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Nachruf
Nachruf
Dieter Kokot
Am 12. August 2024 verstarb unser Freund, Kollege und im Kreise der
Hochseefischerei bekannte Hoppyhistoriker Dieter Kokot in Wingst, in der Nähe von Cuxhaven. Sein Abschied traf uns alle hart, unerwartet, wir können
es fast nicht glauben. Lieber Dieter, wir werden Dich immer in guter, ehrevoller Erinnerung behalten.
Ihnen Frau Kokot und der Familie möchten wir unser Mitgefühl und herzliches Beileid aussprechen. Er wird immer einen würdigen Platz in unserer Erinnerung einnehmen.
Dieter Kokot wurde am 14. März 1946, nach der Flucht der Eltern aus Ostpreußen, in Dänemark geboren. In Cuxhaven fanden sie eine neue Heimat. Hier absolvierte er die Schule und hier lernte er den Beruf des Maschinen-schlossers. Seine Gesellentätigkeit verband ihn mit der Hochseefischerei und der Seefahrt in Cuxhaven. Folgerichtig fuhr er danach zur See. Auf den Schiffen lernte er seinen Beruf von der Picke auf. Von den 17 Jahren Seefahrt, fuhr er 10 Jahre als Technischer Offizier. Nach längerer Arbeit im Ausland, vor allem in Nahost und Afrika wurde er 1988 Technischer Leiter bei der Deutschen Rentenversicherung.
Schon in seiner Jugendzeit sammelte er Informationen, Beiträge, Zeitungsartikel über die Cuxhavener Hochseefischerei. Während seiner Tätigkeit an Land setzte er dieses Hoppy fort. Sein spezielles Interesse an der Arbeit der Cuxhavener Fischer brachte es mit sich, dass er Kontakte zu anderen maritim interessierten Menschen knüpfte und sich mit diesen austauschte und sie sich gegenseitig bei der Aufarbeitung von Unterlagen und Informationen unterstützten. Diese Zusammenarbeit pflegte es bis heute. Wichtig waren für Dieter Kokot die Kontakte zu den Kapitänen, den Fischereiinspektoren und auch zu den Vertretern der Reedereien. Diese enge Zusammenarbeit, die konkreten Berichte der Praktiker erweiterten sein Wissen zur Cuxhavener Fischerei ungemein. Akribisch und übersichtlich ordnete er seine fischereilichen Unterlagen in seinen Akten. Zielstrebig sammelte er Berichte auch aus den Anfangsjahren und sicherte so, dass er exakte Auskünfte über die Fischerei in Cuxhaven geben konnte. Folgerichtig, beteiligte er sich an Ausarbeitungen und Berichte an die Presse und zu speziellen Themen machte er selbst durch seine bekannten Ausarbeitungen auf bestimmte Ereignisse aufmerksam.
Persönlich denke ich mit großer Hochachtung an Dieter Kokot. Wir wurden gute Freunde, als ich Material für mein Buch über die Deutschen Fischerei Kapitäne schrieb. Ohne ihn hätte ich mein Material nicht zusammentragen können. Sein Wissensschatz half mir bei vielen Fragen der Hochseefischerei in Westdeutschland. Ich freute mich auch immer, wenn ich auf seinen Nachfragen Antworten zur Fischerei in der ehemaligen DDR geben konnte.
Nun hat sein Schaffen, seine nie endende Neugier zu Fragen der Hochseefischerei in Cuxhafen, aber auch in anderen Regionen ein Ende gefunden. Er kann stolz auf sein zusammengetragenes historisches Material zur Fischerei sei. Es ist unbedingt empfehlenswert, wenn dieses Material in guten Händen gelangt und der Nachwelt erhalten bleibt. Ich weiß, dies wäre auch sein Wunsch.
Lieber Dieter Kokot du wirst mir und der Fischereiwelt immer in guter Erinnerung bleiben, wir werden dein Ansehen in Ehren halten, dich nicht vergessen. Auf deiner letzten großen Reise rufen wir dir ein herzliches FAHREWOHL zu, machts gut.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Gernot Wille
Am 05. Januar 2024 verstarb unser Kollege Kapitän Gernot Wille. Der Familie möchten wir, die Rostocker Fischereikapitäne unser tiefempfundenes Mitgefühl und Beileid übermitteln. Kapitän Gernot Wille wird uns immer in ehrenvoller Erinnerung bleiben.
Gernot Wille wurde am 08.09.1941 in Berlin geboren. Hier hat er seine Kindheit und Schulzeit verlebt. Er hatte damals vielseitige Interessen, entschied sich aber 1956 für den Beruf eines Hochseefischers. Er galt als wissbegieriger und aufmerksamer Schüler und beendete 1959 seine Fischerlehre im Fischkombinat Rostock. Während seiner Fahrzeit als Matrose entwickelte er sich zu einem guten Seemann mit ausgezeichnetem Wissen zur Fangtechnik und anderen Grundlagen der Hochseefischerei. Im Besatzungskollektiv war er beliebt und ein hilfsbereiter Kollege. Kollege Gernot Wille vervollständigte während dieser Zeit sein Fachwissen, die Kapitäne arbeiteten gerne mit ihm, sie schickten ihn zur Seefahrtsschule nach Wustrow. Von 1963 bis 1969 studierte er und kam mit dem Zeugnis als Kapitän in Großer Hochseefischerei von dem Studium zurück. Nun begann eine Fahrenszeit als Nautischer Offizier und in den letzten Jahren vor der Wende als Kapitän. Bekannt ist seine Arbeit in der Garnelenfischerei auf dem Garnelentrawler ROS 413 „Karl
Wolf“. Bekannt ist seine intensive Arbeit an der Verbesserung der Fangtechnik im Kreise seiner Kollegen. Neu war die Fischerei mit Auslegern und zwei Netzen. Er war erfolgreich an der Entwicklung beteiligt. Nach der Garnelen-fischerei war er Kapitän auf dem Ausbildungsschiff „Canopus“. 1990 erlitt er einen Arbeitsunfall mit anschließender Berufsunfähigkeit. Danach nahm er ein Jahr an einer Weiterbildungsmaßnahme – Touristikmanagement - teil. Doch letztendlich kam er zurück zur Fischerei und fuhr nun mit einem Angelkutter Touristen zum Angelsport.
Wir werden Dich Kapitän Gernot Wille immer in guter Erinnerung behalten. Fahre Wohl auf deiner letzten Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Hans-Jürgen Richter
Am 30.Dezember 1923 verstarb unser ehemaliger Kollege,
der Diplom Grafiker Hans-Jürgen Richter in Neutrebbin. Seiner Ehefrau und der Familie möchten wir unser aufrichtiges Mitgefühl und Beileid übermitteln.
Hans-Jürgen Richter war immer mit der Rostocker Hochseefischerei eng verbunden und wir kennen ihn aus den 50er Jahren als Hochseefischer aus der Lehrzeit und insbesondere aus seiner Fahrenszeit in der Trawlerflotte.
Seine Bilder zu den Trawler und ihren Besatzungen und die Kapitänsporträts waren uns immer gegenwärtig. Wir werden ihn nicht vergessen und sein Andenken in Ehren halten.
Hans-Jürgen Richter wurde am 23. März 1934 in Lodz geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Thüringen und in Güstrow. Von 1951 bis 1953 war er Lehrling im Fisch-kombinat Rostock. Nach der Lehre heuerte er auf den Schiffen als Matrose an. Er wurde nicht nur ein guter Fischersmann, er war ein hilfsbereiter, aufmerksamer Kollege, der schnell in den Besatzungskollektiven aufgenommen wurde. Seine Kollegen waren über seine Malerei anfangs überrascht, doch schnell fand er bei ihnen Unterstützung und große Aufmerksamkeit. Noch heute haben viele Hochseefischer die Trawlerbilder zu Hause in ihren Wohnungen. Ich lernte Hans-Jürgen Richter an der Fachschule für Fischwirtschaft in Rostock-Marienehe kennen. Wir absolvierten gemeinsam einen Lehrgang zum Fischermeister als Voraussetzung für den Besuch der Seefahrtsschule in Wustrow. Leider verließ er aus persönlichen Gründen die Seefahrtsschule und ging zu-rück in die Flotte. Er fuhr wieder zur See als Bestmann auf dem Trawler „Eisleben“ bis 1959. Sein Leidenschaft die Anfertigung von Zeichnungen und Malerei wurde ihm hier an Bord erleichtert. Die Besatzung machte eine Zweiraumkammer frei und verschafte ihm dadurch Platz und Raum für seine Malerei. Zu dieser Zeit entstanden seine Seitentrawlerbilder. Seine Arbeiten wurden von der Besatzung geschätzt und bewundert. Auf seiner Art schilderte er das Leben mit der schweren Arbeit in der Fischerei. Von den Hochseefischern wurde er verstanden und seine Bilder blieben bei ihnen immer in Erinnerung.
Der Abbruch seines Studium an der Seefahrtsschule hatte wohl auch damit zu tun, dass er nach seinen Reisen auf dem Trawler „Eisleben“ für 5 Jahre an der Hochschule für bildende Kunst und angewandte Kunst studierte und diese als Diplom Grafiker verließ. Er arbeitete nun als Grafiker bei der DEWAG Berlin und Rostock. Seit 1993 arbeitete er freiberuflich. Bekannt ist seine Arbeit am Aufbau der Galerie „Im Logis“ in Neutrebbin. Nun kam seine Liebe zur Rostocker Hochseefischerei und insbesondere die Zeit der Seitentrawlerfischerei wieder zum Vorschein. Er widmete sich immer wieder diesem Thema und stellte das Leben der Hochseefischer in unterschiedlichen Varianten dar. Dazu kamen Porträts von Kapitänen, aus denen der Charakter und die persönliche Haltung dieser Menschen sichtbar wurden. Seine Arbeiten kann man auch heute noch in der Sozietät maritim in Rostock anschauen. Ich selbst bin Hans-Jürgen Richter dankbar für die Illustration meines Buches „Fantasie oder Wirklichkeit“ meinem Krakenbuch.
Für die Hochseefischer Rostocks wird Hans-Jürgen Richter immer ihr Maler sein, der mit seinen Bildern ihr Leben darstellte. Wir werden Dein Andenken immer in Ehren halten. FAHRE WOHL auf Deiner letzten, großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Kurt Bergemann
Nach jahrelanger Krankheit verstarb am im Juli 2023 unser Kollege Kapitän Kurt Bergemann. Leider erhielt ich diese Information zu spät und konnte deshalb nicht an der Seebestattung teilnehmen. Unser Beileid und Mitgefühl - Ihnen liebe Familie Bergemann – nun sind unsere Gespräche mit Kurt zu Ende.
Unseren immer mit der Fischerei verbundenen Kollegen werden wir Hochseefischer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Kurt Bergemann wurde am 25.12.1939 in Wernitz/Pyritz-Pommern geboren. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war er wohnhaft in Schlemmin, Kr. Bützow. Hier verbrachte er seine Kindheit und Schulzeit.
Von 1954 bis 1956 erfolgte die Lehre als Hochseefischer im Fischkombinat Rostock. Bis 1962 fuhr er als Matrose, Netz-
macher und Bestmann auf den unterschiedlichsten Schiffen in der Loggerflotte. Er war ein gefragter Fischer, da seine fischereilichen Kenntnisse, insbesondere in der Netztechnik außergewöhnlich gut waren. Hilfsbereitschaft, kameradschaft-liches Verhalten, die Vermittlung seines Wissens waren einige seiner charakterlichen Eigenschaften. Seine Einsatzbereitschaft während dieser Zeit ist hervorzuheben und zeichneten ihn aus. Von 1962 bis 1963 besuchte er die Seefahrtsschule Wustrow. Mit dem Zeugnis als Kapitän in der Kleinen Hochseefischerei kam er zurück in die Flotte. Hervorzuheben ist seine Fahrzeit als Steuermann auf dem Logger ROS 113 „Nationale Front“.
Mittels seiner Tätigkeit entwickelte die Besatzung sehr gute Fangleistungen in der Heringsfischerei. Die Qualität der Fassware bei der Salzheringsproduktion wurde bei den Anlandungen immer wieder hervorgehoben. Mit diesem Schiff ROS 113 lief er 1966 erstmals als Kapitän aus. Er war ein guter Fischersmann, seine Fangleistungen lagen immer über den Durchschnitt in der Loggerflotte.
Auf einer Reihe weiterer Schiff der Loggerflotte als Kapitän und auch als Nautischer Offizier in der Trawlerflotte Typ III nahm er aktiv an der Entwicklung der Rostocker Hochseefischerei teil. Nach erfolgreichen Reisen mit dem Trawler „Gera“ verabschiedete er sich, wegen fehlender Seetauglichkeit, 1981 von der Flotte.
Ab 1982 machte er sich selbständig mit einem Taxiunternehmen in Güstrow. Seine Verbindungen zu den Hochseefischern rissen nie ab. Oftmals fuhr er sie mit seinem Taxi in ihre Heimatorte und freute sich Neues aus der Hochseefischerei zu erfahren.
Ich selbst hatte mit Kapitän Kurt Bergemann bis zu seinem Tode stets Kontakt und freute mich immer wieder seine Stimme zu hören.
Nun hast Du Kapitän Kurt Bergemann Deine letzte große Reise angetreten und wir rufen Dir zu FAHRE WOHL.
Wir werden Dich immer in guter, ehrenvoller Erinnerung behalten.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Fritz Zöller
Nach längerem Kranksein verstarb am 03. Juni 2023 unser Kollege Fritz Zöller. Als Gewerkschafter war er lange Jahre für die Flotte des Fischkombinates Rostock tätig. Unser Beileid und tiefes Mitgefühl übermittelten wir der Familie bei der Beisetzung in Sanitz. Wir Hochseefischer werden unseren Kollegen Fritz Zöller immer in guter, ehrenvoller Erinnerung behalten.
Fritz Zöller wurde am 29. Oktober 1938 in Bad Dürrenberg geboren.
Seine Schulzeit verbrachte er in Volksstedt und Schwarza. Für eine gewisse Zeit war er im Kinderheim in Mellenbach, wo er auch seinen Schulabschluss machte. Danach nahm er eine Lehre bei Schott-Jena in Thüringen auf und wurde im Jahr 1956 Glasapparatebläser. Von 1956 bis 1960 leistete er seinen Dienst bei der Volksmarine als Sanitäter. Eigentlich wollte er seine Laufbahn im Medizinischen Dienst fortsetzen mit einem Studium an der Medizinischen Fachschule in Jena. Doch nach einem Jahr brach er sein Studium ab, da er die Bedingungen für die Verträglichkeit der Arbeit in diesem Milieu nicht vertragen konnte.
Es zog ihn zurück an die See.
Er musterte Ende 1961 auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Martin Andersen Nexö“ als Produktionsarbeiter im Fischkombinat Rostock an. Schnell merkte er, dass die Hochseefischerei mit der Marine überhaupt nicht zu vergleichen war. Die erste Reise ging über den Atlantik in Fanggebiete vor der kanadischen Küste. Die Arbeit in der Produktion war hart und ungewohnt. Auch das Leben auf einem Schiff unter den vorherrschenden Wetterbedingungen hatte er sich anders vorgestellt. Tapfer überwand er diese Be-lastungen. Schnell war er ein gefragter Kollege beim Einlegen der Fische in die Maschinen. Er hatte geschickte Hände und war ein überaus fleißiger Arbeiter. Dort an Bord nahm man genauso seine kameradschaftliche Haltung zu anderen Kollegen wahr. Er fand Freude an seiner neuen Tätigkeit und am Leben auf See, in einem Bordkollektiv. Seine Aufgeschlossenheit und seine große Bereit-schaft zur Meisterung der Arbeiten in der Produktion verschafften ihm einen festen Platz im Kollektiv. Sein ausgezeichneter Kontakt zu den Besatzungsmitgliedern, das Vertreten einer eigenen Meinung zu Produktionsfragen und zum Leben der Hochseefischer auf See führte dazu, dass er 1966 FDJ-Sekretär an der Betriebsberufsschule des Fischkombinates wurde. Diese Arbeit mit den Lehrlingen machte wohl Spaß, stellte aber auch umfangreiche Forderungen an ihn in der Jugendarbeit. Die Anleitung der Jugend war nicht immer leicht und oftmals auch kompliziert. Es bedarf immer wieder große Mühe die Lehrlinge an die Aufgaben heranzuführen und auch ihren Wünschen gerecht zu werden.
1970 wechselte er zur Betriebsgewerkschaft. Er wurde in die Leitung aufgenommen und arbeitete bis 1973 vor allem mit den Hochseefischern in der Flotte. Eine enge Verbindung zu den Produktionsarbeitern, Matrosen – zu den Besatzungen zeichnete ihn aus. Er kümmerte sich um deren Sorgen und Forderungen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen unter den Bedingungen des Seeeinsatzes. Seine Aktivitäten wurden mit dem Besuch der Gewerkschaftshochschule in Bernau belohnt. Diese schloss er 1976 als Diplom Gesellschaftswissenschaftler ab.
Nun wurde er erneut in die Betriebsgewerkschaftsleitung aufgenommen. Sie übertrugen ihm die verantwortliche Tätigkeit als Gewerkschaftsvorsitzender für die Flotte. Jetzt machte er wieder jährliche, regelmäßige Seereisen und besuchte die unter-schiedlichsten Besatzungen. Die Gespräche mit den Hochseefischen waren nicht immer problemlos. Ihren Wünschen nach Veränderungen in den Arbeits- und Lebensbedingungen nachzukommen war nicht immer möglich. Viele Forderungen konnte der Betrieb nicht erfüllen. Trotzdem konnte er viele notwendige Veränderungen in den jährlichen Betriebskollektiv-verträgen verankern und umsetzen. Viele Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen in der Flotte trugen seine Handschrift. Oftmals saß er aber auch zwischen Baum und Borke und er musste viele, aus seiner Sicht notwendige Veränderungen, abschreiben.
Mit der Wende war auch seine Tätigkeit im Fischkombinat Rostock beendet. Teilweise frustriert, wie auch viele Hochseefischer es waren, verließ er den Betrieb. Doch bis 1991 arbeitete er nochmals im Fischereihafen. Von 1991 bis 2001 war er im Überseehafen in der Holzbranche tätig, bis er 2001 in Rente ging.
Fritz Zöller war verheiratet und hatte zwei Kinder.
Wir wünschen unserem Kollegen Fritz Zöller ein gutes FAHRE WOHL für die letzte große Reise. Wir Rostocker Hochseefischer, werden Dich in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Heinz Pallentin
In Cuxhaven verstarb am 14. Mai 2023 der Fischereikapitän Heinz Pallentin. Kapitän Heinz Pallentin war nicht nur in der Hochseefischerei Westdeutschlands als erfolgreicher Fischersmann bekannt, auch in der Rostocker Hochseefischerei kannten ihn viele Fischereikapitäne und arbeiteten mit ihm in den unterschiedlichen Fanggebiete immer wieder zusammen.
Wir Rostocker Fischereikapitäne möchten Familie Pallentin unser Beileid und tiefes Mitgefühl aussprechen. Wir werden ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Heinz Pallentin wurde am 09. Februar 1930 in Haffwerder, Ostpreußen geboren. Bevor er zur Fischerei ging, lernte er Gärtner.
Erstmals wurde er 1948 Leichtmatrose auf dem Fischdampfer „Elsbeth Bartel“. Keine leichte, einfache Arbeit unter den Seebedingungen auf einem Fischdampfer. Fast keinen Schlaf in der Fischerei, Kälte und Nässe und immer wieder die Bearbeitung des Fisches und das Verstauen, Vereisen im Laderaum. Er überwand diese Belastungen, gab nicht auf und war bald als Matrose ein gefragter Mann in der Besatzung.
Ab 1949 wechselte er als Matrose erst auf das Fischereischiff „Hansa“, danach auf die „Koblenz“. Nach dem Erwerb des Steuermannspatentes 1953 fuhr er als Steuermann auf den Fischereischiffen „Hildesheim“, „Stuttgart“, „Nordenham“ und „Hannover“. Er war ein auf-merksamer Beobachter, stellte immer wieder Fragen zum Fischereigeschirr und zu den Fangplätzen. Zielstrebig vervollständigte er sein Fischereiwissen.
Nach dem Besuch der Seefahrtsschule im Jahr1956 mit dem Kapitänspatent in Großer Hochseefischerei, ging er zurück als Steuermann in die Flotte. Aufmerksam verfolgte er die Arbeit seiner Kapitäne. Konnte neue Erfahrungen in der Arbeit mit dem Netz und der Einstellung des Fanggeschirres in den unterschiedlichen Fanggebieten und im Fang der verschiedenen Fischarten sammeln. Auch um die schwere Arbeit im Laderaum beim Stauen des Fanges kam er nicht herum. Seine gute Arbeit als Steuermann blieb bei der Reederei nicht unbemerkt. 1958, mit 28 Jahren erhielt er zum ersten Mal das Kommando über den Seitentrawler „Stuttgart“. Seine Zielstrebigkeit wurde belohnt, doch nun musste er sich als Kapitän neu bewähren. Seine Fangergebnisse waren ausschlaggebend dafür, dass er nun das Fischdampfer „Köln“ als Kapitän übernahm. Mit diesem Schiff fischte er bis 1966.
Die Reederei übertrug ihm neue Aufgaben mit der Arbeit als Kapitän auf dem Fischereischiffen „Minden“ und „Erlangen“. Er besaß nicht nur ein feines Gespür für die Standorte und das Verhalten des Fisches, man sagte ihm zusätzlich eine besondere Nase für den Fisch nach. Er meinte, Erfahrungen, Wissen, den Dingen auf den Grund gehen und beobachten, Hartnäckigkeit bringt Erfolg.
