage ist zu erreichen unter
www.rostocker-hochseefischerei.de .

Im Aufbau befindet sich im Internet ein Informationsring für Freunde der Hochseefischerei. Hier werden anfallende, interessierende Dinge weiter geleitet. Die bisherigen Infos findet man ebenfalls bei Willfried Gille unter “NEWS“ und dann unter Seffner.


Literatur: Die Gesamtliteratur der DDR Hochseefischerei ist erfasst von Herrn Bernd Meyer und kann bei Wilfried Gille unter Literatur angeklickt werden.

Die wichtigsten Bücher der letzten Jahre
„Hiev Up“ Dietrich Strobel, Heinrich Halbeck
„Hochseefischer - Menschen besonderer Art“ Günther Kröger
„Vom Alex zum Nordmeer“ Heinz Adler
„Ein Hochseefischer erzählt“ Gert Kotzian
„Hochseefischer - wer war mehr?“ Heinz Bonkewitz
„Kein Seemannsgarn“ Dietrich Bäßler
„Zur Entwicklung der ostdeutschen Fischerei nach 1945“ Herausgeber Bruno Jensen
„aus meinem Seefahrtsbuch“ Christian Krosch


Was ich gern noch wissen möchte

  • Berichte über Treffen
  • wo und wann finden noch Treffen irgendwelcher Art statt ?
  • Ideen, wie die Kontaktarmut und die Einsamkeit vieler Hochseefischer überwunden werden kann
  • Welche interessanten Homepages gibt es für uns als ehem. Hochseefischer
  • Welcher ehem. Hochseefischer hat eine Homepage
  • Anekdoten
  • e-Mailanschriften von ehem. interessierten Hochseefischern

Bitte an Interessenten weiterleiten oder anfordern lassen von
seffnerwismar@t-online


Gruß Horst Seffner




Letztes Update: 01.01.1970, 01:00 Uhr
Günther Kröger - 2008