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Südwest-Afrika
Auszug aus dem Buch “Kapitäne der Deutschen Hochseefischerei“ 2016 Günther Kröger SW-Afrika - Namibia Es umfasst das Gebiet von etwa 17° 12‘ S und 29° 25’E – von Cunene bis Oranjemund. Unsere Fischerei vor der Küste Namibias war jahreszeitlich über das gesamte Gebiet verteilt. Die ostdeutsche Fischerei orientierte sich in der Fangtätigkeit auf Seehecht und Schildmakrelen. Die westdeutsche Fischerei nutzte in diesem Gebiet bis zum Kap der Guten Hoffnung zeitlich begrenzt die Kaphechtbestände. Die Schildmakrelen- und Seehechtbestände wurden in diesem Gebiet immer als gut eingeschätzt, Sie waren auch in den Jahren von 1966 bis 1990, also in der Zeit unserer Fischerei mit zeitlichen Schwankungen immer für eine kommerzielle Fischerei geeignet. Dieses Gebiet wird wie im Fanggebiet NW-Afrika durch ein Upwelling, also durch einen Wasserauftrieb aus tiefer liegenden nährstoffreichen Wasserschichten in oberflächennahe Wasserschichten geprägt. Das nährstoffreiche Wasser dieses gesamten Gebietes hat bis in die heutige Zeit für einen guten Fischbestand gesorgt. Seehechtbestände finden wir von der Tigerhalbinsel bis über die Grenzen Namibias hinaus zum Kap der Guten Hoffnung. Laichseehechtbestände wandern von Süden kommend im I. und II. Quartal in namibisches Gebiet ein. Zwischen 25° und 28° S fanden wir in den Monaten Januar und Februar die stärksten Laichkonzentrationen. Sie wurden in Wassertiefen von 250 bis 400 m angetroffen. Im II. Quartal hat der Seehecht nach dem Laichen hier eine Ruhepause und bildet kleinere Konzentrationen. Im nördlichen Teil dieses Gebietes, zwischen 17° 30‘ S und 23° S fanden wir im I. Quartal Seehechtkonzentrationen in der Vorlaichzeit, die Wanderungen unternahmen. Das Laichen findet hier in den Monaten März und April bis in die Maihälfte statt und gestattete eine gute Fischerei in Wassertiefen von 200 bis 400 m. Danach beginnt auch hier die Ruhepause. Gute Fangbedingungen auf Seehecht fanden unsere Fischereikapitäne auch im August zwischen 23° und 25° in Tiefen von 220 bis 280 m und im September zwischen 21° und 23° in Tiefen von 150 bis 200 m. Doch zu dieser Zeit wuchs in dieser Position der Anteil an Jungfisch. Beeinflusst wurde unsere Fischerei durch die Stärke des Benguelastromes , durch die Intensität des SO Passats und des Upwellings vor allem in dem Gebiet zwischen 22° und 24° S. Sie führen teilweise zur Auflösung der Fischkonzentrationen. Wir stellten aber auch fest, dass stärkere Winde bessere Fangergebnisse brachten. Gute Fänge wurden bei zunehmenden Mond und schlechtere Fänge bei abnehmenden Mond bis zum Neumond festgestellt. Von der Rostocker Flotte waren ganzjährig ab 1976 Fischereifahrzeuge vom Typ FVS I, FVS II. und Supertrawler vor Namibia im Einsatz. Sie fischten sowohl auf Seehecht als auch auf Schildmakrele. Die westdeutsche Flotte verkaufte die Fischdampfer „Koblenz“ und „Hildesheim“ an eine südafrikanische Reederei. Diese Schiffe waren in diesem Gebiet jahrelang mit guten Erfolgen, vor allem auf Kaphecht, im Einsatz. Im Jahr 1966 hat das FMS „Tübingen“ erneut die Kaphechtbestände vor Südwest-Afrika befischt. Die Fischerei auf Schildmakrele erfolgte von Fahrzeugen der Rostocker Flotte, insbesondere von FVS des Typs II – ROS 312 und ROS 313. Die höchsten Fänge wurden im I. und II. Quartal des Jahres erzielt. Das Hauptfanggebiet, wie oben beschrieben, lag zwischen 17° 30‘ und 20° S und es war eine Fischerei auf Vorlaich- und Laichkonzentrationen. Nach dieser Fangperiode wurde die Fischerei weiter südlich zwischen 20° und 22° S verlagert. Ein Abfall der Fangergebnisse musste verkraftet werden, dagegen war die Größenzusammensetzung vorteilhafter. Schlecht war die Fischerei in den Monaten Juli und August. Doch in den einzelnen Jahren waren die Ergebnisse immer unterschiedlich, stabilisierten sich jedoch ab 1986 wieder. Die Hauptschlepprichtung liegt entlang der Schelfkante in NNW-Richtung. Die Kurse verlaufen meist entlang der Tiefenlinien. Die Schleppgeschwindigkeit sollte auf Grund der Fluchtgeschwindigkeit der Schildmakrele nicht unter 5 Kn liegen. In südliche Richtung kann nur bei gutem Wetter geschleppt werden. Die Schildmakrelenschwärme haben unsere Fischereikapitäne hauptsächlich in Tiefen von 100 bis 350 m befischt. Die Schildmakrele hielt sich in diesem Gebiet im Allgemeinen tagsüber in Bodennähe auf. In der Dämmerung steigen sie auf einem Tiefenhorizont von 50 und 150 m und verbleiben bis zum Morgen im Pelagial. Die Anzeigen der Schildmakrelenschwärme traten auf dem Schreiber als Staub, Pfähle, Pulke oder band- bzw. wandförmige Anzeigen auf. Die Schildmakrelenschwärme wurden von unseren Fischereikapitänen im Allgemeinen 20 - 100 m unter der Anzeigenunterkante angefahren, um gute Ergebnisse zu erzielen. Stand der Fisch in Bodennähe und war der Grund sauber wurde das Netz am Grund gefahren und ein Zusammendrücken der Netzöffnung auf ca. 10 m brachte meistens eine Fangsteigerung. Wir hatten aber auch Fanghols, bei denen diese Verhältnisse überhaupt nicht zutrafen, man musste sich immer auf die jeweilige Situation einstellen. Behindert wurde die Fischerei in diesem Gebiet durch starke Quallen-Vorkommen, die aber mit einem guten Schreiber erkannt werden können. Original sw-0025 Namibia
Fangplätze-Namibia
Fangplätze-SW-Afrika
Fanggebiet Namibia Kurzbericht von Kpt. Brzytwa/1989 Die Fangplatzeinschätzung bezieht sich auf einen Kurzeinsatz mit Beginn am 25.07.1989. Allg. Einschätzung:
Weitere Positionen:
Rennsteig:
Hinweise zum F-Platz:
Koralle:
Fischerei vor Namibia - Dr. Kapitän Gerhard Trost |
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Letztes Update: 29.10.2017, 13:41 Uhr
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