1973 erhielt er das Kommando über einen der modernsten Fischereifahrzeuge die „Mainz“. Er blieb auch mit diesem Schiff einer der erfolgreichsten Kapitäne in der westdeutschen Fischereiflotte. Obwohl er ein hartes Regime führte, doch auch nie vergaß, dass die Besatzung auch mal Ruhe brauchte, war die „Mainz“ mit ihrem Kapitän Heinz Pallentin immer als Arbeitsplatz begehrt. Man sprach von 300.000 t Fisch und 100.000 t Fischwaren, die er fing und produzierte. Ab 1993 blieb er an Land. Blieb aber auch hier durch vielerlei Beschäftigungen der Fischerei treu.
Bei unseren Kapitänstreffen gehörte er zu den Kapitänen, die alles über die DDR-Fischerei wissen wollten. Viel anders als unser Fischereileben war das Eurige auch nicht meinte er.
Nun ist Kapitän Heinz Pallentin bereits zu seiner letzten großen Reise angetreten. Wir, die Rostocker Fischereikapitäne rufen dir ein herzliches FAHREWOHL zu. Wir werden auch Dich in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Helmut Schulz
Unerwartet für uns alle, verstarb am 22.Mai 2023 unser Kollege, Kapitän Helmut Schulz, nach kurzer schwerer Krankheit. Wir können es eigentlich immer noch nicht fassen, saßen wir doch vor kurzem noch gemütlich zum Klönschnack am Stammtisch zusammen.
Ihnen Frau Schulz und der Familie möchten wir unser tief empfundenes Beileid und Mitgefühl aussprechen. Jeder von uns trauert mit Ihnen, wir werden ihn immer in guter, ehrenvoller Erinnerung behalten.
Helmut Schulz wurde 1938 in Bützow geboren. Hier an dem Fluss, unsere Warnow, verbrachte er seine Kindheit und Schulzeit. Das Wasser hatte es ihm schon damals angetan. Suchte man Helmut, dann fand man ihn an der Warnow.
So war es nicht verwunderlich, dass er in Marienehe eine Fischerlehre aufnahm und 1955 zu seiner ersten Seereise auf dem Lehrlogger „Heinrich Mann“ anheuerte. Es war für ihn eine belastende Fahrt, keine Seebeine, immer Seekrank und dann die Mengen an Rotbarsch, die unter Deck mussten. An Land hätte er es bestimmt besser gehabt. Doch er gab nicht auf und überwand die Beschwerden, fand zurück zur Freude an der Fischerei. Als Lehrling und Schiffsjunge war er auf dem Trawler „Henningsdorf“ gut aufgehoben. Hier im Besatzungskollektiv lernte er die Grundlagen für seinen Beruf.
Nach seiner Lehrzeit fuhr Helmut Schulz ausschließlich auf dem Trawler „Henningsdorf“. Alles was ein Seemann und Fischer brauchte, wurde ihm hier beigebracht. 1960 ging er zur Seefahrtsschule nach Wustrow. Nur durch seine Zielstrebigkeit überwand er die schulische Belastung und kam 1963 mit dem Zeugnis als Kapitän in Großer Hochseefischerei wieder in die Flotte. Als Steuermann heuerte er auf dem Trawler „Mansfeld“ an.
Sein Kapitän schätzte seine Leistungsbereitschaft und seine Zielstrebigkeit in der Fischerei. 1966 wurde er dann Vertretungskapitän auf dem Trawler „Schwerin“ und er erhielt danach den Trawler „Eisenach“ als Stammschiff.
1967 machte er dann eine Reise auf dem Zubringertrawler „Carlo Schönhaar“ und ging danach Ende 1967 zur Bauaufsicht und Übernahme des Zubringertrawlers „Rudolf Schwarz“. Er lernte sehr viel dazu in den fünf- einhalb Jahren seiner Fahrzeit auf diesem Schiff. Die Zubringertätigkeit stellte hohe Ansprüche an die Kapitäne. Die Fangleistungen wurden täglich abgerechnet – da gab es keine Ausreden bei schlechten Ergebnissen.
Im Mai 1973 übernahm er das Fang- und Verarbeitungsschiff „Erich Weinert“ als Kapitän. Nach anfänglich natürlichen Problemen mit der Bildung einer Stammbesatzung, waren seine Leistungen stabil und gut in der Flotte. Vier lange Jahre fuhr er hier als Kapitän, danach wurde er Kapitän auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Junge Welt“. Diese Umstellung stellte neue Forderungen an ihn. Die Verantwortung für eine ganze Flotte an Zubringertrawlern, die Arbeit mit der Fangleitung See, die bei ihm an Bord stationiert war, stellten ihn vor einer Reihe von Problemen, die es zu lösen und zu meistern galt. Wie alle anderen Großchiffkapitäne musste er sich auf Jahreslehrgängen politisch weiterbilden. Sein Wissen und seine Erfahrungen wusste er zu nutzen. Seine gute Organisation mit der Zubringerflotte stärkten seine Akzeptanz bei den Kollegen und der Fangdirektion.
Seine Leistungen mit der Flottille der Zubringertrawler waren mit dem Schwesterschiff „Junge Garde“ gut vergleichbar und brachten immer Stabilität in der Planerfüllung und förderten unsere Entwicklung in der Hochseefischerei. Hervorheben muss man seine Arbeit im Kalmarfang. Er meisterte den Umbau an Bord für die neue Verarbeitungstechnologie und beherrschte in kurzer Zeit die Angelfischerei mit diesem großen Schiff. Bis zur Einstellung der Hochseefischerei fuhr Kapitän Helmut Schulz auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Junge Welt“ als Kapitän.
Mit der Wende versuchte er es noch einmal in der westdeutschen Schifffahrt, wechselte aber schnell und übernahm eine Arbeitsstelle in seiner Heimatstadt. Bis zum Renteneintritt leitete er in Bützow den städtischen Bauhof mit guten Arbeitserfolgen.
Mit seinen Kapitänkollegen traf er sich danach monatlich zum Essen und Klönschack.
Kapitän Helmut Schulz war ein ausgezeichneter Fischersmann, der mit vielen eigenen Gedanken seine umfangreichen Aufgaben auf See löste. In all den Jahren seiner Fahrenszeit arbeitete er aktiv an der Entwicklung der Fischerei in der Flotte mit, regte viele technologische Veränderungen an und wurde von seinen Kollegen und den Besatzungen in der Flotte geschätzt. Mit ihm verlieren wir erneut einen hervorragenden Fischersmann.
Lieber Helmut, wir werden dich immer in guter Erinnerung behalten, deine Leistungen für die Rostocker Hochseefischerei schätzen.
Wir wünschen Dir ein FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Wolfgang Bröckl
Nach langem Kampf mit einer Krebserkrankung verstarb am 22. Februar 2023 unser Kollege Kapitän Wolfgang Bröckl.
So richtig fassen konnten wir diese Nachricht kaum an unserem letzten Stammtisch. Saß er doch noch vor kurzem in unserer Runde und erzählte aus seinem Arbeitsleben. Verbunden im Schmerz über das Ableben von Wolfgang vermitteln wir seiner Ehefrau und der Familie unserer herzliches Beileid und tiefes Mitgefühl. Du wirst uns immer in guter Erinnerung bleiben.
Kapitän Wolfgang Bröckl wurde am 05. Oktober 1936 geboren. Von 1954 bis 1956 erlernte er den Beruf als Hochseefischer im Fischkombinat Rostock. Sein Einsatz als Matrose in der Flotte erfolgte auf den unterschiedlichsten Schiffstypen zu dieser Zeit. Wir wissen von ihm, dass er systematisch an der Erweiterung seines Wissen, an dem Zusammentragen von Erfahrungen, insbesondere in der Fangtechnik arbeitete. Gerade in dieser Zeit veränderten sich unsere Fanggeschirre, wurde an den Fangtechnologien auf Grund der Großschiffe mit den Heckfangtechnologien intensiv gearbeitet und die Mithilfe der Besatzungen war gefragt. Er stellte seine Erfahrungen und sein Wissen bereit und war aktiv an der Entwicklung beteiligt. Nach dem Studium an der Seefahrtsschule von 1962 bis 1965 setzte sich sein erfolg-reicher Werdegang fort. Als Nautischer Offizier in der Flotte war er beliebt bei den Besatzungen und die Kapitäne konnten auf seine aktive Unterstützung bauen. 1970 wurde er auf Grund seiner Leistungen und seiner großen Einsatzbereitschaft als Kapitän in der Zubringertrawlerflotte eingesetzt. Auch in der Seitentrawlerflotte kam er zum Einsatz. Nach 1975 war er Instrukteurkapitän in der Fangleitung See. Mit seinem Wissen unterstützte er so manches Schiffskollektiv bei der Erfüllung der Aufgaben. Auch als Fangleiter See leistete er eine vorbildliche Arbeit, die im Betrieb sehr geschätzt wurde.
1979 wechselte er in das Fischereiaufsichtsamt der DDR als Oberinspektor. Diese Tätigkeit übte er bis zur Wende aus. Danach war er bis 1999 Leiter des Landesamtes für Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern bis er ausschied und Rentner wurde. Kapitän Wolfgang Bröckl war ein erfolgreicher Fischersmann und in seiner Tätigkeit an Land blieb er stets mit den Hochseefischern und Fischern eng verbunden und unterstützte deren Arbeit.
Wir werden seine Leistungen in der Fischerei und für die Fischerei immer in guter Erinnerung behalten. Kapitän Wolfgang Bröckl FAHRE WOHL auf Deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Jürgen Bull
Am 26.Februar 2023 verstarb unser langjähriger Mitarbeiter und Kollege im Fischkombinat Rostock Kapitän Jürgen Bull.
Unser tiefempfundenes Mitleid und Mitgefühl gilt der Familie.
Wir werden unseren Kollegen Jürgen Bull immer in guter Erinnerung behalten.
Kollege Jürgen Bull wurde am 18. Juni 1936 geboren. Im Jahr 1952 nahm er die Lehre zum Hochseefischer im Fischkombinat Rostock auf. Schon im Herbst des gleichen Jahres machte er seine ersten Seereisen auf einem Lehrlogger. Mit großer Zielstrebigkeit setzte er auch an Land seine Lerntätigkeit fort und konnte nach erfolgreichen Abschluß 1954 als Matrose in der Flotte anheuern. Bis 1955 fuhr er auf verschiedenen Loggern und Trawlern vom Typ I als Matrose.
Durch eine große Einsatzbereitschaft, hilfreiches kamerad-schaftliches Auftreten in den Besatzungen sowie die Vermittlung seines fachlichen Wissens wurde er zur Seefahrtsschule delegiert. Nach seiner Studienzeit, heuerte er als I. Steuermann auf dem Logger „Werner Seelenbinder“ an.
Auf weiteren Loggern arbeitete er als I. Steuermann und stieg zur Weiterbildung danach auf Trawler Typ I als II. Steuermann auf. Seine Leistungen und sein Wissen waren auf den Schiffen gefragt. 1964 wurde er als Kapitän in der Loggerflotte eingesetzt. 1966 übernahm er für eine kurze Zeitperiode den Trawler „Dresden“ als Kapitän. Danach fuhr er als I. Nautischer Offizier in der Zubringerflotte. Von 1971 bis 1974 war er auf dem Kühl- und Transportschiff „Breitling“ im Einsatz.
Danach musste er aus gesundheitlichen Gründen ins Hafenkommando wechseln. Kapitän Jürgen Bull war während seiner Tätigkeit in der Flotte immer Einsatzbereit, stellte sein fachliches Wissen seien Kollegen bereitwillig zur Verfügung und gab große Unterstützung bei der Erfüllung der gestellten Ziele. Auch an Land im Hafenwachkommando gehörte er zu den Kollegen, die in der Erfüllung der Aufgaben voran gingen.
Wir wünschen Dir Kapitän Jürgen Bull: FAHRE WOHL auf Deiner letzten großen Reise. Du wirst bei uns in guter Erinnerung bleiben.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Nachruf
Wolfgang Zietschmann
Am 29.01.2023 verstarb unser ehemaliger Kollege Wolfgang Zietschmann.
Bekannt ist er uns allen durch seine Webseite, zur Aufarbeitung der Geschichte der Rostocker Hochseefischerei. Wir werden dich Wolfgang immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Wir trauern mit der Familie und möchten Ihnen Frau Zietschmann und den Verwandten unser Beileid und Mitgefühl aussprechen.
Unser Kollege Wolfgang Zietschmann wurde am 05.04.1949 in Rostock geboren. Hier besuchte er die Schule und begann eine Lehre als Dreher.
!968 wurde er im Fischkombinat Rostock eingestellt.
Er musterte als Produktionsarbeiter auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff "Bernhard Kellermann" an. Es war nicht einfach, die neuen Eindrücke von seiner Arbeit auf See waren beeindruckend für ihn. Es war ein vollkommen neues Gefühl, in einer kleinen Kammer mit Kollegen zu wohnen und auf dem Schiff, gegenüber seinem früheren Leben, in einem begrenzten Umfeld zu leben und zu arbeiten. Es war damals eine Erkundungsfahrt zur amerikanischen Küste zur Georges Bank. Die ungewohnte, schwere Arbeit war eine starke Belastung und kostete viel Kraft. Doch er überwand die Schwierigkeiten, arbeitete sich gut ein und wurde eine Stütze des Kollektivs. Er wechselte in den technischen Bereich der Schiffe. Er rmusterte um und wurde Maschinenassistent. Für zwei Reisen war er auf dem Trawler des Institutes für Hochseefischerei Eisenach, stieg dann ebenfalls als Maschinenassistent auf das Fang- und Verabeitungsschiff Rudolf Leonhard auf. Seine letzten Seereisen machte er auf dem FVS Erich Weinert.
Zurück an Land nahm er eine Anstellung bei der Nationalen Volksarmee an. Hier verblieb er bis zur Wende und wurde danach von der Bundeswehr übernommen.
Wir kennen Wolfgang Zietschmann vor allen durch seine Webseite, die sich der Aufarbeitung der Rostocker Hochseefischerei widmete. Trotz seiner relativ kurzen Zeit im Fischkombinat fühlte er sich immer den Hochseefischern und ihrer schweren Arbeit verbunden. Dies kommt immer wieder in seinen Darstellungen der Menschen in der Hochseefischerei zum Ausdruck.
Seine Beschreibungen und bildlichen Darstellungen der Schiffskollektive werden uns immer in Erinnerung bleiben. Viele Verdienste der Traditionspflege, das Zusammenführen der Hochseefischer in den Stammtischen ist mit sein Verdienst. Eng war er mit der Arbeit des Warener Stammtisches verbunden. Das Leben der Mitglieder des Stammtisches, ihr Zusammengehöhrigkeitsgefühl und ihre Traditionspflege sind immer wieder Themen seiner Internetseite. Er war ein unermüdlicher Darsteller der Arbeits- und Lebensweise der Rostocker Hochseefischer.
FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise. Wir behalten dich immer in guter Erinnerung.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Georg Haasler
Am 20. Dezember 2022 verstarb unser ehemaliger Kollege Kapit�n Georg Haasler.
Seiner Ehefrau Eva und der Familie m�chten wir unser tiefes Mitgef�hl aussprechen und unser herzliches Beileid �bermitteln. Wir f�hlen mit Ihnen, haben Sie Kraft in dieser Zeit. Wir werden Kapit�n Georg Haasler immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Kollege Georg Haasler wurde am 24. September 1935 in Greifswald geboren. Dort wuchs er auf und ging von 1942 bis 1951 in die dortige Grundschule. Schon als Schuljunge war sein Interesse f�r Schiffe und Boote gro�, der kleine Greifswalder Hafen war oft sein Zuhause. 1951, nach seiner Schulzeit wurde er Lehrling im damaligen Fischkombinat Rostock. Mit gro�em Interesse absolvierte er die Lehrstunden zur Fischerausbildung und an Bord der Logger konnten die Matrosen auf seine Mithilfe und seinen Einsatz bauen. 1953 beendete er seine Lehrzeit und musterte in der Flotte als Matrose an. Mit Freude und gro�em Interesse verrichtete er alle seem�nnischen Arbeiten. Seine Unterst�tzung bei Netzarbeiten wusste der Netzmacher an Bord immer zu sch�tzen. Seine Leistungen an Bord wurden mit der Delegierung an die Fachschule gew�rdigt. Im Jahr 1955 besuchte er die Fachschule in Rostock � Marienehe und legte hier die Fischermeisterpr�fung ab. Im gleichen Jahr ging er zum Studium an die Seefahrtsschule nach Wustrow. 1957 beendete er das Studium mit dem Zeugnis als Kapit�n in Gro�er Hochseefischerei.
Wie es in unserem Beruf �blich war, begann nun f�r ihn als Steuermann in der Trawlerflotte ein neuer Abschnitt in seinem Arbeitsleben. Sein Einsatz erfolgte als II. Steuermann auf dem Trawler �Weimar�, nach kurzer Zeit wurde er als I. Steuermann auf dem Trawler �Leipzig eingesetzt. Seine Zielstrebigkeit, sein Wissen, seine Gradlinigkeit, seine Kollektivit�t sch�tzen seine Kapit�ne und die Besatzungen. Er wurde an Bord gesch�tzt und respektiert.1960 wurde er als Kapit�n auf dem Trawler �Leipzig� eingesetzt. Auf Grund seiner Leistungen, seinem Auftreten, seiner Haltung und seinem Wissen zur Fischerei wurde er von der Flotte abgezogen und in der VVB Hochseefischerei an Land als Produktionsleiter See berufen. Keine einfache T�tigkeit f�r ihn, doch mit gro�er Willenskraft und Einsatzbereitschaft eignete er sich das notwendige Wissen zu den Fangbetrieben an. Erkannte Probleme in den Flotten vermittelte er dann an den Generaldirektor. In der Folgezeit in den 60er Jahren war er Fangdirektor, Abteilungsleiter Fang und Oberinspektor f�r Nautik. Zwischenzeitlich erwarb er 1971 die Qualifikation als Diplom-Ingenieur �konomie. Ab 1976 war er Chefinspektor f�r Fischereikontrolle und Schiffssicherheit. Zur Wendezeit arbeitete er als Chefinspektor und Sicherheitsingenieur.
W�hrend seiner T�tigkeit in der VVB Hochseefischerei pflegte er eine enge Zusammenarbeit mit den Fangdirektoren in den Fischkombinaten. Eine Vielzahl von Ordnungen und Regelungen stammten aus seinen �berlegungen und Vorschl�gen hinsichtlich von Leitungsaufgaben in den Fangbetrieben. Sie waren immer sachlich und fachlich zutreffend und wurden von den Leitungen akzeptiert.
1992 beendete er seine T�tigkeit und er wurde Rentner. Nach der Wende war er ehrenamtlich weiter im Verein der Kapit�ne und Schiffsoffiziere Rostock e.V. engagiert. Er geh�rte von Anfang an zum Vorstand des Vereins und pr�gte das Arbeitsfeld der ehemaligen Kapit�ne und Schiffsoffiziere in Rostock.
Kapit�n Georg Haasler bleibt den Hochseefischern, den Kapit�nen und Schiffsoffizieren als ein Seemann in Erinnerung, der sich immer f�r sie einsetzte, Voraussetzungen f�r ein angenehmes, sicheres Arbeitsleben aufbereitete, uns immer kameradschaftlich unterst�tzte und vor allem zur Entwicklung der Hochseefischerei beitrug. Wir werden Dich immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
FAHRE WOHL auf Deiner letzten gro�en Reise.
Stammtisch der Fischereikapit�ne - G�nther Kr�ger
Chef- Kochinspektor Martin Nabel
Unser Kollege, Chef- Kochinspektor Martin Nabel ist am 20. Oktober dieses Jahres verstorben. Diese Nachricht haben wir leider erst jetzt erhalten. Seiner Tochter möchten wir unser tiefes Mitgefühl und Beileid übermitteln. Martin Nabel war langjähriger Mitarbeiter der Fangdirektion des Fischkombinates Rostock. Wir werden Dich immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Unser Kollege Martin Nabel wurde am 03.11.1935 geboren. Informationen über die Kindheit, die Schul- und Lehrzeit konnte ich leider nicht zusammentragen. Auch über seine Reisen als Koch in der Flotte liegen mir keine Informationen vor. Ich lernte Martin Nabel als Kochsinspektor in der Fangdirektion Ende der 60er – Anfang der 70er Jahre kennen und dort arbeitete er bis zur Wende.
Er war ein ruhiger, zurückhaltender, immer einsatzbereiter Kollege. Durch seine hervorragenden Fachkenntnisse erwarb er sich das Vertrauen der Köche in der Flotte, wurde von allen akzeptiert und er pflegte eine gute Zusammenarbeit mit unseren Kapitänen. In all unseren Beratungen zum Einsatz der Flotte vertrat er seinen Stand-punkt, gab wertvolle Hinweise und stellte auch seine Forderungen, um die Verpro-viantierung der Besatzungen zu sichern. Viele wertvolle Hinweise kamen von ihm zur Versorgung und zur Nachversorgung der Schiffe. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den Ingenieuren führte er die Container für die Verpackung des Proviants ein. Es war eine große Erleichterung der Arbeit bei der Übernahme auf See. Gemeinsam mit der Schiffsversorgung ließ er Teile des Proviants bereits beim Hersteller vorbereiten, um den Köchen auf See Arbeit abzunehmen und die Zubereitung zu erleichtern.
Ihm ist zu verdanken, dass die Aus- und Weiterbildung der Köche qualifiziert wurden. Einem erfahrenen Chefkoch wurde, wenn die Möglichkeit da war, immer ein junger Koch oder auch Bäcker beigeordnet. So war es möglich unsere Großschiffe immer mit qualifizierten Köchen und Bäckern zu besetzen.
So verantwortungsvoll die Köche auf See ihre Besatzungen versorgten, so verantwortungsvoll arbeitete Martin Nabel an Land. Seiner Initiative ist es mit zu verdanken, dass die Verpflegungssätze erhöht wurden. Dadurch trat eine weitere Verbesserung der Verproviantierung unserer Kollektive ein. Martin Nabel teilte die Sorgen mit seinen Köchen und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Er fand immer die richtigen Worte und motivierte seine Mitarbeiter.
Ebensogut wurde er an Land verstanden, wenn er auf der Bühne des „Freddy“ mit seiner Stimme das Hochseefischerlied erklingen ließ. Gerne hörten wir seine Lieder im Shantychor „Luv und Lee“.
Wir werden Dich nicht vergessen und immer in Ehren halten. FAHRE Wohl auf Deiner letzten Großen Reise.
Stammtisch der Fischereikapitäne - Günther Kröger
MR Dr. Adolf Lau
ehem. Leiter der Betriebspoliklinik Fischkombinat Rostock.
Unser ehemaliger Kollege MR. Dr. Adolf Lau ist am 12.10.2022 verstorben.
Wir möchten seiner Familie unser tiefempfundenes Mitgefühl und unser Beileid aussprechen. Lange Jahre war er in unserem Betrieb tätig, wir Hochseefischer werden sein Andenken stets in Ehren halten.
Adolf Lau wurde am 15.10.1936 in Bad Doberan geboren, verlebte aber seine Kindheit in Ribnitz – Dammgarten. Hier besuchte er die Schule und hier machte er sein Abitur. Danach studierte er in Rostock Medizin. Während seiner Studentenzeit wurde er Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes. 70 Jahre war er beim Deutschen Roten Kreuz tätig. Er war Rettungsschwimmer, Mitglied in der Kommission des Wasserrettungsdienstes der DDR, Vorstandsvorsitzender des Präsidiums in Rostock und Ehrenmit-glied bis an sein Lebensende.
Nach seinem Studium war er als Arzt an der Universitätsklinik Rostock tätig. Hier erwarb er seinen Facharzt als Chirurg. Seine fachlichen Leistungen wurden mit dem Titel Medizinalrat geehrt.
Bei den Patienten war er beliebt und seine Behandlungen wurden von vielen Erkrankten bevorzugt und gewünscht.
Im Jahr 1980 suchte er sich ein neues Betätigungsfeld mit neuen Anforderungen. Er wurde Leiter der Poliklinik des VEB Fischkombinat Rostock. Wir lernten ihn kennen als guten Facharzt und auch als hervorragenden Organisator. Er erweiterte den Betreuungs-umfang und erhöhte die Qualität der medizinischen Betreuung in unserem Betrieb. Vor allem die Betreuung unserer Hochseefischer stellte er in den Mittelpunkt der Arbeit der Poliklinik. Dabei inbegriffen war die Arbeit mit unserem Fischereihilfsschiff „Robert Koch“ und den dortigen Ärzten und Sanitätern. Genau so ernst nahm er die Anleitung und die Betreuung der Ärzte auf unseren Großschiffen mit dem Medizinischen Dienst des Verkehrswesens der DDR. Viele unserer Hochseefischer kennen ihn auch aus seinen Einsätzen im Ausland während der Schiffsboden-reinigungen an unseren Schiffen durch unsere Tauchergruppe.
Er war mit seinem Kollektiv der Betriebspoliklinik immer für die Werktätigen erreichbar und ansprechbar, sie kümmerten sich stets um unser gesundheitliches Wohlbefinden. Dafür danken wir ihnen noch heute.
Nach der Wende praktizierte er als Arzt in Rostock Evershagen. Seine Patienten aus dem Betrieb wurden auch hier weiter von ihm gut betreut.
FAHRE WOHL Dr. Addi Lau auf deiner letzten, großen Reise. Wir werden dich immer in guter Erinnerung behalten.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Kapitän Norbert Kahlfuss
Am 20. April 2022 verstarb unser Kollege und Freund Kapitän Norbert Kahlfuss.
Wir möchten Ihnen Frau Kahlfuss und Ihrer Familie unser tiefes Mitgefühl und unser herzliches Beileid aussprechen. Auch für uns ehemaligen Fischersleute ist es ein herber Verlust und die Kollegen der Küsten- und Kutterfischerei verloren einen der konsequentesten Mitstreiter. Er wird uns immer in ehrenvoller Erinnerung bleiben.
Norbert Kahlfuss wurde am 13. September 1940 in Breslau geboren. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges musste die Familie die Heimat verlassen und sie zogen vorerst ins Brandenburgische und danach wurde die Familie in Thüringen sesshaft. Hier verlebte er seine Kindheit und Schulzeit.
Er erzählte uns, dass er unendlich viele Geschichten von der Seefahrt gelesen hatte, für ihn gab es nur die Seefahrt. Eine Lehre in Eisenach, in der Autoindustrie, kam für ihn nicht in Frage. Er lebte zwei Jahre im Kinderheim. Dort half man, dass er mit 14 Jahren eine Lehre als Hochseefischer im Fischkombinat Sassnitz 1954 aufnehmen konnte. Er war überaus glücklich, sein Wunsch war in Erfüllung gegangen. Mit großer Zielstrebigkeit erlernte er den Fischerberuf. Bald wusste er, wie man mit einer Netznadel am kaputten Netz umgehen sollte. Hier lernte er auch, was Kameradschaft und die Hilfe und Unterstützung gegenüber seinen Kollegen bedeutete. Das Eintreten für seine Kollegen begleitete ihn sein Leben lang.
Nach der geforderten Fahrzeit als Matrose wurde er auf die Seefahrts-schule nach Wustrow geschickt. 1962 erwarb er die Fähigkeit als Kapitän in Großer Hochseefischerei zu arbeiten. Doch zuvor musste er als Steuermann in der Flotte dazu lernen. Hier vervollständigte er sein Wissen und die Kenntnisse in der Fischerei. Von den Besatzungen wurde er geachtet, sie arbeiteten gerne mit ihm. Auch die Kapitäne der Kutterflotte sahen den jungen Steuermann gerne an ihrer Seite. Ab 1964 fuhr er als Kapitän in der Frosttrawlerklasse.
Sein Interesse für die Entwicklung der Fischerei hatte nie nachgelassen. Mit der Einführung der Ringwadenfischerei in Rostock machten wir beide eine Reise in das Nordmeer zur Erprobung dieser Fangmethode. Er übernahm auch den ersten Frosttrawler mit einer Ringwadenausrüstung.
Ein herber Rückschlag in seiner Entwicklung trat durch die Erkrankung von Diabetes ein. Er musste an Land bleiben und arbeitete dort in der Sassnitzer Fangdirektion bis zur Wende.
Als die Kutterfischer 1990 einen Berufs- und Interessenverband der Kutterfischer gründeten, bewarb er sich. Ein Jahr später wurde er als kompetenter Fischersmann dessen Geschäftsführer. Er blieb es 25 Jahre lang. Engagiert setzte er sich, wie wir es immer von ihm kannten, für die Belange der Küstenfischer ein. Jährlich begann der Kampf um die Fangquoten in der westlichen Ostsee. Harte Auseinandersetzungen wurden mit den Regierungsvertreten und den Wissenschaftlern ausgefochten. Seinen größten Widersachen, die Umweltschützern und vor allem Greenpeace bot er die Stirn und widerlegte deren Standpunkte mit realistischen Argumenten aus der Sicht der Fischer-männer und deren Familien. Er blieb aber immer fair und sachlich und mit ihm konnte man reden. Die Kutter- und Küstenfischer wussten schon, was sie an ihn hatten. In seinem Auftreten und mit seinen Argumenten stemmte er sich vehement gegen den sich abzeichnenden Untergang der Fischerei an der Küste in unserer Region.
Seine Arbeit und sein Auftreten fand große Beachtung sowohl bei den Fischern als auch bei der Landesregierung von Mecklenburg – Vorpommern. 2020 trat er wegen einer Erkrankung von allen Ämtern zurück.
Wir Rostocker Fischereikapitäne werden ihn immer in guter Erinnerung behalten und sein Wirken für die Fischerei an unserer Küste wird auch von den Fischern nie vergessen werden.
Wir rufen Dir Kapitän Norbert Kahlfuss ein FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise zu.
Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Kapitän Gerhard Strebelow
Bereits am 16.11.2021 verstarb Kapitän Gerhard Strebelow.
Auch heute noch möchten wir Frau Strebelow und der Familie unser tiefempfundenes Beileid aussprechen. Er wird uns als Kapitän und Fangtechniker immer in ehrenvoller Erinnerung bleiben.
Gerhard Strebelow wurde am 01.02.1934 in Pasewalk geboren.
Er besuchte dort bis 1953 die Polytechnische Oberschule. Schon während dieser Zeit hatte er sich viel mit der Seefahrt befasst. Gerne würde er zur See fahren und dort sein weiteres Leben gestalten. Doch es kam ein bisschen anders als er dachte. Er verrichtete erst einmal drei Jahre auf Schiffen und Booten der Volkspolizei seinen Dienst. Am 28.02.1956 jedoch heuerte er im Fischkombinat Rostock als Matrose in der Loggerflotte an. Schon zu Beginn seiner Fahrenszeit zeigte er großes Interesse für die Fangtechnik und insbesondere natürlich für unsere Fangnetze. An Bord gewann er reiche Erfahrungen durch eine sehr gute Zusammenarbeit in der Besatzung. Schnell hatte er sich gute Fachkenntnisse und Fertigkeiten erarbeitete. Sehr früh wurde er 1957/58 zur Seefahrtsschule Wustrow zum Erwerb des Patentes B 2,"Steuermann in kleiner Hochseefischerei" delegiert. Sein Einsatz erfolgte nun als 2. und 1. Steuermann in der Loggerflotte. 1959 erwarb er nach einem weiteren Schulbesuch das Befähigungszeugnis B 4 "Kapitän II in großer Hochseefischerei". Danach fuhr er ab 1962 als Kapitän auf dem Logger ROS 117 „Oktoberrevolution". 1964/65 erfolgte der nächste Schulbesuch, den er mit dem Erhalt des Befähigungszeugnisses B 6 "Kapitän I in großer Hochseefischerei" abschloß.
In Abstimmung mit der Familie entschied sich Kapitän Strebelow 1969 seine Seefahrtszeit zu beenden und eine Tätigkeit an Land anzunehmen. Er wechselte in die Abteilung Fangtechnik des Betriebes. In guter kameradschaftlicher Zusammenarbeit eignete er sich nun die nötigen Kenntnisse als Fangtechniker an. Seine Verbindung zu seinen Kollegen in der Flotte verlor er auch jetzt nicht.
1972 bis 1975 besuchte er in einem Intervall-Lehrgang die Fachhochschule für Seefahrt in Wustrow-Warnemünde mit dem Abschluss als Diplomingenieur für Schiffsführung in der Fachrichtung Hochsefischerei.
Seine Tätigkeit in der Fangtechnik setzte er fort. Sein Arbeitsgebiet und seine Verantwortlichkeit waren nunmehr die Weiterentwicklung der Steerttechnik aller Netze, die im Fischkombinat zur Anwendung kamen. Herausragend waren dabei seine Arbeiten zur Anpassung der Maschenweiten der Steerte an die internationalen Anforderungen, was aufgrund des unterschiedlichen Materials, das international benutzt wurde, nicht einfach war.
Am 31.03.1991 beendete Kapitän Strebelow mit der Abwicklung des Fischkombinates Rostock seine Arbeit in unserem Betrieb und ging bald danach in den Vorruhestand.
Kapitän Gerhard Strebelow hat großen Anteil an der Entwicklung der Fangtechnik in unserem Betrieb. Insbesondere muss seine Arbeit an den Steerten auf Grund der vielseitigen internationalen Forderungen und Regulierungen hervorgehoben werden.
Wir werden unseren Kollegen Gerhard Strebelow in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Wir rufen ihm eine FAHRE WOHL zu.
(Zuarbeit von Kapitän Rudi Lehmann)
Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Kapitän Gerhard Trost
Am 15.Januar 2022 verstarb unerwartet unser ehemaliger Kollege Dr. Kpt. Gerhard Trost.
Seiner Ehefrau und der Familie möchten wir als Rostocker Fischereikapitäne unsere Trauer und unser tiefes Beileid übermitteln. Wir werden Dr. Kpt. Gerhard Trost immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Gerhard Trost wurde am 20. Mai 1936 geboren. Von 1942 bis 1951 besuchte er die Grundschule. Von 1951 bis 1953 erlernte er im Fischkombinat Rostock den Beruf als Hochseefischer.
In seinen späteren Lehrveranstaltungen an der Ingenieur-hochschule für Seefahrt erzählte er seinen Studenten von seinem großen Interesse an der Fischerei, da unendliche viele Kenntnisse zum Verhalten der Fangobjekte nicht erforscht waren und die Fischer immer wieder vor neuen Rätseln standen. Als Matrose und Netzmacher erweiterte er seine Grundkenntnisse für seinen Beruf in der Logger- und Trawlerflotte. Auf Grund seiner kameradschaftlichen Verbundenheit mit seinen Kollegen, waren diese immer bereit seine Fragen, wenn sie es konnten, zu beantworten.
Schon nach kurzer Fahrzeit nutzte er die Möglichkeiten zur weiteren Qualifizierung. Von 1954 bis 1956 besuchte er in Rostock und Wustrow die Fachschulen und beendete sie mit dem Meisterbrief und dem Patent B2. Ein erneuter Schulbesuch an der Seefahrtsschule Wustrow wurde 1957 mit dem Patent B4 abgeschlossen. Nun setzte er sein Wissen zur Hochseefischerei als Steuermann in der Trawler- aber auch Loggerflotte ein. Bei seinen Kapitänen genoss er ein hohes Ansehen. Sie schätzten sein Wissen aber auch seine stetige Neugier, vor allem in der Fangtechnk. Von 1959 bis 1960 besuchte er erneut die Seefahrtsschule in Wustrow mit einem Abschluss als „Kapitän in Großer Hochseefischerei“. Nach zwei Jahren Fahrzeit als Steuermann wurde er erstmals als Kapitän in der Trawlerflotte eingesetzt. Sowohl auf den Trawler vom Typ II als auch vom Typ III erzielte er ausge-zeichnete Fangleistungen. In der Flotte war er anerkannt und wurde respektiert. Seine Meinung war von den Kollegen gefragt. Kurzweilig erfolgte ein Einsatz als Fangleiter für den NW-Atlantik und als Flottillenleiter.
In dieser Zeit suchte die Ingenieurhochschule Warnemünde erfahrene Fachkräfte für die Lehrtätigkeit.
1965 delegierte das Fischkombinat Rostock Kapitän Gerhard Trost an die Hochschule als Dozent im Bereich Hochsee-fischerei. Er selbst war mit seiner neuen Tätigkeit hoch zufrieden. Nun konnte er sich neben seiner Lehrtätigkeit auch seinen Interessen zur Fangtechnik widmen. Im Fernstudium erwarb er weitere Qualifikationen, die für seine Arbeit mit den Studenten wichtig waren. Nach einem Forschungsstudium wurde er 1980 Doktor Ingenieur für Schiffstechnik.
Seine Lektionen waren immer lehrreich und hochinteressant, da sie sehr praxisverbunden vorgetragen wurden. Er veröffentlichte eine Vielzahl an wissenschaftlichen Arbeiten zur Fangtechnik aber auch zur Schiffstechnik.
Nach der Wende war er weiterhin an der Seefahrtsschule Warnemünde als Dozent tätig. Nach seinem Ausscheiden arbeitete er freiberuflich im maritimen Bereich.
Dr. Kapitän Gerhard Trost war ein hervorragender Fachmann auf dem Gebiet der Hochseefischerei in allen Bereichen.
An der hohen Qualifikation unseres damaligen Nachwuchses in der Hochseefischerei hat er großen Anteil. Wir werden seine Arbeit immer in guter Erinnerung behalten und sein Ansehen in Ehren halten.
Wir rufen Dir ein FAHRE WOHL auf Deiner letzten großen Reise zu.
Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Kapitän Harald Langhinrichs
Am 26.11.2021 verstarb unser Kollege Kapitän Harald Langhinrichs.
Die Rostocker Fischerei – Kapitäne trauern mit der Familie Langhinrichs, wir sind tief bewegt und voller Mitgefühl. Er wird immer einen würdigen Platz in unserer Erinnerung behalten.
Kollege Harald Langhinrichs wurde am 06.09.1928 geboren. Nach der Lehre an der Schiffsjugendschule in Ziegenort/ Stettin machte er seine ersten Schritte in der Schifffahrt auf Küstenmotorschiffen bis 1947. Von 1947 bis 1949 war er Küstenfischer in Ahrenshoop. 1947 besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow und erwarb das Patent A2/A3.
Von 1951 bis 1953 fuhr er als Steuermann in der Loggerflotte.
1953 besuchte er erneut die Seefahrtsschule in Wustrow mit dem Abschluss A5/A6. Zurück im Fischkombinat kommend, wurde er nun als Kapitän in der Loggerflotte eingesetzt. Auf Grund seiner Fangleistungen wechselte er 1955 in die Trawler Typ II - Flotte als Kapitän. Wir erinnern uns alle an seine hervorragenden Fangergebnissen auf dem Trawler „Leuna“. Mit einer gut ausgebildeten und geführten Besatzung war er einer der besten, erfolgreichsten Kapitäne in dieser Schiffsklasse.
Akribisch untersuchte er die Fangplätze, beobachtete das Fischverhalten und die Umweltbedingungen, so erweiterte er seine Kenntnisse in der Hochseefischerei. Seine Leistungen wurden von seinen Kollegen anerkannt und gewürdigt. Er war auch in dieser eingenommenen Stellung in der Flotte stets hilfsbereit und kameradschaftlich.
1961 stellte er den Trawler Typ III „Bitterfeld“ in Dienst. Auch mit diesem Schiff war er führend in der Flotte. Anfang 1965 wurde Kapitän Langhinrichs die Indienststellung des Fang- und Verarbeitungsschiffes „Peter Kast“ ROS 310 übertragen.
Es war zur damaligen Zeit eines unserer modernsten Fabrikschiffe. Seine guten Erfolge in der Fischerei und der Führung von Besatzungen setzte sich auch auf diesem Schiffstyp durch. Er war einer der erfolgreichsten Kapitäne in unserer Fischereiflotte.
1969 wurde er in die Fangdirektion als Fangleiter für die Fang- und Verarbeitungsflotte berufen. Hier konnte er sein Wissen zur Hochseefischerei im Einsatz der Schiffe anwenden. Auch hier war sein Organisationstalent und seine Führungsarbeit für den Einsatz der Rostocker Fischereiflotte sehr wertvoll. Anerkennend ist auch seine Unterstützung in der Entwicklung der Fangtechik zur Georgesbankfischerei.
1972 wechselte er zurück in die Flotte und fuhr als Kapitän auf den Schiffen „Bodo Uhse“, „Willi Bredel“ und erneut auf der „Peter Kast“. Von 1987 bis 1992 wurde er auf den Kühl- und Transportschiffen als Kapitän eingesetzt.
1992 beendete er seine seemännische Laufbahn und trat in den Ruhestand.
Wir nehmen Abschied von Kapitän Harald Langhinrichs, werden ihn immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Er war immer ein Vorbild in der Rostocker Hochseefischerei.
Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Günther Hecking
Erst nun haben wir erfahren, dass unser Freund und Kollege, der Fangtechniker Dipl.-Ing. Günther Hecking im Februar 2021 verstorben ist. Wir versichern Ihnen Frau Hecking, dass wir Ihren Mann immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Günther Hecking wurde am 27.07. 1932 in Leipzig geboren. Seine Schulzeit verlebte er in Bitterfeld. Nach der Oberschule zog es Ihn an die See und er studierte in Rostock an der Schiffbau-technischen Fakultät von 1952 bis 1957 Schiffbau. Sein eigentlicher Wunsch zur See zu fahren ging wegen eines Augenleidens nicht in Erfüllung. Nach dem Studium nahm er eine Tätigkeit in der Rostocker Warnow Werft als Schiffbauingenieur auf. Hier sammelte er wertvolle Erfahrungen für seine spätere Arbeit als Fangtechniker.
Am 03. Oktober 1960 wechselte er in das Fischkombinat Rostock.
Günther Hecking war einer der ersten Fangtechniker in der Rostocker Hochseefischerei. Mit seinen Kollegen sammelten Sie die ersten Grundlagen für diesen relativ jungen Tätigkeitsbereich.
Dabei dachte er, jetzt werde ich wohl doch hin und wieder zur See fahren und mein großer Wunsch wird in Erfüllung gehen, wenn auch etwas anders als ich es anfangs wollte. Er fühlte sich wohl mit seiner Arbeit, denn er wusste, dass die Fangtechnik einen hohen Stellenwert in der Hochseefischerei hatte. Die Fischerei-kapitäne, die Steuerleute und Matrosen kannten Günther Hecking als einen ruhigen, freundlichen, sachlichen und stets hilfsbereiten Kollegen. Seine überlegte Herangehensweise an die Lösung auftretender Probleme schaffte eine gute Vertrauensbasis zu den Schiffskollektiven. Ich lernte Ihn kennen als Fangleiter für die Logger- und Trawlerflotte, als wir in der pelagischen Fischerei große Probleme mit der Haltbarkeit der neuen leichten Netze hatten. Überlegte Veränderungen durch Ihn, lösten die Probleme.
Seine Konstruktionen und Vorschläge waren Grundlage für die pelagische Einboottrawlfischerei auf Trawlern und ebenfalls auf Fabrikschiffen. Durch die Gespräche mit den Kapitänen zu fangtechnischen Problemen und Gedanken und seine vorgenommenen internationalen Analysen, konnte er mit allen anderen Fangtechnikern wertvolle Veränderungen an unsere Fangtechnik vornehmen und die Entwicklung vorantreiben. Unsere eingesetzte Fangtechnik fand international hohe Anerkennung. Dies ist gleichfalls ein Verdienst unseres Kollegen Günther Hecking. Ich kann mich noch gut erinnern, mit welcher Intensität er an die Einführung der Ringwadenfischerei arbeitete. Auf Grund der gesammelten Erfahrungen in der Verhaltensforschung zu den Schwarmfischen und der Notwendigkeit die Netzöffnungen zu vergrößern, entwickelten die Fangtechniker das Jagernetz und weitere große pelagische Netze für die Großschiffe.
Die Arbeit von Günther Hecking wurde in der Flotte hoch geschätzt und seine Leistungen wurden mit Auszeichnungen geehrt. In den letzten Jahren, bis zur Wende 1990 arbeitete Günther Hecking an perspektivischen Aufgaben zur weiteren Entwicklung der Rostocker Hochseefischerei.
Unser Freund und Kollege Günther Hecking wird uns immer in ehrenvoller Erinnerung bleiben. Wir wissen, seine Arbeitsergebnisse waren bestimmend für die Entwicklung unserer Fischerei.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Bernd Coijanovic
Am 21.10.2021 verstarb, völlig unerwartet und immer noch nicht fassbar unser Kollege und Freund Kapitän Bernd Coijanovic.
Noch wenige Tage davor saßen wir zum Rostocker Hochseefischertreffen zusammen, welches er selbst organisiert hatte.
Wir Rostocker - Hochseefischereikapitäne möchten Ihnen Frau Coijanovic und der Familie unser herzliches Beileid und tiefes Mitgefühl aussprechen. Wir können es immer noch nicht glauben, dass er seine letzte große Reise angetreten hat.
Lieber Bernd, du wirst uns fehlen und auch uns immer in guter Erinnerung bleiben. Unser Kollege Bernd Coijanovic wurde am 20.07.1944 im damaligen Sudetenland geboren. Aufgewachsen ist er in Thüringen, in Gerstungen. Dort besuchte er die Schule. Nach seinem Abitur wechselte er 1963 nach Rostock und nahm im Fischkombinat eine Lehre als Hochseefischer auf.
Mit seinen Lehrlingsfreunden hatte er sich viel vorgenommen. Sie wollten gute Seeleute, Hochseefischer werden und später einmal selbst als Kapitän auf den Fangplätzen Fisch fangen. Die Liebe zum Meer hatte er mitgebracht, das Meer, die Fischerei zu verstehen wollten sie erlernen.
1965 beendete er seine Lehre und machte seine ersten Reisen als Matrose in der Flotte. Voller Interesse unterstützte er im Jahr 1966 die Entwicklung und Einführung der Ringwaden-fischerei, half mit die schwierige Anfangszeit zu überstehen.
Auf Grund seiner Einsatzbereitschaft, sein Interesse für die Fischerei und letztendlich wegen seiner guten Leistungen, wurde er zur Seefahrtsschule delegiert. Diese besuchte er von 1968 bis 1971 und er erhielt mit seinem erfolgreichen Abschluss sein Zeugnis als Kapitän in Großer Hochsee-fischerei. Nun begann erneut eine Zeit des Lernens und Aneignen weiterer Kenntnisse zur Fischerei als Offizier in der Flotte auf unterschiedlichen Schiffen.
Ende 1978 wurde er als Kapitän einer Austauschbesatzung für Supertrawler berufen. In dieser Tätigkeit war er auf allen Supertrawlern unserer Flotte im Einsatz. Mit seiner Besatzung fischte er in fast allen Gebieten der Welt – vom Nordmeer bis in den Südatlantik, von der afrikanischen Küste bis zur Georges Bank vor Amerika. Seine erbrachten Leistungen wurden von der Fangdirektion, aber auch von seinen Kapitänskollegen hoch geschätzt. Sich immer wieder als Kapitän einer Austauschbesatzungen auf neue Gegeben-heiten einzustellen, verlangten eine hohe Einsatzbereitschaft, umfangreiches Wissen über die Schiffe und die Fischerei und ein gutes Verhältnis zu seiner Besatzung.
Dieses Wissen setzte er 1987 für die Planung unserer Fischereiflotte in der wissenschaftlichen Einsatzzentrale ein. Er blieb bis zur Wende an Land.
Nach der Wende war er in der Mecklenburgischen Reederei, eine Nachfolge des Fischkombinates, als Verkaufsleiter tätig. Als die Reederei von einer isländischen Gesellschaft übernommen wurde, wechselte er 1991 nach Bremerhaven. Bei der dortigen Exportfirma Lübbert kaufte und verkaufte er weiter Fisch-und Fischerzeugnisse. Seine Arbeit wurde in den 15 Jahren seiner dortigen Tätigkeit hoch geschätzt.
Mit seinem Ruhestand zog es ihn und die Familie zurück nach Rostock. Der Fischerei blieb er weiter verbunden. Im Rahmen einer Interessengemeinschaft fischte er immer noch ein bisschen mit seinem Boot „Fela“ vor Warnemünde. Stark engagiert war er aber in der Arbeitsgruppe Traditionspflege.
Er war Mitorganisator der großen Hochseefischertreffen in Rostock. In der letzten Zeit war er auch der Organisator beim Stammtisch der Fischereikapitäne.
Unser Kapitänskollege und Freund hat nun seine letzte, große Reise angetreten. Er wird uns fehlen. Wir werden ihn immer in guter Erinnerung haben und sein Ansehen in Ehren halten.
Lieber Bernd, FAHRE WOHL, auf Deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Klaus-Dietrich Müller
Am 07. September 2021 verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser Kollege Klaus-Dietrich Müller.
Wir trauern mit der Familie und sprechen Ihr unser tiefes Mitgefühl aus. Wir werden unseren Kollegen immer in guter Erinnerung behalten.
Klaus-Dietrich Müller wurde am 25.12.1934 in Berlin geboren. Wegen der Bombenangriffe auf Berlin und durch die Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit verschlug es den jungen Klaus nach Graal Müritz, Kühlungsborn, Schleswig, Hamm in Westfalen und schließlich nach Neustadt an der Dosse. Laufender Schulwechsel war die Folge. Trotzdem erarbeitete sich Klaus-Dietrich eine gute Allgemeinbildung und legte damit die Voraussetzungen für seinen späteren Berufsweg. 1952 beendete er seine Schulzeit und begann eine Ausbildung zum Matrosen im Fischkombinat Rostock.
Er fuhr einige Jahre als Matrose auf unterschiedlichen Schiffen in der Flotte. Danach besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow und die Ingenieurhochschule in Warnemünde. 1971 erhielt er das Befähigungszeugnis als nautischer Offizier in der großen Hochseefischerei und 1973 das Kapitänspatent. Nach dem Schulbesuch fuhr er erneut mehrere Jahre als nautischer Offizier auf den verschiedenen Schiffstypen des Fischkombinates. 1975 erfolgte sein erster Einsatz als Kapitän auf einem Z-Trawler.
Während dieser Fahrenszeit gewann er große Erfahrungen in der Schleppnetzfischerei in den verschiedensten Fanggebieten. Seine Arbeit wurde von seinen Fischereikollegen und von seiner Besatzung geschätzt. Dem Neuen in der Hochseefischerei stand er stets offen und interessiert gegenüber.
Mit einem portugiesischen Sprachintensivkurs wurde er 1979 auf seine spätere Tätigkeit in der Garnelenfischerei vor Mosambik vorbereitet. Dort sollte dann in den nächsten, mehr als 10 Jahren sein Hauptberufsfeld liegen. Ende 1980 übernahm Klaus-Dietrich Müller den als ersten mit einer modernen Verarbeitungstechnologie ausgestatteten GarnelenTrawler ROS 413 "Karl Wolff". Hier hatte Kapitän Müller mit seiner Besatzung großen Anteil an die Vermarktungsfähigkeit der Garnelenfänge vor Mosambik und an der Auszeichnung des Produktes mit einer Goldmedaille auf der Leipziger Messe. Ruhig, umsichtig und überlegt war sein Auftreten und vertrauensvoll sein Umgang mit der Besatzung. Mit Wehmut verfolgte er die Abwicklung des Fischkombinates und das Ende der Garnelenfischerei vor Mosambik. Sein Schiff, der Garnelentrawler ROS 413 "Karl Wolff", den er mehr als 10 Jahre als Kapitän führte, wurde am 23.11.1991 außer Dienst gestellt und anschließend in Spanien verschrottet. Damit endete auch für Kapitän Klaus-Dietrich Müller die Seefahrtszeit und es ging in den Vorruhestand. . In den Jahren danach beteiligte sich Klaus an den Treffen der "Mosambikfahrer" in Neubukow und er hielt engen Kontakt zu seiner ehemaligen Mannschaft mit der er sich vor drei Jahren ein letztes Mal zu einer Festlichkeit getroffen hat. Vor einem Jahr hat Klaus-Dietrich letztmalig im Kreise befreundeter Kapitäne an eine Familienfeier teilgenommen.
Mit Klaus-Dietrich Müller verlieren wir nicht nur einen hervorragenden Fischersmann aus der Rostocker Garnelenfischerei sonder auch einen guten Freund und Kollegen. Wir werden dich lieber Klaus nicht vergessen und dein Andenken in Ehren halten.
Fahre Wohl, auf deiner letzten, großen Reise.
Kpt. Rudolf Lehmann
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Dipl.-Ing. Gerhard Schulze
Am 13. Juni 2021 verstarb unser ehemaliger Kollege Dipl.-Ing. Gerhard Schulze in Rostock.
Wir trauern mit der Familie, möchten unser Mitgefühl ausdrücken und versichern, dass wir Gerhard immer ehrenvoll in Erinnerung behalten.
Gerhard Schulze wurde am 21. Mai 1933 in sächsischen Oberlungwitz geboren. Hier in diesem Ort verbrachte er seine Kindheit und Schulzeit. Er war ein aufmerksamer Schüler und wie man von ihm sagte wollte er hoch hinaus. Sein Interesse für die Luftfahrt und Flugzeugen war groß.
Mit Beginn der 50er Jahre zog es ihm nach Rostock und er begann hier Flugzeugtechnik zu studieren. Doch der Studiengang wechselte nach Dresden. Er blieb in Rostock und studierte nun Schiffbau. Später kam noch ein Studium des Schiffsmaschinenbaues dazu.
Ein günstiges und interessantes Angebot 1960 nach dem Studium erbrachte einen Wechsel in das Fischkombinat Rostock in den Bereich Ökonomie. Die Hochseefischerei mit ihren alten Loggern und Trawler und ab dieser Zeitperiode mit den modernen Fang- und Verarbeitungsschiffen und ihren modernen technischen Aus-rüstungen, waren von nun an sein Betätigungsfeld. Die Schaffung ökonomischer Voraussetzungen für den Einsatz der Fangflotte über die ökonomischen Planrechnungen verlangte ein weitgehendes Wissen über Fangstrategien und internationale Einsatzmöglichkeiten.
Ein breites Feld machten dabei die Produktion auf See und an Land und der Absatz der Produkte aus. Gewissenhaft, mit großer Umsicht und einer hervorzuhebenden Zusammenarbeit mit den Verantwort-lichen der Flotte verrichtete Gerhard Schulze seine Arbeit. Er fand als Stellvertreter des Direktors immer wieder Wege mit den Hochseefischern und den Produktionsarbeitern die Planaufgaben zu sichern. Seine kameradschaftliche und hilfsbereite Zusammenarbeit zeichneten Gerhard Schulze aus.
Nach der Wende und dem Ende der Rostocker Hochseefischerei arbeitete Gerhard Schulze in der „Ostseefisch“ GmbH bis 1991, danach ging er in seine wohlverdiente Rente. Nun hatte er viel Zeit für die Familie und seinem Hobby - den Kleingarten. Viel Freude hatte er an Jass- und Swing-Musik und an die Aufrechterhaltung des Zusammen-halts mit seinen Freunden. Nach einem Schlaganfall verstarb Gerhard Schulze am 13. Juni 2021.
Wir werden unseren Kollegen Gerhard Schulze stets in guter Erinnerung behalten.
Als Hochseefischer sagen wir FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Direktoren des ehem. Fischkombinates, Günther Kröger
Kapitän Horst Mamerow
Am 09. Juni 2021 verstarb unser Kollege Kapitän Horst Mamerow.
Wir möchten seiner Familie unsere aufrichtige Anteilnahme und unser Mitgefühl übermitteln. Wir trauern mit Ihnen, wir werden Kapitän Horst Mamerow immer in guter Erinnerung behalten.
Horst Mamerow wurde am 21.03.1939 in Altentreptow geboren.
Nach seinem Schulbesuch und dem Abschluss der 10ten Klasse, erlernte er 1955 den Beruf eines Hochseefischers im Fischkombinat Rostock. Er war ein aufmerksamer und wissbegieriger Schüler, ein guter und hilfsbereiter Kollege. Als Matrose wurde er ab 1957 in der Logger- und Trawlerflotte eingesetzt. Man sagte von ihm, dass er zielgerichtet und strebsam sein Wissen zur Fischerei erweiterte, dabei blieb er stets zurückhaltend, aber hilfsbereit gegenüber allen Besatzungsmitgliedern.
Umsichtig bereitete er ein weiteres Ziel, den Besuch der Seefahrtsschule vor. Von 1960 bis 1963 studierte er an der Seefahrtsschule Wustrow und schloss dieses Studium mit einem Zeugnis als Kapitän in Großer Hochseefischerei ab.
Nun begann für ihn ein erneutes Lernen als Steuermann in der Trawlerflotte. Ab 1974 fuhr er als Kapitän.
In der Großschiffflotte wurde er als I. Offizier ein-gesetzt. Sein letztes Schiff war die „F.C.Weisskopf“
Aus familiären Gründen blieb er 1978 an Land. Er wurde in der Wissenschaftlichen Einsatzzentrale übernommen. In der kurzfristigen Einsatzpolitik konnte er sein Wissen zu den Fangplätzen, der internationalen Zusammenarbeit anwenden und wurde dadurch eine wertvolle Stütze im Kreis der Fangdirektion. Den Aufbau und die Erweiterung der Fernfischerei hat er durch sein Wissen zum Einsatz der Flotte voran getrieben.
Anfang der 80er Jahre wechselte er in den Außenhandelsbetrieb des Fischkombinates „Fischimpex“. Auch hier wurde er zu einer wertvollen Stütze in der internationalen Zusammenarbeit und im Aufbau von Fischkaufgeschäften mit internationalen Partnern. Seine Arbeit schaffte mit die Voraussetzung für die weitere Rostocker Hochseefischerei unter den neuen Bedingungen der 200 Seemeilen Ökonomischen Zonen in der Weltfischerei.
Er blieb auch hier zielstrebig und wissbegierig, lernte viel dazu und war, wie man sagte ein harter Verhandlungspartner. Die enge Verbindung zur Flotte in Rostock und Sassnitz war Grundlage seiner Tätigkeit im Außenhandel.
Wir haben Kapitän Horst Mamerow in guter Er-innerung, er war uns ein guter Kollege und Freund. Sein Andenken werden wir in Ehren halten.
Fahre Wohl auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Heinrich Schwarz
Wir trauern um unseren Kapitän Heinrich Schwarz.
Am 08. April 2021 verstarb unser Freund und Kollege Kapitän Heinrich Schwarz. Wir trauern mit der
Familie und sprechen Ihnen unser Beileid und Mitgefühl aus. Kapitän Heinrich Schwarz wird immer in unserer Erinnerung bleiben, als einer der erfolgreichsten Kapitäne in der Rostocker Garnelenfischerei.
Heinrich Schwarz wurde 20.03.1938 geboren, lebte in Mecklenburg – Vorpommern und hat 1954 in Sassnitz den Beruf des Hochseefischers erlernt.
Mit großem Interesse und sehr zielstrebig erlernte er sein Handwerk als Matrose auf den verschiedenen Kuttern des Fischkombinates Sassnitz. Seine Kollegen schätzten seine fachlichen Kenntnisse, seine stetige Hilfsbereitschaft und Unterstützung, die er ihnen gab. Die Kapitäne förderten seine Bestrebungen und schickten ihn zur Seefahrtsschule nach Wustrow. Hier erwarb er die Befähigung für den Einsatz als Steuermann und Kapitän in der Kleinen Hochseefischerei. 1969 wurde er als Kapitän in der Kutterflotte eingesetzt. Nach einem erneuten Studium an der Seefahrtsschule erwarb er das Zeugnis als Kapitän in der Großer Hochseefischerei und wechselte in das Fischkombinat Rostock. Vor allem erfolgte sein Einsatz als Steuermann in der Zubringerflotte. 1979 wurde er auf dem Z-Trawler ROS 408 „Herbert Baum“ als Kapitän eingesetzt.
Mit großem Interesse beschäftigt sich Kapitän Heinrich Schwarz nun mit der Garnelenfischerei. Erste Erfahrungen sammelte er mit einer Austauschbesatzung auf dem Z-Trawler „Philipp Müller“ vor der Küste Mosambiks. Danach übernahm er sein Stammschiff „Herbert Baum“, dass für die Garnelenfischerei spezialisiert war. Er entwickelte sich als einer der führenden Garnelenfischer. Aufgeschlossen der neuen Technologie in der Rostocker Fischerei, die Sammlung von Erfahrungen auf anderen ausländischen Schiffen und die Anwendung guter Erkenntnisse auf seinem Schiff, aber auch auf den anderen Garnelen Trawlern. Heinrich Schwarz entwickelte sich zu einem der tragenden Fischersmänner in der Rostocker Garnelen-fischerei. Seine sehr guten Leistungen waren durch die enge Zusammenarbeit mit seiner Besatzung geprägt. Seine Ruhe, seine Umsicht, seine Gradlinigkeit und seine Zielstrebigkeit waren die Voraussetzungen für seine Erfolge. Von der eigenen Besatzung und in der kleinen Garnelenfangflotte wurde er sehr geschätzt.
Wir verlieren mit Kapitän Heinrich Schwarz nicht nur einen hervorragenden Fischersmann, sondern auch einen guten Kollegen und Freund. Wir werden sein Ansehen in Ehren halten und ihn nicht vergessen.
Alles Gute auf der letzten großen Reise.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Kurt Wespatat
Hermann Cziwerny
Wir Fischereikapitäne des ehemaligen Fischkombinates Rostock trauern um unseren Kollegen Hermann Cziwerny.
Am 03.11.2020 verstarb Hermann Cziwerny in Rostock. Wir trauern mit der Familie Cziwerny und allen Angehörigen und möchten Ihnen unser tiefes Mitgefühl und Beileid aussprechen. Wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten und sein Andenken in Ehren halten. Ob als Produktionsarbeiter, als Produktionsleiter, als Fangleiter See, später während seiner Arbeit in der Fischereiproduktionsgenossenschaft Warnemünde sowie als Firmenchef von Venfisk GmbH und Chef der Arbeitsgruppe Traditionspflege Fischkombinat Rostock hatten wir immer eine enge Verbindung und gute Zusammenarbeit.
Hermann Cziwerny wurde am 25.07.1942 im ehem. Sudetenland geboren. Wie viele andere Menschen musste er nach dem Krieg dieses Land verlassen, Über Bayern kam er nach Sachsen und arbeitete auf dem Bauernhof seiner Eltern. Er lernte Traktorist, doch sein eigentlicher Wunsch Seemann zu werden, musste noch warten. Ende 1959 machte er sich auf den Weg nach Rostock. Er trat die Lehre als Hochseefischer an, die er nach zwei Jahren als Vollmatrose beendete. 1962 nahm Hermann Cziwerny ein Studium an der Ingenieurschule Wismar auf. Er hatte sich zu diesem Weg entschieden, nachdem er geheiratet hatte. 1965 beendete er erfolgreich sein Studium. Auf den Fabrikschiffen wurden in den 60er Jahren Ingenieure zur Leitung der Fischbearbeitung auf See benötigt. Doch er musste als Produktionsarbeiter und Meister sich Grundwissen erarbeiten, bevor er selbst als Produktionsleiter eingesetzt wurde. Auf Grund seiner Leistungen wurde Hermann Cziwerny in die Fangleitung See berufen. Kontrolle und Anleitung in der Seeproduktion auf den Rostocker Großschiffen waren seine Aufgaben.
Im Jahr 1979 gab Hermann Cziwerny die Seefahrt auf und wurde Produktionsleiter in der Fischereiproduktionsgenossenschaft Warnemünde. Durch großzügige Investitionen entwickelte er eine moderne Fischverarbeitung, um die ihn alle Fischbearbeitungsbetriebe in der DDR beneideten. Nach der Wende im vereinten Deutschland arbeitete er anfangs mit einer dänischen Firma im Fischhandel zusammen und bildete danach die GmbH Venfisk. 2009 beendete er seine Tätigkeit in der seit 2004 eigenen Firma und übergab sie an seine Tochter. Danach widmete sich Hermann Cziwerny mit Kollegen des ehemaligen Fischkombinates der Traditionspflege. Die Hochseefischereitreffen sind unter seiner führenden Hand zu großen Ereignissen der Hochseefischer geworden.
Wir kennen Hermann Cziwerny als einen ausgezeichneten Fischereifachmann, als hervorragenden Organisator, der mit Umsicht und zukunftsorientiert in der Fischerei wirkte. Seine Leistungen in der Rostocker Hochseefischerei und darüber hinaus bei den Küstenfischern und im Fischhandel verschafften ihm Respekt und Anerkennung.
Hermann Cziwerny zeichnete in allen Bereichen eine einfühlende aber auch fordernde Zusammenarbeit zu seinen Mitarbeitern aus. Er wusste, wie er Menschen für seine Ziele begeistern konnte. In der Traditionspflege sind die großen Hochseefischertreffen mit seinen Initiativen, mit seinem Namen verbunden. Er hat sich mit großem Engagement und viel Kraft für den Zusammenhalt der Rostocker Hochseefischerei in der neuen Zeit eingesetzt. Wir werden unseren Kollegen Hermann Cziwerny immer in guter Erinnerung behalten und sein Andenken wahren.
Lieber Hermann FAHRE WOHL auf Deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne/ Günther Kröger
Mitteilung der Arbeitsgruppe "Fischkombinat Rostock-Traditionspflege"
Wir, die Mitglieder der Arbeitsgruppe, sind bestürzt über den plötzlichen Verlust unseres Vorsitzenden Hermann Cziwerny.
Er war maßgeblich an der Gründung unserer Gruppe und der Gestaltung unserer Arbeit beteiligt. Hermann wird uns in unserer Arbeit fehlen, wir zollen ihm Hochachtung und Respekt. Wir glauben, dass wir es ihm schuldig sind, seine und unsere Arbeit in der Traditionspflege fortzusetzen.
Leider hat die Corona Pandemie unsere Vorhaben im Jahr 2020 ausgebremst. Nichts desto trotzt stehen wir bereit, unsere Öffentlichkeitsarbeit so bald wie möglich wieder aufzunehmen. Das betrifft besonders unsere Stammtischarbeit, die wir wie gehabt im Mai und Oktober des laufenden Jahres durchführen wollen. Wir werden rechtzeitig in Presse und im Internet informieren und freuen uns schon heute auf eine rege Teilnahme.
Das große geplante Traditionstreffen im Mai 2021wird auf Grund der gegenwärtigen unklaren Corona-Situation nicht stattfinden.
Fragen, Informationen und Vorschläge bitte an: Bernd Coi
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Fischkombinat Rostock - Traditionspflege"
Kapitän Harald Hübel
Liebe Familie Hübel, unser herzliches Beileid und Mitgefühl zum Ableben Ihres Ehegatten und unseres ehemaligen Kollegen Kapitän Harald Hübel. Wir werden unseren Kollegen Harald Hübel immer in guter Erinnerung behalten. Sowohl als I. Nautischer Offizier in der Rostocker Flotte, aber insbesondere als Kapitän der ATB I und Kapitän auf ROS 337 war er immer ein erfolgreicher Fischersmann und hilfsbereiter Kollege. Seine Fangleistungen, verbunden mit hervorragendem Wissen zur Hochseefischerei auf den internationalen Fangplätzen wurden von seinen Kapitänskollegen geschätzt. Sie trugen zur Entwicklung und zum Ansehen der Rostocker Hochseefischerei bei. Wir werden Dich immer in Ehrenvoller Erinnerung behalten.
Kapitän Harald Hübel Fahre Wohl auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Veröffentlicht: Norddeutsche Neueste Nachrichten am 23. Mai 2020
Manfred Schönsee
In den ersten Maitagen, am 05.05.2020 verstarb unser Kollege Kapitän Manfred Schönsee nach langer Krankheit.
Unser tiefes Beileid der Familie, vor allem seiner Lebensgefährtin. Wir trauern mit Ihnen und werden unseren Kollegen ehrenvoll gedenken.
Er wurde im Jahr 1938 in Jabel geboren, besuchte in Jabel und Wittstock die Schule und begann im Jahr 1955 eine Lehre im Fischkombinat Rostock als Hochseefischer.
Als stolzer Matrose fuhr er auf den unterschiedlichsten Loggern und Trawlern zu den Fangplätzen in der Nordsee, an die norwegische Küste und ins Nordmeer. Er war ein begabter Fischer, der sehr schnell das benötigte seemännische Handwerk erlernte und an Bord sich durch sein Können und Wissen Anerkennung verschaffte. Trotz seiner Zurückhaltung wurde er immer schnell in den Bordkollektiven aufgenommen.
Seine Kapitäne schickten ihn 1962/1963 auf die Seefahrtsschule, die er mit dem Zeugnis als Kapitän in Kleiner Hochseefischerei abschloss. Nun fuhr er in der Loggerflotte als I. Nautischer Offizier. 1967 fuhr er zum ersten Mal als Kapitän auf dem Logger „Fünfjahrplan“.
Als er zum Fischsucher auf einem Ringwadenlogger berufen werden sollte, entschied er sich zu einem erneuten Schulbesuch an der Seefahrtsschule in Warnemünde.
Nach 1969 startete er als Nautischer Offizier in der Zubringertrawlerflotte. Auch hier wurde sein Können und Wissen um die Fischerei geschätzt. Seine Kapitäne wussten, was sie an einem so begabten und umsichtigen Mann hatten. 1971 wurde er zum Kapitän in der Zubringerflotte berufen und er erhielt das Kommando über den Zubringer „Bruno Tesch“. Hervorragend waren seine Leistungen auf der Georgesbank bei der Belieferung der Seitentrawler für ein kommerzielles Geschäft mit Kanada.
Nach kurzer Krankheit wurde er 1972 I. Nautischer Offizier auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Martin Andersen Nexö“. Doch die direkte Fischerei war ihm wichtiger als die Arbeit auf dem Mutterschiff.
Er übernahm 1974 den ersten umgebauten Zubringertrawler für die Garnelenfischerei vor den Küsten Mosambiks. In der Garnelenfischerei verblieb er bis 1980, danach wurde er wieder Kapitän auf anderen Zubringern.
Von 1982 bis 1985 war er Kapitän auf dem Fang –und Verarbeitungsschiff ROS 306 „F.C.Weisskopf“. Seine Fangleistungen fanden immer wieder Anerkennung in der Flotte und der Fangdirektion.
Auf eigenem Wunsch schied er 1986 aus der Hochseefischerei aus und war bis 1990 bei BBB. tätig.
Wir verlieren mit Kapitän Schönsee einen Hochseefischer und Kollegen, den wir immer in guter Erinnerung behalten und dessen Andenken wir in Ehren halten.
FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Klaus Baum
Am 21.März 2020 verstarb, unser Kollege Kapitän Klaus Baum.
Lange hatte er sich gegen seine Krebserkrankung gewehrt, nun war die Kraft zu Ende. Seine letzte große Reise steht nun bevor. Wir möchten seiner Familie und allen Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aussprechen, wir können es kaum fassen, dass Ali nicht mehr unter uns weilt. Wir trauern mit Ihnen und werden unseren Kollegen vermissen. Er wird uns immer in guter Erinnerung bleiben.
Klaus Baum wurde 1940 geboren. Nach dem Besuch der Schule nahm er 1955 die Lehre als Hochseefischer im Fischkombinat Rostock auf. Seine Mitschüler berichteten über sein übergroßes Interesse an allem was mit der Seefahrt zu tun hatte, aber insbesondere an der Fischerei auf hoher See.
Nach zwei Jahren Lehrzeit musterte er erstmals als Matrose in der Loggerflotte an. Er war arbeitsam, immer einsatzbereit und wissbegierig. Half, wenn notwendig, den Kollegen der Besatzung. Durch seine guten Fachkennt-nisse im Umgang mit den Fangnetzen wurde er nach kurzer Fahrenszeit Netzmacher. Auf allen Schiffen hatte er schnell gute Freunde, denn seine humorvolle Art, seine treffende Ausdrucksweise die Dinge des Lebens zu betrachten und zu beurteilen, fanden bei den Arbeitskollegen Anklang.
1962 besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow, die er mit dem Zeugnis als Kapitän in Kleiner Hochseefischerei abschloss. Nun erfolgte sein Einsatz als Steuermann in der Loggerflotte. Schon nach kurzer Zeit besuchte er erneut die Seefahrtsschule in Rostock – Warnemünde und erwarb dort das Zeugnis B6 – Kapitän in Großer Hochseefischerei.
Ein sich selbst gestelltes Ziel hatte er sich damit erfüllt. Als Steuermann in der Trawlerflotte, auch auf dem Trawler ROS 210 „Henningsdorf“ 1967 und 1968 setzt er seine Aus-bildung fort. Von 1969 bis 1989 war er ausschließlich als Nautischer Offizier und als Kapitän auf Großschiffen im Einsatz. Hervorzuheben sind seine Fahrzeit auf dem Fang- und Verarbeitungsschiffen „Kellermann“ und dem Supertrawler „Ludwig Renn“. Wir erinnern uns an die Bergung der in Seenot geratenen Besatzung von der „Island Queen“. Neben seinem Kapitän war er maßgeblich an der Bergung beteiligt. Wir erinnern ebenfalls an seine Tätigkeit als Ausbilder von jungen Hochseefischern auf unserem Kühl- und Transportschiff „Lichtenhagen“.
Nach der Wende arbeitete er als Kapitän und Wachkapitän auf den Schiffen des holländischen Eigners der P&P Gruppe lange Jahre.
Im Jahr 2011 ging er in Rente. Trotzdem blieb er der Seefahrt treu und betreute Offshoreschiffe in Brasilien.
Ein Leben für die Hochseefischerei und Seefahrt ging zu Ende. Kapitän Ali Baum wird uns immer in ehrenvoller Erinnerung bleiben. Er war ein guter Fischersmann und ein Allerweltskerl. Wir werden seinen Humor und seine klaren Worte vermissen.
Kapitän Klaus Baum FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger"
Heinz Bonkewitz
Kapitän Heinz Bonkewitz – Waren/Müritz
Nach schwerer Krankheit verstarb am 09.01.2020 unser Kapitän Heinz Bonkewitz.
Lange hat er sich seiner Krankheit erwehrt. Nun hat er den Kampf verloren - unser Kollege, Kapitän Heinz Bonkewitz verstarb am 09.01.2020. Er wird den Hochseefischern des Fischkombinates Rostock und seinen Kapitänskollegen immer in guter Erinnerung bleiben.
Unser aufrichtiges Beileid und Mitgefühl gilt der Familie, wir trauern mit Ihnen und können es kaum fassen, dass er nicht mehr unter uns weilt.
Heinz Bonkewitz wurde 1939 in Reinersdorf, im heutigen Polen im Herzen der Masurischen Seenplatte geboren. Er meinte später immer, ich bin ein echter Masure, fühle und denke aber wie ein Mecklenburger. Während des letzten Kriegsjahres musste er mit seiner Mutter und dem Bruder die Heimat verlassen und er fand ein neues Zuhause in Waren – Müritz. Hier besuchte er auch die Schule, die er 1955 beendete. Im September 1955 wurde er Hochseefischerlehrling in Rostock. Erst nach einem Jahr theoretischer Ausbildung bekam er die ersten Seebeine auf einem Trawler. Ein weiterer Seeeinsatz auf dem Trawler ROS 208 ließ ihn die Seekrankheit überwinden und ebnete den Weg für eine solide praktische Ausbildung als Fischer.
1958 ging er zurück als Matrose in die Flotte. Sein Einsatz erfolgte in der Logger- und Trawlerflotte. Hier konnte er seine in der Lehre erhaltenen Kenntnisse erweitern und vervollständigen. In den Kollektiven hatte Heinz Bonkewitz Rückhalt und großes Ansehen. Er war ein überaus hilfsbereiter Kollege und guter Fachmann geworden. Im Februar 1962 besuchte er die Seefahrtsschule. 1963 erhielt er das Zeugnis B3 „Kapitän in kleiner Hochseefischerei“. Zurück in der Loggerflotte, musterte er dort im April als I. Steuermann an. Mit 27 Jahren 1966 übernahm er zum ersten Mal einen Logger als Kapitän in Vertretung. Danach fuhr er weiter als Steuermann, heuerte auch als Fischsucher in auf einem Ringwadenlogger an. Auf Grund seiner fachlichen Leistungen erhielt er eine Sondergenehmigung und wurde in der Zubringerflotte II. Offizier. Im August 1969 besuchte er erneut die Seefahrtsschule und schloss diese als Dipl. Ing. Kapitän im Jahr 1972 ab. Nun erfolgten Einsätze als Steuermann und Kapitän auf den unterschiedlichsten Fahrzeugen des Fischkombinates Rostock in allen befischten Fangge-bieten. Seine letzten Reisen machte er als Zubringer-kapitän in der Forschung bis zur Wende.
Damit beendete er auch seine Seefahrt. Die Arbeit an Land war nicht befriedigend, aber er hielt es aus bis zur Rente.
Heinz Bonkewitz hat in dieser Zeit aktiv im Warener Stammtisch der Hochseefischer gewirkt, war deren Vorsitzender. Wo immer er konnte, half er seinen ehemaligen Kolleginnen und Kolleginnen in ihrem Leben an Land. Unter dem Motto: Hochseefischer – wer war mehr? hat er sich intensiv für die Traditionspflege eingesetzt.
Kapitän Heinz Bonkewitz wird uns immer in guter Erinnerung bleiben. Er war ein ausgezeichneter Fischers-mann und uns immer ein guter Kollege. Wir werden sein Ansehen in Ehren halten.
FAHRE WOHL Kapitän Heinz Bonkewitz auf deiner letzten, großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Klaus Gerber
Kapitän Klaus Gerber – Cuxhaven
Nach schwerer Krankheit verstarb am 24.12.2019 unser Kapitänskollege Klaus Gerber.
Wir möchten der Familie unser tiefes Mitgefühl und Beileid aussprechen. Wir trauern mit Ihnen. Wir kannten Klaus Gerber aus der Fischerei, in den Fanggebieten und wurden gute Freunde nach der Wende, wir werden ihn stets in guter, ehrenvoller Erinnerung behalten.
Klaus Gerber wurde am 24.10.1942 in Berlin geboren. Er lebte bei der Tante, seine Mutter war bei der Geburt gestorben. Die Unbilden des Krieges lernte er selbst noch kennen bei zahlreichen Bombenangriffen. Er ging dort nach dem Krieg zur Schule und erlernte danach den Beruf eines Elektrikers. Schnell erkannte er, dass er andere Vorstellungen von seinem Leben hatte.
1959, mit 17 Jahren besuchte er die Jungfischerschule in Bremerhaven, um Grundkenntnisse über die Fischerei zu er-werben. Am 04.September 1959 hatte er seine erste Heuer auf dem Seitentrawler „Frisia“. Die Arbeit auf einem Seitentrawler war schwer, forderte viel Mut, Kraft und Beständigkeit unter den damaligen Bedingungen auf See. Alles war anders als an Land, doch er fand immer mehr Gefallen an seinem neuen Beruf. Das Meer und die Fischerei hatten ihn eingefangen und bestimmten seinen weiteren Weg.
Auf Grund seiner Einstellung zur Hochseefischerei, seiner erworbenen Kenntnisse in der Fischerei, heuerte er auf dem moderneren Fischereimotorschiff „München“ als Matrose an. Hier erlebte er 1963 eine der größten Katastrophen in der Deutschen Hochseefischerei. Beim Untergang der „München“ vor Westgrönland verloren 27 Fischer ihr Leben. Klaus Gerber war unter den Geretteten. Dieses Ereignis belastete ihn sehr, doch er blieb der Hochseefischerei treu, ließ sich nicht unterkriegen und fuhr weiter zur See.
Er besuchte von 1971 bis 1972 die Seefahrtsschule und erwarb sein Kapitänspatent in Großer Hochseefischerei. Wie alle anderen fuhr er nun erst einmal als Steuermann auf dem Fischereimotorschiff „Tübingen“ der Reederei „Nordsee“. 1973 wurde er II. und später I.Steuermann auf dem Fischerei-motorschiff „Kiel“. Hier machte er eine Vielzahl an Reisen als Kapitän im Nordatlantik. Auch auf dem Fabrikschiff „Hannover“ heuerte er als Kapitän an. Von seinen Kapitäns- und Steuermannskollegen wurde er wegen seiner Wissensvielfalt, seinen umfangreichen Fachkenntnissen in der Hochsee-fischerei und seiner Hilfsbereitschaft geachtet. Er war ein ausgezeichneter Fischersmann, der sich auf den Fangplätzen auskannte. Wir, von der Rostocker Hochseefischerei, kannten ihn als einen hilfsbereiten Kollegen, der auf den Fangplätzen mit viel Sachverstand agierte und bereitwillig mit Fang-informationen half.
Nach der Wende, auf den Kapitänstreffen in Cuxhaven und Rostock, lernten wir ihn dann auch persönlich kennen und achten. Offen tauschten wir Ansichten und Standpunkte aus und bereinigten gegenseitig viele unterschiedliche Meinungen. Auch bei unseren Treffen spürten wir seine positive Ausstrahlung und seine Liebe zur Fischerei und dem Meer.
Wir verlieren mit Kapitän Klaus Gerber einen ausgezeichneten Fischersmann und einen Kollegen der mit der Hochseefischerei ein Leben lang verwachsen war und der die Fischerei über alles liebte. Wir werden sein Ansehen stets in Ehren halten und ihn nicht vergessen.
FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Ernst Rehm
Ernst Rehm
Norbert Schier
Norbert Schier
Rudi Speer
Rudi Speer
Unser Freund und Kollege Kapitän Rudi Speer verstarb am 10. Februar 2019.
Die Hilfe und Pflege seiner Frau und die Behandlung der Ärzte waren diesmal vergebens.
Liebe Frau Speer wir fühlen mit Ihnen und sprechen Ihnen unser Mitgefühl und Beileid aus. Wir trauern mit Ihrer Familie, Rudi war immer ein guter hilfsbereiter Freund und Kollege. Kapitän Rudi Speer wird uns immer in guter Erinnerung bleiben und wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.
Rudi Speer wurde im Mai 1945 in Asch, im heutigen Tschechien geboren und verlebte seine Kindheit im Vogtland. Die 10-klassige, polytechnische Oberschule schloss er 1961 mit guten Ergebnissen ab. 1961 erlernte er im Fischkombinat den Beruf Hochseefischer und begann 1963 seine Fahrzeit in der Hochseefischerei als Matrose. Sein Berufswunsch war in Erfüllung gegangen.
Seine seemännischen und fischereilichen Kenntnisse vervoll-ständigte er in der Loggerflotte und auf verschiedenen Seitentrawlern. In den Besatzungen war er beliebt durch sein hilfsbereites und kameradschaftliches Auftreten. Sein fachliches Interesse und seine Liebe zur Fischerei waren bewundernswert. Man belohnte ihn damals mit der Delegierung 1966 zur Seefahrtsschule nach Wustrow/Warnemünde. Die Seefahrtsschule schloss er 1968 mit dem Zeugnis B5 ab. Danach fuhr er in der Flotte auf den unterschiedlichsten Fahrzeugen als 2. Steuermann. Bekannt ist, dass er ein guter Netzmacher war, der auch jetzt noch an Deck Matrosen und den Netzmacher bei Schäden unterstützte. Von 1970 bis 1971 machte er erneut ein Studium an der Seefahrtsschule Warnemünde mit dem Abschluss B6, als „Kapitän in Großer Hochseefischerei“. Sein Einsatz in der Rostocker Hochseefischerei erfolgte nun als 1. Steuermann auf Zubringertrawlern, Fang- und Verarbeitungsschiffen und auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Junge Garde“. Durch seine vorbildlichen Leistungen erhielt er 1983 seine Berufung zum Kapitän in der Flotte. Er wurde als Kapitän auf Fang- und Verarbeitungsschiffen und auf unseren Supertrawlern eingesetzt. Kapitän Rudi Speer war ein ausgezeichneter Fischersmann und wurde in der Flotte durch seine fachlichen Kenntnisse sehr geschätzt und seine verantwortungsvolle Arbeit geachtet. Insbesondere stand er neuen Erkenntnissen und Technologien immer offen gegenüber. In seiner Tätigkeit als Kapitän unterstützte er die Entwicklung in der Rostocker Hochseefischerei und ging immer mit gutem Beispiel voran.
Auf Grund seiner gesundheitlichen Probleme blieb er 1987 an Land und arbeitete in der Fangdirektion. Er wurde als Flottenbereichsleiter eingesetzt und arbeitete in dieser Position bis zur Wende 1990 im Fischkombinat Rostock. Auch in dieser Tätigkeit war er ein engagierter, verantwortungsvoller Flottillenleiter.
Nach der Wende wechselte er als Flottenleiter zur Mecklenburger Hochseefischerei GmbH und nach der Übernahme durch isländische und holländische Eigner wurde er dort Fleetmanager. Erst 2005 beendete er hier sein Arbeitsverhältnis.
Während der Zeit nach der Wende engagierte sich Kapitän Rudi Speer sehr stark für den Zusammenschluss unserer Kapitäne mit den westdeutschen Kollegen. Er organisierte das erste Treffen mit den westdeutschen Kapitänen in Cuxhafen und weitere Treffen auch in Rostock. Ihm ist es mit zu verdanken, dass eine ganze Reihe unterschiedlicher Ansichten zu den Fischereien in West und Ost ausgeräumt werden konnten und eine enge Verbindung zwischen den Kapitänen entstand.
Wir verlieren mit Kapitän Rudi Speer einen guten Fischers-mann, wir werden sein Ansehen in Ehren halten und ihn nicht vergessen.
FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Hans Heinrich Lange
Hans Heinrich Lange
Am 11.01.2019 verstarb nach kurzer Krankheit unser ehemaliger Kollege Hans Heinrich Lange. Die Kolleginnen und Kollegen des ehemaligen Fischkombinates trauern mit der Familie Lange, wir sind tief bewegt und voller Mitgefühl. Wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten.
Hans Heinrich Lange wurde am 25.01.1925 in Rostock geboren. Nach einer guten Schulbildung begann er mit 14 Jahren eine Ausbildung bei der Deutschen Reichsbahn. Hier machte er seine ersten Schritte im Arbeitsleben. Von 1944 bis 1945 war er im 2.Weltkrieg. Mit einer Fußverletzung kam er ins Lazarett und in die Kriegsgefangenschaft. Bis 1967 war in unterschiedlichen Funktionen bei der Deutschen Reichsbahn, dann wechselte er in diesem Jahr zum Fischkombinat Rostock. Auf Grund seiner umfangreichen Kenntnisse wurde er Leiter der Anschlussbahn im Fischereihafen. Mit Übersicht, in Ruhe und mit großer Sachlichkeit sorgte er für den Abtransport unserer Fischprodukte ins Inland. Während dieser Zeit erwarb er im Fernstudium zweimal den Titel als Transportingenieur. Danach über nahm er im Fischkombinat Rostock den Innerbetrieblichen Transport als Leiter. Bei seinen Kollegen im Bereich wurde er wegen seiner Sachkenntnis sehr geschätzt. Er war kollegial und hilfsbereit. Trotz seiner oft barschen Art, lag er mit seiner Meinung immer richtig. Er sagte, was er dachte und was verändert werden musste. Ich kannte ihn durch seine Frau Lisa Lange. Er war oft in unserem Büro in der Fangdirektion und der Betriebsleitung. Hatte er Gelegenheit, dann brachte er schon Probleme und Schwierigkeit an den Mann und sagte seine Vorstellungen für Veränderungen. Wir mochten ihn alle und ich hatte bis zu seinem letzten Geburtstag mit ihm Kontakt.
Ohne Hans Heine Lange ging wenig im Transport des Fischereihafens.
Hans Heini Lange bleibt unvergessen. Wir haben einen guten Kollegen verloren. Er wird immer in unserer Erinnerung bleiben.
FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Ehemalige Kollegen des Hafens/ Günther Kröger
Christian Heinz-Peter Geißler
Gerty Kellig
Gerty Kellig–Produktionsarbeiterin in der Flotte
Sie fand in der Rostocker Hochseefischerei eine neue Heimat und ein Traum ihres Lebens ging in Erfüllung. Mit Leib und Seele war sie Hochseefischerin.
Erst jetzt erreichte mich die Information, dass unsere ehemalige Kollegin Gerty Kellig am 30.06.2018 nach schwerer Krankheit verstarb. Ihre engsten Freundinnen und Freunde schickten mir diese traurige Nachricht. Wir trauern mit Ihnen und den Verwandten, sprechen unser tiefes Mitgefühl aus – wir werden Gerty immer in guter Erinnerung behalten.
Gerty Kellig wurde am 01.06.1942 in Hainichen geboren. Sie besuchte dort die Grundschule und schloss anschließend eine Lehre in der Tabakindustrie ab. Leicht hatte sie es nicht in ihrem Elternhaus. Der Vater kam krank aus dem Krieg und ihre Mutter starb als sie 9 Jahre alt war. Sie erzählte mal: „Damit war meine Kindheit zu Ende. Es folgten schwere Jahre für mich und ohne es zu merken, wurde ich zu einer Eigenbrötlerin. In der Schule kämpfte ich um gute Zensuren und im Sport um Anerkennung. Eine innere Stimme trieb mich immer wieder an. Ich dachte, du musst stark sein, Kraft haben, um im Leben bestehen zu können. Wie der Zufall es wollte, lernte ich bei einer erkrankten Kollegin einen Rostocker Seemann kennen“.
Daraufhin bewarb sich Gerty Kellig im Fischkombinat Rostock.
Sie musste lange auf das Seefahrtsbuch warten bis ihr Wunsch auf einem der Großschiffe in der Produktion zu arbeiten in Erfüllung ging. Das Transport- und Verarbeitungsschiff „Martin Andersen Nexö“ wurde nun zu ihrem neuen Zuhause. Die Landratte stand vor vollkommen neuen Eindrücken als sie auf Fahrt ging. Als die Seekrankheit sie packte, rettete sie sich nur mit ihrem alten Spruch: Da must du durch. Mit all ihrer Energie überstand sie diese Anfangszeit, auch die harte Arbeit in der Produktion. Dabei halfen ihr alte, schon befahrene Kolleginnen und Kollegen. Schnell lernte sie worauf es in der Produktion ankam und wie man das persönliche Leben gestalten musste, um an Bord eines Seeschiffes klar zu kommen.
Ich selbst habe miterlebt, wie sie durch Fleiß und Umsicht, durch Nachfragen und durch eine enge Zusammenarbeit in ihrem Kollektiv zu einer anerkannten Hochseefischerin wurde. Ihre Meinung galt in der Produktion und sie ließ sich nicht, wie man allgemein sagte, die Butter vom Brot nehmen, aber sie half und unterstützte, wo sie nur konnte.
Ich habe ihre große Bereitschaft gute Leistungen zu erreichen und das Bordkollektiv zu stützen immer unterstützt, gewürdigt und sie geachtet.
Sie fuhr dann auf Fang- und Verarbeitungsschiffen und auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Junge Garde“. Überall wurde sie durch ihre Leistungen, durch ihr kameradschaftliches Verhalten und durch ihre Gradlinigkeit geachtet. Man kannte Gerty Kellig in der Flotte der Rostocker Hochseefischerei.
Ihre Arbeit wurde durch die Auszeichnung als „Verdienter Seemann“ anerkannt und gewürdigt.
Nach der Wende bemühte sie sich um den Zusammenhalt der Hochseefischer Frauen an Land in Rostock. Sie war ab dem Jahr 2000 Mitglied im Berufsverband „Frauen zur See“.
Wir, die Rostocker Hochseefischerinnen und Hochseefischer, werden Gerty Kellig in unserer Erinnerung behalten und in Hochachtung an sie denken.
FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Eckart Riediger
Kapitän Eckart Riediger
Vor wenigen Tagen erhielt ich die Nachricht, dass unser ehemalige Kollege Kapitän Eckart Riediger am 27. Mai 2018 verstarb. Wir sind sehr betroffen und voller Trauer, da wir in unserem Arbeitsleben mit Kapitän Eckart Riediger sehr verbunden waren.
Wir trauen mit der Familie und sprechen Frau Riediger und den Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus. Von den Hochseefischern und den ehemaligen Fischereikapitänen wird er immer einen würdigen Platz in unseren Erinnerungen einnehmen.
Eckart Riediger wurde im Jahr 1940 geboren. Von 1954 bis 1956 erlernte er den Beruf des Hochseefischers im Fischkombinat Rostock. Seine beruflichen Kenntnisse festigte er in den drei folgenden Jahren als Matrose und Netzmacher auf unseren Loggern und Trawlern.
In den Besatzungen war er beliebt. Besonders hervorheben muss man seine Kollegialität, seine große Hilfsbereitschaft und seine hervorragenden fischereilichen und seemännischen Kenntnisse.
Die Kapitän bezeichneten ihn als zielstrebig und immer wiss-begierig und sie schickten ihn gerne zur Seefahrtsschule.
Die Seefahrtsschule besuchte er von 1959 bis 1962 in Wustrow. Zurück kam er mit dem Zeugnis als Kapitän in Großer Hochseefischerei.
Nun erfolgte sein Einsatz als Steuermann und nautischer Offizier auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Martin Andersen Nexö“, auf dem Großschiff „Junge Welt“ und in der Z-Trawlerflotte.
1968 übernahm er den Trawler „Gera“als Kapitän. Danach war er Kapitän auf Z-Trawlern im Einsatz. Allein auf dem Zubringer „Werner Kube“ fuhr er über vier Jahre. Auf Grund seiner Fangergebnisse , seiner Leistungen sowie seine Organisationsfähigkeiten wurde Kapitän Eckart Riediger durch die Fangdirektion 1977 als Fangleiter See eingesetzt. Er arbeitete bis 1990 in der Fangdirektion als Flottenbereichsleiter für die Kühl- und Transportflotte.
Seine Arbeit in der Flotte und an Land hat die Entwicklung der Rostocker Hochseefischerei stark beeinflusst.
1989 wurde er als Verdienter Seemann ausgezeichnet.
Seine im Fischkombinat erworbenen Kenntnisse waren auch nach der Wende 1990 gefragt. Er wurde Geschäftsführer der „Rostocker Fischfang Reederei“. 1992 wechselte er als Geschäftsführer in die „Rostocker Kühl- und Transport Reederei und er war bis 1994 Geschäftsführer der „Mecklenburger Hochseefischerei Reederei“.
Ab 1995 leitete er als Geschäftsführer die „Doggerbank Seefischerei GmbH und die „Westbank Seefischerei GmbH“ und alle danach in Deutschland gegründeten Unternehmen der holländischen Unternehmensgruppe Parlevliet & van der Plas, einschließlich der „Euro Baltic Fischverarbeitungs GmbH“ bis im Jahr 2007.
Ein erfolgreicher Fischersmann, der auf See und an Land seinen Mann stand. Ein Kollege, auf den wir uns immer verlassen konnten.
Wir werden unseren Kollegen Kapitän Eckart Riediger nicht vergessen, ihn immer in guter Erinnerung behalten.
FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Michael Seidel
Kapitän Michael Seidel
Nach langer Krankheit verstarb am 14.Dezember 2017 in Karlsburg unser Kollege Kapitän Michael Seidel.
Wir als ehemalige Rostocker Hochseefischer und Fischerei-kapitäne möchten Ihnen Frau Seidel und Ihrer Familie unser tief empfundenes Beileid aussprechen, wir trauern mit Ihnen und werden unseren Kollegen immer in guter Erinnerung behalten.
Michael Seidel wurde am 15. Januar 1949 in Neubrandenburg geboren. Nach einer guten und zufriedenen Kindheit und seiner Schulzeit begann er 1965 eine Ausbildung als Matrose im Fischkombinat Rostock. Seine Matrosenzeit verbrachte er auf den unterschiedlichen Fischereischiffen der Rostocker Flotte. Es war eine Zeit des Lernens, der Vervollständigung seines fachlichen Wissens. Es war aber auch eine Zeit in der er eine Familie gründete und an Bord der Schiffe viele Freunde fand. Auf Grund seiner Leistungen in der Fischerei besuchte er von 1969 bis1973 die Seefahrtsschule und erwarb das Zeugnis „Kapitän in Großer Hochseefischerei“. Als Nautischer Offizier wurde er nun erneut in der Flotte eingesetzt. Nach Erhalt seines Patentes B6 wurde er als Kapitän berufen. Sein Einsatz erfolgte auf dem Z-Trawler ROS 420, auf den Fang- und Verarbeitungs-schiffen ROS 306, 307, 310 und auf dem Supertrawler ROS 331 und auf anderen Schiffen der Flotte.
Kapitän Seidel gehörte mit zu den Leistungsträgern in der Rostocker Hochseefischerei, war bei den Besatzungen beliebt und wurde von seinen Kollegen mit Respekt behandelt.
Bis zur Wende übte er seine Kapitänstätigkeit in der Rostocker Hochseefischerei aus, dann kam auch für ihn von heute auf Morgen das Ende.
Der Neuanfang in der Seefahrt und die Umorientierung waren nicht einfach. Erste Schritte machte er auf der MS „Karin“, wurde dann Kapitän auf der „Lass Sun“. Den Traum von den großen Schiffen verwirklichte er sich mit dem Kommando auf der „Contship Argentina“, der „Dorthe Maersk“ , „Maersk Gothenburg“ und vielen anderen Schiffen. Auch als ehemaliger Fischersmann setzte er sich in der Containerschifffahrt durch, wurde von den Reedern anerkannt und geschätzt.
Seinen Ruhestand verschönerte er mit vielen Segeltouren mit der Familie. Nochmals eine schöne Zeit.
Frau Seidel schrieb mir: Wir werden Ihn immer mit Liebe und Hochachtung in Erinnerung behalten. Er lebt in unserem Herzen weiter. Wenn der Wind dreht, müssen die Segel neu gesetzt werden. Danke für alles.
Wir schließen uns diesen Gedanken an und rufen Dir zu, FAHRE WOHL auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Ortwin Fuchs
Kapitän Ortwin Fuchs
Auf einer Reise nach Stockholm im Oktober 2017 verstarb für alle unerwartet der Nautiker und Kapitän Ortwin Fuchs. Wir trauern auch heute noch mit der Familie Fuchs, sprechen Ihnen unser Mitgefühl und unser Beileid aus. Ortwin Fuchs war uns immer ein guter Kollege, hatte immer Kontakt zu uns Fischersleuten - wir und die ehemaligen Kollegen von der Meeresforschung werden Ihn nicht vergessen.
Ortwin Fuchs wurde am 02.07. 1940 im damaligen Königsberg geboren. Im Jahr 1944 musste er mit seiner Mutter und den zwei Geschwistern Königsberg verlassen und fand in Gera/Thüringen eine neue Heimat. Nach seiner Schulzeit lernte er den Beruf eines Fotolaboranten. Eigentlich wollte er sich das notwendige Geld für die Meisterprüfung in der Hochseefischerei verdienen. Doch er blieb in der Rostocker Hochseefischerei, schloss die Ausbildung als Matrose ab und wurde Netzmacher und auch Taucher. Sein Einsatz erfolgte auf dem Trawler „Schwerin“, den Fang-und Verarbeitungsschiffen „J.R.Becher“ und „Peter Nell“. Auf Grund seiner guten Leistungen, seiner hohen Einsatzbereitschaft und seinem kollegialen Verhalten wurde er zur Seefahrtsschule delegiert. Hier erwarb er ein Patent als Steuermann und fuhr danach als Schiffsoffizier in der Rostocker Flotte. Von 1970 bis 1972 besuchte er erneut die Seefahrtsschule und erwarb das Patent B6 „Kapitän in Großer Hochseefischerei“. Nun erfolgte sein Einsatz als Nautiker auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Junge Garde“ und in Austauschbesatzungen.
1976 schied er aus der Flotte aus, wurde Mitarbeiter als Ingenieur für Rationalisierung und arbeitete danach in der VVB Hochseefischerei als Mitarbeiter für Internationale Zusammenarbeit.
Ab 1980 ging Ortwin Fuchs zum Institut für Meereskunde in Warnemünde. Hier fuhr er auf dem Forschungsschiff als
Nautischer Offizier und Vertretungskapitän erneut zur See.
Kollege Ortwin Fuchs hatte auch nach seinem Ausscheiden aus der Fangflotte, während seiner Arbeit an Land und beim Institut für Meereskunde immer guten Kontakt zu den Fischern. Er wurde durch sein Auftreten, durch seine Leistungen von den Besatzungen und Kapitänen sehr geschätzt. Er war immer ein guter Kollege. In den letzten Jahren seines Einsatzes trug er wesentlich zu guten Forschungsergebnissen bei. Seine Arbeit fand auch hier hohe Anerkennung.
Wir werden Kapitän Ortwin Fuchs immer in guter Erinnerung behalten, Ihn nicht vergessen. Fahre Wohl auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Georg Marggraff
Kapitän Georg Marggraff
Vermutlich im Oktober dieses Jahres verstarb unser ehemalige Kollege Kapitän Georg Marggraff.
Wir möchten seiner Ehefrau unser Mitgefühl und Beileid aussprechen, er wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Die Beisetzung erfolgte in aller Stille, ohne Öffentlichkeit und so möchten auch wir uns ebenso in aller Stille von ihm verabschieden. Kapitän Schorsch Marggraff war ein ausgezeichneter, bedachter Fischersmann, dessen Leistungen in der Hochseefischerei anerkannt und geschätzt wurden. Auf all den Fischereischiffen, auf denen er zum Einsatz kam, vor allem aber auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff „Bertolt Brecht“, war er seinen Besatzungen ein guter Kapitän. Seine fachlichen Leistungen und sein Fischereiwissen haben wir immer geschätzt.
Nachträglich rufen wir dir zu „FAHRE WOHL“ auf deiner letzten großen Reise. Wir werden dich immer in Erinnerung behalten.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Eberhard Stassewski
Kapitän Eberhard Stassewski
Am 24.10.2017 verstarb, für uns Hochseefischer kaum fassbar, unser ehemalige Kollege, Kapitän Eberhard Stassewski auf der Palliativ-Station im Güstrower Krankenhaus an akuter Leukämie.
Wir trauern mit seiner Ehefrau Frau Amling und der Familie, sind tief bewegt und voller Mitgefühl. Wir, die ehemaligen Hochseefischer, die ehemaligen Wissenschaftler des Institutes für Hochseefischerei in der DDR und die Fischereikapitäne werden dich sehr vermissen, wir werden dich immer in guter Erinnerung behalten.
Eberhard Stassewski wurde am13.10.1939 geboren. Nach seiner Schulbildung erfüllte er sich seinen Wunsch und erlernte von 1955 bis 1958 den Beruf eines Hochseefischers. Mit viel Spaß und Freude begann nun seine Fahrenszeit als Matrose auf Loggern und Trawlern in der Rostocker Hochseefischerei. Er war schnell ein guter Fachmann, wurde Netzmacher und Bestmann. Seine Kollegen an Bord schätzten seine Arbeit, sein kollegiales Verhalten und seine hohe Einsatzbereitschaft.
Von 1961 bis 1964 besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow. Mit seinem Abschluss als Kapitän in Großer Hochseefischerei begann für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Auf unseren Trawlern und Fang- und Verarbeitungsschiffen fuhr er bis 1970 als II. und I. Steuermann. Aufmerksam und zielstrebig eignete er sich ein umfangreiches Wissen zur Hochseefischerei an. Breitete sein Verständnis zur Arbeit mit den Besatzungen aus und trug so zum Erfolg in der Fischerei auf den Schiffen bei.
Aus gesundheitlichen Gründen blieb er nach 1070 ein Jahr an Land und arbeitete in der Hafenzentrale des Fischkombinates. Danach wechselte er zum Institut für Hochseefischerei der DDR und wurde als Kapitän auf dem Forschungsschiff „Ernst Haeckel“ eingesetzt. Fast 23 Jahre fuhr er nun die „Ernst Haeckel“ I und die „Ernst Haeckel“II als Kapitän und war auch als Vertretungskapitän auf dem Forschungsschiff „Eisbär“ tätig. Seine unzähligen Forschungsreisen trugen zur Verbeserung des Einsatzes der Rostocker und Sassnitzer Fischereiflotten bei. Sie lieferten wertvolle Erkenntnisse über das Verhalten der einzelnen Fischarten und ließen Rückschlüsse über Veränderungen in der Fangstrategie und der Fangtechnik zu. Zu den Rostocker und Sassnitzer Fischereikapitänen hatte er immer ein ausgezeichnetes Verhältnis, da seine Hinweise sie in ihrer Arbeit unterstützten. Auch International, in Wissenschaftskreisen kannte man Kapitän Eberhard Stassewski. Gemeinsam mit ausländischen Forschungsschiffen wurde eine Reihe von Untersuchungen und Erkundungen durchgeführt. Seine exakte und korrekte Arbeit fand immer Anerkennung. Nach der Wende verblieb Kapitän Stassewski weiterhin auf der „Ernst Haeckel“ und führte im Auftrag der EU Fischereikontrollen vor Neufundland und Grönland durch.
Sein Ableben ist kaum fassbar. Hatten wir doch im letzten Jahr und in diesem Jahr noch gemeinsam Freude am Hochseefischertreffen in Thüringen und Rostock. Wir wussten, dass er gerne wanderte und in der Natur viele Stunden verbrachte. Deshalb kam sein Ableben für uns alle überraschend.
Kapitän Eberhard Stassewski war ein guter Fischersmann und ein hervorragender Unterstützer der Wissenschaft. Seine Erfolge und Leistungen werden wir auch weiterhin schätzen und uns an ihn stets erinnern.
Wir können dir nur zurufen „FAHRE WOHL“ auf deiner letzten großen Reise. Wir werden dich nicht vergessen.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Horst Voigt
Verholkapitän Host Voigt
Vor geraumer Zeit, vermutlich zum Anfang September 2017 verstarb unser Kollege, der Verholkapitän Host Voigt. Auch jetzt noch, nachdem wir von seinem Ableben erfuhren, möchten wir der Familie Voigt unser tief empfundenes Mitgefühl aus-sprechen. Unser Kollege Kapitän Horst Voigt wird immer in unserer Erinnerung bleiben.
Ich selbst kenne Horst Voigt bereits aus den 50er Jahren, als wir gemeinsam die Seefahrtsschule besuchten. Durch unsere Arbeit auf See verloren wir uns dann aus den Augen und erst als ich selbst an Land blieb, trafen wir uns wieder. Er war Verholkapitän in unserem Fischereihafen Rostock-Marienehe.
Eine verantwortungsvolle Arbeit, die wir erst bemerkten, wenn mal ein Schiff, welches versorgt werden sollte, nicht an dem vorgesehen Platz lag. Da dies selten vorkam, bemerkten wir beinahe seine Arbeit überhaupt nicht. Es war für uns selbstverständlich, dass die Schiffe immer an dem Platz lagen, an dem ausgerüstet werden sollte. Dies war anfangs besonders wichtig als noch Logger und Trawler das Hafenbild bestimmten. Doch auch die Großschiffe mussten im Fischereihafen bewegt werden, mussten den Liegeplatz wechseln und damit verholt werden. Verholkapitän Horst Voigt war ein versierter Fachmann, der mit Ruhe und Übersicht den Hafendurchlauf absicherte. Der eine ausgezeichnete Arbeit mit den Hafen-schleppern organisierte und auch bei Schiffsverholungen in die Rostocker Werft einen reibungslosen Ablauf absicherte.
Mit seinem kleinen Kollektiv war er eng verbunden, sorgte für eine kameradschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Diese Zusammenarbeit bestand auch mit der Tauchgruppe im Hafen, wenn Tauchgänge notwendig wurden.
All‘ unsere Fischereikapitäne kannten Verholkapitän Horst Voigt, schätzten seine Arbeit im Hafen und wussten, er hatte ihr Schiff ohne Kratzer und Beschädigungen durch den Hafen gebracht.
Er hat nun seine letzte große Reise angetreten, wir rufen ihm eine FAHRE WOHL zu - wir werden Kapitän Horst Voigt immer in guter Erinnerung behalten.
Günther Kröger/Stammtisch der Fischereikapitäne
Soyeaux Dieter
Mechanikermeister Dieter Soyeaux
Unser ehemalige Kollege Dieter Soyeaux ist am 30.08.2017 verstorben. Er tritt am 06.10.2017 seine letzte Reise mit der M/S Jan Maat zur Seebestattung an.
Wir trauern mit der Familie Soyeaux, allen Angehörigen und Freunden und sprechen Ihnen unser Mitgefühl aus. Wir werden unseren Kollegen, der auf See, auf unseren Schiffen und an Land arbeitete, immer in guter Erinnerung behalten.
Kollege Soyeaux wurde am 18.06.1944 in Uckermünde ge-boren. Nach seiner Schulzeit und seiner beruflichen Grundaus-bildung musterte er 1965 als Funkassistent im Fischkombinat Rostock auf einem unserer Großschiffe an. Hier an Bord lernte er das Leben auf einem Fischereischiff kennen und wechselte 1966 in die Produktion als Mechaniker. Auf Grund seiner guten Fähigkeiten, sein Interesse für Verarbeitungsmaschinen besuchte er die Betriebsakademie und wurde Mechniker-meister. Diese Tätigkeit übte er über eine längere Zeitperiode aus. Er fuhr auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Martin Andersen Nexö“, den Fang- und Verarbeitungsschiffen „Peter Kast“, „Johannes R. Becher“, „Bertolt Brecht“ und „Bodo Uhse“.
Auf all diesen Schiffen war er ein hilfsbereiter, immer unterhaltsamer, kameradschaftlicher Kollege, der viele Freunde hatte und der in der Flotte und an Land als – Siox – bekannt war. Seine technischen Fähigkeiten wurden auf den Schiffen geschätzt und seine Hilfe bei komplizierten Reparaturen immer wieder angenommen.
Ab 1977 arbeitete er an Land im Rationalisierungsbau als Leiter der Dreherei und Zerspanung. Bis zur Wende wurde er dann als Lehrausbilder im Rahmen der Berufsausbildung eingesetzt.
Nach der Wende machte er sich selbstständig mit einer Fahrschule. Viele Menschen in Rostock machten ihre ersten Fahrversuche in „Dieters Fahrschule“.
Nun wird „Siox“, unser Freund und Kollege seine letzte Reise antreten. Wir werden Ihn immer in guter Erinnerung behalten und sein Ansehen in Ehren halten. Wir deine Freunde Bernd, Thomas, Dieter, Jürgen und Mille werden dich nicht vergessen.
Fahre Wohl auf deiner letzten, großen Reise.
Günther Kröger
Drews Harri
Kapitän Drews Harri
Unser ehemaliger Kollege Kapitän Harri Drews verstarb am 15.April 2017 und tritt am 08. Mai mit der „Jan Maat“ von Warnemünde seine letzte Reise an.
Wir trauern mit der Familie Drews und allen Angehörigen und sprechen Ihnen unser tiefes Mitgefühl aus. Auch wir werden unseren Kollegen Harri Drews nicht vergessen, sein Ansehen in Ehren halten.
Kapitän Harri Drews wurde im Jahr 1936 geboren. Nach dem Abschluss seiner Schulzeit 1951 begann er die Lehre als Hochseefischer im Fischkombinat Rostock. Ein neuer Lebensabschnitt begann. In seiner Schulzeit hatte er viel über die Seefahrt, das Leben in der Fischerei gelesen. Mir erzählte er einmal, die Lehrjahre auf den Fischloggern waren wohl eben so hart wie auf einem Segelschiff. Nach zwei Jahren hatte er diese Lehrzeit überstanden. Doch die Matrosenzeit war auch nicht viel einfacher. Aber er hatte Freude an seiner Arbeit und hatte sich schon früh sein weiteres Ziel in seinem Beruf abgesteckt, er wollte Kapitän werden. Doch dieser Weg war weit und erforderte von ihm seine Kenntnisse in der Fischerei auszuweiten, immer wieder erneut zu lernen. Er war ein guter Netzmacher und immer ein hilfsbereiter Kollege. Er war angesehen an Bord und seine Arbeit wurde von den Kapitänen geschätzt.
Nach dem Erreichen der notwendigen Fahrenszeit als Matrose ging Harri Drews zur Fischereifachschule und anschließend nach Wustrow zur Seefahrtsschule. Hier lernte ich Harri Drews kennen und schätzen. Wir betrieben neben dem Schulunterricht gemeinsam Sport, spielten vor allem Fußball.
1957 hatten wir die erste Etappe geschafft, wir erhielten das Zeugnis als Steuermann in Großer Hochseefischerei. Harri Drews musterte danach als II. Steuermann auf dem Trawler „Erfurt“ an. Durch seine soliden Kenntnisse im seemännischen Bereich und die Beherrschung aller Netzmacherarbeiten, durch seine ruhige, sachliche Art im Umgang mit seinen Kollegen wurde er an Bord anerkannt und respektiert.
Nach einem erneuten Besuch an der Seefahrtsschule 1960 erhielt er das Zeugnis als „Kapitän in Großer Hochseefischerei“ und er erhielt sein Patent als Kapitän vom Seefahrtsamt.
Als Kapitän mit der „Mansfeld“, der „Weimar“ und der „Gera“ war er in fast allen Fanggebieten.
Er lernte dazu und wurde I. Offizier auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff „Walter Dehmel“. 1965 übernahm er den Zubringertrawler „Elvira Eisenschneider“ als Kapitän. Kapitän Drews war durch seine Fangleistungen in der Flotte ein angesehen und seine Erfahrung und sein Wissen wurden von den Kollegen geschätzt.
Kapitän Harri Drews war 1968 wesentlich an der Bekämpfung der Eishavarie der „Jungen Garde“ beteiligt. Immer wieder versuchte er das große Schiff zu drehen und aus dem Eis zu ziehen. Es war ein harter, erbitterter Kampf mit den Naturgewalten. Die „Junge Garde“ konnte letztendlich aus dem Eis befreit werden. Es war ein Erlebnis, so Kapitän Harri Drews, das ich in meinem Leben nie vergessen werde.
Eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit übernahm Harri Drews in der Gemischten Gesellschaft „Pimarda“ in Marokko.
1990 nahm Kapitän Harri Drews Abschied von seinem Kühl- und Transportschiff „Reutershagen“. Sechs lange Jahre hatten sie alle Fanggebiete befahren und für die Ver- und Entsorgung der Fangschiffe gearbeitet. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands war seine Tätigkeit im Fischkombinat Rostock beendet, er ging in den Ruhestand.
Diese Jahre nach seiner Zeit auf See waren für ihn nicht einfach. Er war mit Leib und Seele Hochseefischer, Seemann und vermisste die See, das Meer wie viele seiner ehemaligen Kollegen.
Danach lebte er zurückgezogen und war ganz für die Familie da. Nun wird er seine letzte Reise am 08.Mai 2017 antreten. Wir haben einen guten Freund und Kollegen verloren. In unserer Erinnerung wirst Du stets verbleiben. Wir werden Dein Andenken in Ehren halten.
FAHRE WOHL auf Deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Herbert Mund
Kapitän Herbert Mund
Am 10. Dezember 2016 verstarb Kapitän Herbert Mund. Wir trauern um unseren Fischereikapitän und sprechen den Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus.
Herbert Mund wurde am 18. November 1937 geboren und fuhr in der westdeutschen Hochseefischerei überwiegend von Cuxhaven aus seit 1973 als Kapitän.
Wir, die Rostocker Fischereikapitäne, lernten Kapitän Herbert Mund erst nach der Wende kennen. Zuvor in der Fischerei auf See sind wir uns wohl begegnet, führten wie es Brauch war Gespräche über den Fang und wie man sich im dichten Nebel passieren wollte, doch persönlich kannten wir uns nicht. Man begegnete sich und verlor sich wieder aus den Augen. Aufmerksam wurde man erst wieder, wenn durch Funk oder UKW über eine gute erfolgreiche Reise gesprochen wurde. Dann sagten wir, dass ist doch der von damals, der mit uns hier fischte.
Wir kennen Kapitän Herbert Mund als einen guten Fischersmann, der auf den Fangplätzen immer hilfsbereit war, Informationen austauschte und auch mal gute Ratschläge gab.
Wir werden Kapitän Mund immer in guter, ehrenvoller Erinnerung behalten.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Manfred Harasim
Unser ehemaliger Produktionsingenieur Manfred Harasim verstarb nach schwerer Krankheit am 21.11.2016. Wir trauern mit Familie Harasim, sind tief bewegt und voller Mitgefühl. Wir werden ihn nicht vergessen und in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Manfred Harasim wurde am 03. 07.1939 geboren. Nach seiner Schulzeit erlernte er den Beruf Graugußformer.
Im Jahr 1961 wurde er als Produktionsarbeiter/Flotte im Fischkombinat Rostock eingestellt. Es war damals für Manfred Harasim eine große Umstellung in seinem bisherigen Lebens-ablauf. Das Leben auf See war neu und mit seinem Arbeitsum-feld musste er sich erst einmal anfreunden. Bis 1964 fuhr er als Produktionsarbeiter auf den Fang-und Verarbeitungsschiffen „Bertolt Brecht“, Luis Fürnberg und anderen Fabrikschiffen. Auf Grund seiner Arbeitsleistungen und seinem Interesse an seiner Tätigkeit besuchte er im Fischkombinat Rostock die Meister-schule. Danach wurde er anfangs als Produktionsmeister und danach als Produktionsleiter auf verschiedenen Schiffen u.a. auf dem Fang-und Verarbeitungsschiffen „Bodo Uhse, „Willi Bredel“ oder Walter Dehmel eingesetzt.
Manfred Harasim war durch seinen Ehrgeiz, seine Ziel-strebigkeit und seinem Fachwissen ein begehrter Mann in der Flotte. Seine Kollegen an Bord gegenüber war er stets hilfsbereit aber auch fordernd. Besonders erwähnenswert war sein Bestreben den Fisch in einer hohen Qualität zu bearbeiten und er strebte in seiner Tätigkeit eine weitgehende, umfassende Verarbeitung des Fanges an.
Von 1975 bis 1976 wurde er als Produktionsinspektor mit Verantwortung für die Flotte im Fischkombinat in der Fangdirektion eingesetzt. In der Zeit von 1976 bis 1978 absolvierte er erfolgreich ein Studium und schloß es als Dipl. Ing. Ök. ab. Danach ging er zurück in die Flotte als Produktionsingenieur.
Mein Kollege Kapitän Uwe Kröger erinnert sich noch heute an Manfred Harasim als einen ausgezeichneten Fachmann und Leiter in der Produktion auf einem Seeschiff. Auf Grund seiner Leistungen und der Anerkennung in der Flotte war er von 1981 bis 1985 Mitglied der Fangleitung See von Kapitän Josef König. 1985 wurde er zu einem Spanisch- Sprachkurs delegiert, um danach in der Gesellschaft „Galapesca“ in Argentinien auf der „Hans Marchwitza“ als Inspektor und Produktionsingenieur tätig zu werden.
Von 1991 bis 1992 ging er in die Garnelenflotte in Mosambik und war hier verantwortlich für die Anleitung der Produktion und die Qualität der Erzeugnisse.
In der Zeit 1992 bis 1997 fuhr er erneut zur See als Produktionsoffizier in der neuen Fischfangreederei GmbH Rostock und bei der Mecklenburger Hochseefischerei. 1998 ging er in den Ruhestand.
Seine Leistungen wurden im Fischkombinat mit hohen Auszeichnungen gewürdigt.
Manfred Harasim hat durch sein Wirken in der Rostocker Hochseefischerei großen Anteil an der Entwicklung dieses Industriezweiges. Wir Hochseefischer, Kapitäne und Offiziere werden dich nicht vergessen und dein Ansehen in Ehren halten.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Arbeitskreis Hochseefischerei Rostock e.V.
Günther Kröger
Werner Warnack
Wir trauern um unseren ehemaligen Kollegen Kapitän Werner Warnack.
Am 17. November 2016 verstarb nach jahrelanger Krankheit der Kapitän Werner Warnack aus der Loggerflotte des Fischkombinates Rostock. Den Angehörigen sprechen wir unser tief empfundenes Mitgefühl aus, wir trauern mit Ihnen.
Werner Warnack wurde am 04. Mai 1931 in Ostpreußen geboren. Mit Kriegsende musste er seine Heimat verlassen und die Familie siedelte nach Mecklenburg um. Hier nahm er eine Tätigkeit in der Küstenfischerei auf. Mit der Bildung des Fischkombinates Rostock war er einer der ersten, die in der Loggerflotte eine Tätigkeit als Matrose aufnahmen. Seine vielfältigen Kenntnisse in der Netztechnik und Technologie machten ihn zum Netzmacher. Er gehörte zu den Hochseefischern, der seine Erfahrungen und Kenntnisse an die Kollegen weiter gab und damit die Entwicklung in der Rostocker Hochseefischerei vorantrieb.
In den 50er Jahren besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow und erwarb die Qualifikation als Kapitän. In der Flotte erweiterte er seine Kenntnisse als Steuermann, bis er dann Ende der 50er Jahre als Kapitän eingesetzt wurde. Lange Jahre war er Kapitän des Loggers ROS 135 „Rostock“. Für seine Leistungen im Fischfang wurde er mit staatlichen Auszeichnungen geehrt. Er gehörte in den 60er Jahren mit seinem Tuckpartner zu den Spitzenfängern in der Loggerflotte. Insbesondere bei der Einführung der Tuckfischerei leistete er ständig Hilfe und Unterstützung bei seinen Kollegen.
Mit der Aussonderung der Loggerflotte übernahm er eine Tätigkeit im Wachkommando als Wachleiter.
Während seiner gesamten Tätigkeit im ehemaligen Fischkombinat Rostock hat er mit all seinen Fähigkeiten die Entwicklung in der Hochseefischerei unterstützt und mitbestimmt. Wir werden unserem Kollegen Kapitän Werner Warnack stets in guter Erinnerung behalten und sein Andenken ehren.
Für seine letzte große Reise rufen wir ihm ein FAHRE WOHL zu.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Armin Junge
Armin Junge, unserer ehemaliger Kombinatsdirektor, verstarb am 26.10.2016 nach langer, schwerer Krankheit. Wir trauern mit der Familie und möchten allen unser tiefes Mitgefühl aussprechen.
Es ist noch gar nicht solange her, da unterhielt ich mich mit seinem Sohn Gerd Junge, Dipl.-Ing. und Netzmachermeister, über fangtechnische Fragen und wir sprachen ebenfalls über seinem Vater, unserem ehemaligen Kollegen. Ich erinnerte mich an die Zeit unserer gemeinsamen Arbeit.
Armin Junge wurde am 10.03.1929 in Stettin geboren. Hier besuchte er von 1935 bis 1943 die Volksschule. Begann danach eine Lehre als Speditionskaufmann, die durch die Einberufung zur Wehrertüchtigung unterbrochen wurde. Nach einem Aufenthalt auf einem Handelsschiff, wurde er nach Kriegsende in Kiel interniert. Nach seiner Entlassung, noch 1945 nahm er eine Tätigkeit als Landarbeiter auf. Als er den Aufenthaltsort seiner Eltern auf Rügen erfuhr, wechselte er nach Lauterbach und arbeitete auch hier in der Landwirtschaft.
1947 nahm er erneut eine Lehre als Handelskaufmann auf, die er 1949 abschloss. Seit dieser Zeit beteiligte er sich aktiv in der sozialitischen Jugend- und gleichfalls in der Parteiarbeit. 1952 wurde er Leiter der Organisationsinstrukteurabteilung beim Rat des Kreises Putbus auf Rügen. Er wurde Mitglied der Kreisleitung Rügen. 1956 wurde er als Parteisekretär des Fischkombinates Sassnitz gewählt.
Während dieser Zeitperiode war er maßgeblich an der Entwicklung der Kutterfischerei und des Fischkombinates insgesamt beteiligt.
1960 übernahm er das Fischkombinat Rostock als Kombinatsdirektor.
Es war damals die Zeit, als auch im Rostocker Fischkombinat eine neue Generation von Fischereifahrzeugen ihre Tätigkeit aufnahm.
Die ersten Fang-und Verarbeitungsschiffe mit der "Bertolt Brecht" wurden in Dienst gestellt und auch durch den Einsatz des Transport-und Verarbeitungsschiffes "Martin Andersen Nexö" wurde die Flottenorganisation grundlegend verändert. Auch das Landpersonal musste sich neu orientieren und auf diese Veränderungen einstellen.
Die materiell-technische Basis in der Rostocker Hochseefischerei wurde umfassend neu strukturiert und erneuert. Diese Neuorientierung wurde durch ihn voran getrieben.
Ich selbst lernte Armin Junge auf dem TVS "Martin Andersen Nexö" im Fanggebiet Labrador, es war wohl 1962, kennen. Er überzeugte sich persönlich von der neuen Flottenorganisation, der internationalen Zusammenarbeit im Fanggebiet und darüber hinaus. Ich hatte damals eine Reihe Gespräche mit ihm über die Produktion auf Seeschiffen und den Einsatz von Produktionsarbeitern, vor allem aber Frauen. Wir diskutierten gleichfalls viel über die Arbeitsorganisation und die technische Ausrüstung auf diesen neuen Schiffen. Ich wusste, dass er mit den Produktionsarbeitern an Bord die gleichen Fragen ansprach. Es war eine seiner besonderen Eigenarten, sich Informationen über den Verlauf von Schwerpunktaufgaben von den Arbeitern, den Arbeitsbrigaden zu holen. Mit deren Aussagen konfrontierte er dann seine Leiter und forderte von ihnen, bei Notwendigkeit auch schnelle Veränderungen.
Später dann, als Fangleiter für die Loggerflotte und die Trawlerbesatzungen gab es immer wieder Auseinandersetzungen über unsere Vorgehensweise bei der Einführung der neuen Technik oder neuer Organisationsformen. Eigentlich mochte er es, wenn wir Wiederstand leisteten und eine andere Meinung zu gewissen Fragen hatten. Es musste nur vorwärts gehen, es musste eine Entwicklung ersichtlich sein.
Sicherlich ärgerten wir uns oftmals über seine Kritik und schimpften, wenn er immer wieder, egal wo, ob auf großen Gewerkschaftsversammlungen oder Parteikonferenzen diese Dinge lauthals ansprach.
Auf der anderen Seite erhielten wir immer wieder seine volle Unterstützung bei vielen unserer Forderungen. Seine oft impulsive Art mit seinen Leitern umzugehen, erzeugte aber auch Widerstand. Ich kann einschätzen, dass er in der Zeit als Kombinatsdirektor wesentlich die Entwicklung in der Hochseefischerei voran trieb und sich in seiner Arbeit über viele, auch politische Hindernisse hinweg setzte.
Seine Abberufung kam deshalb auch für viele ehemalige Kollegen nicht überraschend. Mit seinem Einsatz in der damaligen VVB Hochseefischerei, in einer anderen wichtigen Leitungsfunktion, blieb er der Rostocker Hochseefischerei erhalten.
Viele Rostocker Hochseefischer, sicherlich viele unserer alten Beschäftigten an Land werden sich an Armin Junge erinnern und gerne an die Arbeitszeit mit ihm zurück denken. Wir werden ihn nicht vergessen und in guter Erinnerung behalten.
Wir, die ehemaligen Hochseefischer, Fischereikapitäne und die Kollegen aus den Landbereichen wünschen dir eine letzte gute Reise, FAHRE WOHL.
Günther Kröger
Die Seebestattung mit MS "Undine" findet am 18. November 2016 um 10.00 Uhr statt.
Egon Müller
Kapitän Egon Müller
verstarb am 12.05.2016 nach einer schweren Krebserkrankung. Wir trauern mit Familie Müller, sind tief bewegt und voller Mitgefühl. Alle werden Dich sehr vermissen.
Unser Freund und Kollege Egon Müller wurde am 5. September 1938 in Crivitz, in Mecklenburg geboren. Hier ging er zur Schule, wurde von den Eltern erzogen und auf sein späteres Leben vorbereitet.
1953 hatte er sich entschieden, er wollte Hochseefischer werden.
Er schickte kein Bewerbungsschreiben, nein, er setzte sich auf sein Fahrrad und fuhr selbst nach Rostock und trug dort seinen Wunsch vor. Dort war man erstaunt, doch der Direktor selbst, übergab ihm dann den Lehrvertrag.
Nachdem die Lehre 1955 abgeschlossen war, musterte er mit 17 Jahren als Matrose auf dem Trawler „Leuna“ an. Hier an Bord wurde sein Streben, einmal selbst Kapitän zu werden, unterstützt. Sein Interesse an unsere Hochseefischerei wurde hier an Bord durch den Kapitän tatkräftig gefördert. Ab 1957 besuchte er die Seefahrtsschule und hatte nach einem dreijährigen Studium das Zeugnis als Kapitän in Großer Hochseefischerei in der Tasche. Er begann erneut als II. Steuermann auf dem Trawler „Leipzig“. 1961 ging er als I. Steuermann an Bord des Trawlers „Bitterfeld“. Schon als Matrose hatte dort sein Kapitän die Entwicklung von Egon Müller unterstützt, nun bereitete er ihn für eine Tätigkeit als Kapitän vor. Durch seine Zielstrebigkeit, durch seinen guten Kontakt mit der Besatzung und vor allen durch sein Wissen zur Fischerei wurde er an Bord geschätzt und von allen Besatzungsmitgliedern unterstützt. Danach erfolgte sein Einsatz in der FVS-Flotte als Offizier.
1962 übernahm er den Trawler „Magdeburg“ als Kapitän. Er hatte sein Berufsziel erreicht. 1964 wurde Kapitän Egon Müller in der Abt. Fangtechnik des Fischkombinates eingesetzt. Seine Aufgabe bestand vor allem darin, die Verbindung und Zusammenarbeit mit den Kapitänen der Flotte zu verbessern. Er hat mit dazu beigetragen, dass Standardisierungen durchgesetzt wurden und die Fangtechniker auf See mit den Fischereikapitänen eng zusammen arbeiteten. Er lernte viel dazu.
Als man im Fischkombinat für ständig eine Fangleitung See aufbauen wollte, erhielt Kapitän Müller die Berufung für diese wichtige Aufgabe. Sein umfangreiches Wissen über die Hochseefischerei, die hohe Anerkennung durch seine Kollegen auf See, sein Organisationstalent veranlasstete die Kombinatsleitung, ihn nach einigen Jahren zurück, an Land, zu holen. Er wurde Bereichsleiter Flotte und später Fangdirektor. Aus dieser Tätigkeit heraus wurde er als Geschäftsführer einer Gemischten Gesellschaft in Marokko eingesetzt. 1987 kam er nach Hause und wurde im Fischkombinat Direktor für Materialwirtschaft. Diese Funktion übte er bis zur Wende aus. Nach der Wende arbeitete er im Fischhandel.
Kapitän Egon Müller gehörte als Rentner mit zu den Organisatoren der Kapitänstreffen in Rostock und Cuxhaven. Diese Begegnungen trugen viel dazu bei, dass sich Kapitäne aus Ost und West nahe kamen und ihre gemeinsame Geschichte aufarbeiteten. Beim Stammtisch der Fischereikapitäne in Rostock war er bis zu seinem Tod immer aktiv.
Mir selbst war er immer ein guter Freund und Kollege. Wir haben jahrelang eng zusammen gearbeitet und viele Höhen und Tiefen in der Rostocker Hochseefischerei, in der Führung der Flotte, überstanden. Er unterstützte mich bei der Fertigstellung meines Buches über die Fischereikapitäne intensiv, war immer ein guter Ratgeber.
Nun hat er seine letzte große Reise angetreten. Alle werden Kapitän Egon Müller sehr vermissen. Wir haben einen guten Freund und Kollegen verloren. In unserer Erinnerung wird er weiterleben.
Wir, die Kapitäne des Rostocker Stammtisches, alle Freunde und Kollegen wünschen Dir eine gute Reise, FAHRE WOHL, auf Deiner letzten großen Reise. Die Seebestattung fand am 08.06.2016 statt.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Gerhard Hein
Kapitän Gerhard Hein
Kapitän Gerhard Hein Am 22.03.2016 verstarb, nach einem Unfall, unsere Kollege Kapitän Gerhard Hein. Mit 90 Jahren hat er seine letzte, große Reise angetreten. Die Beisetzung fand am 13.04. 2016 statt. Wir trauern um Kapitän Hein mit seiner Familie.
Unser Kollege Gerhard Hein wurde in Wesermünde, im heutigen Bremerhaven, am 12.06.1925 geboren. 1946 kehrte er mit 21 Jahren nach dem II. Weltkrieg aus einem Internierungslager in Norwegen nach Deutschland zurück. Er hatte den Weltkrieg und die anschließende Gefangenschaft überstanden. In Deutschland herrschte Hunger, Not, Elend und Hoffnungslosigkeit. Möglichkeiten in der Seeschifffahrt Fuß zu fassen gab es nicht. Deshalb nahm er eine Tätigkeit in einer Bremerhavener Schlepperreeserei auf. 1952 wurde er Matrose im Fischkombinat Rostock. Noch im gleichen Jahr ging er zur Seefahrtsschule und erwarb dort das Zeugnis für die Tätigkeit als Steuermann und Kapitän. Nach kurzer Fahrzeit als Steuermann wurde er als Kapitän im Alter von 27 Jahren in der Loggerflotte eingesetzt.
Als Fangleiter und Fangdirektor habe ich viele Jahre mit Kapitän Hein zusammen gearbeitet. Er war ein guter Fischersmann, der mit seinem Besatzungskollektiv in all den Jahren beständige, gute Fangleistungen erreichte. Während meiner Zeit als Steuermann kann ich mich gut an die Zeit der Treibnetzfischerei erinnern. Er war Kapitän auf dem Logger „Oktoberrevolution“ und hatte großen Anteil an der damals für uns neuen Fangmethode. Später, Ende der 60iger Jahre war er Kapitän auf einem Ringwadenfahrzeug, war an dem Einsatz im Gebiet NW¬Afrika beteiligt. Wir erinnern uns gleichfalls an dem Einsatz auf den Trawlern „Bitterfeld“ und „Gera“. Als Hilfsschiffkapitän half er vielen Besatzungen. Auch in der Frühjahrsheringsfischerei in der Ostsee war er mit der „Gera“ bei den Küstenfischern immer ein gefragter Mann, der neben Hilfeleistungen auch ihren Hering zum Salzen abnahm. Kapitän Gerhard Hein war in der Flotte beliebt, immer bereit bei jedem Wetter zu helfen. Mit hohem seemännischem Können erfüllte er seine Aufgaben. Beliebt war er auch dadurch, dass er immer auf alle Fragen eine Antwort parat hatte und zu allen Späßen zu haben war. Bei unserem vorletzten Kapitänstreffen war er es, der in seinem hohen Alter den Tanz eröffnete.
Wir verlieren mit Kapitän Gerhard Hein einen überall bekannten Fischersmann. Wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten. FAHRE WOHL, Kapitän Gerhard Hein, auf deiner letzten großen Reise.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Karl-Hans Behrensen
Kapitän Karl-Hans Behrensen hat am 22.05.2015 seine letzte große Reise angetreten.
Wir, die Rostocker Fischereikapitäne, möchten Ihnen Frau Behrensen und der Familie unser tief empfundenes Mitgefühl aussprechen. Wir trauern mit Ihnen. Fassen können wir es immer noch nicht. Unseren Kollegen Charly werden wir nicht vergessen, wir werden ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten. Noch vor wenigen Wochen feierten wir beim Kapitänstreffen in Rostock-Bentwisch unser Wiedersehen und freuten uns, dass er seine letzte schwere Krankheit gut überstanden hatte und wieder Pläne schmiedete. Es sollte nicht sein, er musste seine letzte Reise antreten.
Karl-Hans Behrensen wurde am 25.08.1938 in Cuxhaven geboren.
Von 1946 bis 1954 besuchte er die Volksschule in Cuxhaven - Duhnen. Seine ersten Schritte in der Fischerei machte er von April 1954 bis Januar 1955 als Fischerlehrling. Auf dem Fischkutter „Präsident Freiherr von Maltzahn" setzte er zum ersten Mal ein Fischernetz aus, half den Fisch an Bord zu ziehen. Nach dieser Zeit heuerte er als Leichtmatrose bei seinem Bruder, Kapitän Otto Behrensen, auf dem Fischdampfer „Kurmark" an. Noch im gleichen Jahr, gerade 17 Jahre alt, wurde er Matrose. Wie seine Brüder hatte er in der Fischerei Fuß gefasst und war stolz auf seine Entwicklung.
Im Mai 1956 wechselte er zur Reederei - Nordsee – und musterte auf dem damaligen Spitzendampfer „Stuttgart" an. Sein großes Interesse für die Hochseefischerei wurde von seinem Kapitän, Willi Brehm und dem Steuermann Heinz Pallentin unterstützt und gefördert.
Ende 1957 wechselte er auf den F.D. „Konstanz". Hier blieb er bis zum Besuch der Seefahrtsschule in Cuxhaven an Bord.
Die Seefahrtsschule besuchte er vom März bis Juni 1959.
In der Fischerei - auf dem F.D. „Konstanz", setzte er seine Laufbahn ab Juli 1959 als 2. Steuermann fort. An Bord wurde seine Arbeit geschätzt, denn er hatte ein gutes Verhältnis zur Besatzung und wurde gleichfalls für seine Leistungen durch seinen Kapitän gefördert.
Doch durch eine schwere Krankheit musste er vorerst aus der Hochseefischerei ausscheiden. Während einer 2 jährigen Fahrzeit als II. Offizier auf einem Frachtschiff überbrückte er diese Zeit und kehrte danach in die Hochseefischerei zurück. Er selbst sagte immer, es war eine schöne, erlebnisreiche Zeit in meiner Seefahrt.
Vom April 1963 bis Sept. 1963 besuchte er erneut die Seefahrtsschule in Cuxhaven zu einem B5 Lehrgang und erhielt das Zeugnis als Kapitän in Großer Hochseefischerei.
Nun heuerte er in der Kieler Hochseefischerei als 1. Steuermann an.
Im Mai 1966 wurde er Kapitän auf dem Heckschlepper „Eckenförde" Es war eine sehr erfolgreiche Reise im Gebiet Ost-Grönland.
Er wechselte wieder von der Kieler Hochseefischerei zurück zur Reederei „Nordsee“. In Absprache mit seiner Reederei fuhr er von Januar 1972 bis November 1972 das norwegische Fabrikschiff „Nordstar" als Kapitän.
Nach der Rückkehr aus Norwegen musterte er auf F.M.S. „Erlangen" unter dem Kommando von Kapitän Heinz Pallentin als 1. Steuermann an. Ab Mai 1973 ging er auf F.M.S. „Mainz" zur Bauaufsicht.
Im Juli 1973 liefen sie dann zum Heringsfang zum Fangplatz Georges Bank aus. Im April 1974 übernahm er das FMS „Mainz“ als Kapitän und nahm Kurs auf die Barentssee.
Nach dieser erfolgreichen Reise von 54 Tagen mit 965 t Kabeljaufilet, vorwiegend pelagisch gefangen, wurde er als Vertretungskapitän in der Frostflotte. Ab August 1977 übernahm er das Fabrikschiff „Stuttgart" als Stammkapitän. Da im Februar 1985 die „Stuttgart" an China verkauft wurde fuhr er wieder als Vertretungskapitän. Ab
01. Januar 1986 wurde er bei der neugegründeten „Fang Union" in Cuxhaven, als Nautischer Inspektor eingestellt. Nach einer Krebserkrankung gab er am 31.12. 1995 sein Berufsleben auf.
Auch nach seiner aktiven Fahrzeit in der Hochseefischerei und seiner Inspektionsarbeit an Land blieb er mit der Hochseefischerei verbunden. Er gehörte zu den Kapitänen, die sich um das ehemalige Feuerschiff „Elbe I“ kümmerten und er war aktiv in der Museumslandschaft in Cuxhaven tätig. In den letzten Jahren war er Mitorganisator der Treffen der Fischereikapitäne. Ihm ist es mit zu verdanken, dass die Verbundenheit der Kapitäne aus Ost und West verstärkt wurde. Er hat mit dazu beigetragen, dass wir gute Freunde wurden, uns verstanden und in der Traditionsarbeit unterstützten.
Wir fühlten uns mit Kapitän Charly Behrensen immer eng verbunden.
Nun wünschen wir, die Rostocker Fischereikapitäne, Dir für Deine letzte große Reise eine gute Fahrt – FAHRE WOHL -, wir werden Dich immer in guter Erinnerung behalten.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Dietmar Meißner
Kapitän Dietmar Meißner hat am 13.02.2015 seine letzte große Reise angetreten.
Segel sturmzerfetzt, salzzerfressener Bug, ruht im Hafen jetzt, habt der Fahrt genug. |
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Die wir uns bekriegt, Meer, besiegtes, du, an den Strand geschmiegt, singe mich zur Ruh.
Gustav Falke |
Im Kampf mit dem Krebs war er machtlos.
Wir, die Rostocker Fischereikapitäne und die ehemaligen Besatzungsmitglieder möchten Ihnen Familie Meißner unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Wir trauern mit Ihnen und werden unseren Kollegen Kapitän Dietmar Meißner nicht vergessen und ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten. Dietmar Meißner wurde am 29.03.1945 geboren. Nach seinem Schulbesuch begann er im Jahr 1963 eine Fischerlehre im Fischkombinat Rostock. Nach der Lehrzeit 1965 fuhr er als Matrose und später als Netzmacher auf den unterschiedlichsten Fangfahrzeugen in der Rostocker Hochseefischerei. In den Besatzungen wurden sein Verhalten und sein Auftreten geschätzt. Er war kameradschaftlich und hilfsbereit, zeichnete sich dadurch aus, dass er immer wissbegierig war und stets versuchte sein fachliches Wissen zu erweitern. Seine Meinung äußerte er immer, ohne Zurückhaltung. Mit einem guten handwerklichen Grundwissen besuchte er Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre die Seefahrtsschule Rostock-Warnemünde/Wustrow.
Danach wurde er in der Zubringerflotte als Steuermann eingesetzt. Dort an Bord der „Herbert Baum“, unter Kapitän Jürgen Röschke, erweiterte und festigte er seine Kenntnisse in der Hochseefischerei und der Seemannschaft. In der Zubringerflotte übernahm er 1981 ein erstes Kommando über ein Schiff und die Besatzung und wurde Kapitän.
Nur nach wenigen Reisen in der Flottille der Transport- und Verarbeitungsschiffe wurde er als Kapitän auf einem Supertrawler eingesetzt. Letztendlich war er Kapitän auf der „Ludwig Renn“ bis zur Wende. Sein seemännisches Können zeigte Kapitän Dietmar Meißner beim Abbergen der Besatzung des Containerschiffes „Island Queen“.
Alle Besatzungsmitglieder dieses Schiffes konnten durch den tatkräftigen Einsatz der Besatzung der „Ludwig Renn“ gerettet werden.
Kapitän Dietmar Meißner galt als einer der erfolgreichsten Fischer unserer Flotte. Wir Fischereikapitäne und vor allem seine Besatzungen schätzen Kapitän Meißner.
Wir wünschen Dir Kapitän Fiete Meißner für Deine letzte große Reise
eine gute Fahrt -FAHRE WOHL-, wir werden Dich immer in guter Erinnerung behalten.
Stammtisch der Hochseefischereikapitäne
Günther Kröger
Hans - Christian Oldenburg
Hans - Christian Oldenburg hat seine letzte große Reise angetreten.
Am 03. 12. 2014 verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser Kollege, der Leitende Offizier Produktion Hans - Christian Oldenburg.
Die Rostocker Hochseefischer möchten Ihnen Familie Oldenburg unser tiefes Mitgefühl aussprechen, wir trauern mit Ihnen.
Hans – Christian Oldenburg begann 1968 seine Tätigkeit in der Produktion auf unseren Fang- und Verarbeitungsschiffen. Wie wir alle wissen, war die Arbeit in der Produktion nicht einfach und erforderte große Einsatzbereitschaft und einen starken Willen von allen Kolleginnen und Kollegen in diesem Schiffsbereich. Hans Christian setzte sich durch und wurde auf Grund seiner Leistungen Leitender Offizier Produktion. Seine letzte Tätigkeit hatte er auf dem Gefriertrawler ROS 805.
Von seinen Kollegen und den Besatzungsmitgliedern wurde Hans – Christian wegen seiner kameradschaftlichen und sachlichen Arbeitsweise geschätzt. Durch seine Erfahrungen und durch sein Wissen um die Produktion auf Fischereiseeschiffen hat er die Entwicklung auf diesem Gebiet vorangetrieben.
Wir werden dein Andenken in Ehren halten und dich immer in guter Erinnerung behalten.
Zum letzten Mal rufen wir Dir zu Hans – Christian Oldenburg
„FAHRE WOHL“
Günther Kröger
Horst-Dieter Seffner
Kapitän Horst Dieter Seffner hat seine letzte Reise angetreten.
Am 13.05.2014 verstarb nach langer Krankheit unser Kollege Kapitän Horst Dieter Seffner.
Die Rostocker und Sassnitzer Hochseefischer und die Fischereikapitäne möchten Ihnen Familie Seffner, unser tiefes Mitgefühl aussprechen - wir trauern mit Ihnen.
Kapitän Horst Dieter Seffner wurde 1937 in Neubukow – Mecklenburg geboren. Nach der Achtklassenschule lernte er 1953 den Beruf des Hochseefischers im Rostocker Fischkombinat. Nach zwei Jahren hatte er ausgelernt und wurde in der Flotte als Matrose übernommen. Bis zu seinem ersten Schulbesuch an der Seefahrtsschule Wustrow fuhr er als Matrose auf dem Logger „Karl von Ossietzky“. An der Seefahrtsschule erwarb er 1958 die Patente B2 und B4S und danach wurde er als II. Steuermann auf dem Logger „Patriot“ gemustert. Sein damaliger Kapitän bestätigte ihm, er sei ein guter Seemann und gegenüber seinen Kollegen immer hilfsbereit und kameradschaftlich aufgetreten. Zu seinem 21. Geburtstag wurde er an Bord als I. Steuermann umgemustert.
1965 ging er erneut zur Seefahrtsschule und erwarb das Zeugnis B6, Kapitän in Großer Hochseefischerei . Nun wechselte er in die FVS-Flotte und wurde I. Offizier auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff „J. R. Becher“. Sein erstes Schiff als Kapitän war der Zubringertrawler „Hanno Günther“ und danach übernahm er das FVS „J. R. Becher“ als Kapitän. Danach machte er auf verschiedenen anderen Verarbeitungsschiffen Vertretungsreisen. Mit der Einführung des Besatzungsaustausches wurde er auf dem Fischereihilfsschiff „Robert Koch“ als Kapitän eingesetzt. Kapitän Horst Dieter Seffner war Fischereivertreter in Kuba und Mosambik.
Das Leben von unserem Kapitän Horst Dieter Seffner wurde in dem Buch „In Kuba und Mosambik im Auftrag der Rostocker Hochseefischerei“ geschildert. Als Autor des Buches habe ich ihn in meinem Arbeitsleben so erlebt, wie er im Buch dargestellt wurde. Er setzte sich in all seinen Tätigkeitsbereichen für die Entwicklung der Hochseefischerei ein. Seine Verdienste wurden in dem Buch gewürdigt.
In den letzten Jahren widmete er sich der Bildung und Entwicklung der Stammtische der Hochseefischer. Seine Arbeit und Bemühungen zur Hervorhebung der Traditionen der Hochseefischer fanden überall Zustimmung. Bei den Dresdener Hochseefischern war er Ehrenmitglied. Mit seinen Hochseefischer Nachrichten im Internet informierte er über die Zusammenkünfte der Hochseefischer und berichtete über wichtige Ereignisse. Wir sind uns darüber einig, dass sein Bestreben die Traditionen der Hochseefischerei in allen Bereichen darzustellen, einem guten Zweck diente. So sehen es die ehemaligen Hochseefischer.
Wir werden sein Andenken in Ehren halten und unseren Kollegen in guter Erinnerung behalten. Zum letzten Mal rufen wir dir zu
Kapitän Horst Dieter Seffner „FAHRE WOHL“.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Gerhard Gerwien
Kapitän Gerhard Gerwien
Vor wenigen Tagen erhielt ich die traurige Nachricht, dass Kapitän Gerhard Gerwien nach langer, schwerer Krankheit am 03.04.2014 in Rostock verstorben ist.
Wir Rostocker Hochseefischer und ihre Fischereikapitäne trauen um unseren ehemaligen Kollegen. Wir möchten Ihnen Frau Gerwien und Ihrer Familie unser tiefes Mitgefühl und unsere Anteilnahme übermitteln. Unser Kapitän Gerhard Gerwien wird uns immer in guter Erinnerung bleiben.
Gerhard Gerwien wurde am 21.08.1937 geboren. Nach seiner Schulzeit nahm er am 01.09.1953 eine Lehre als Matrose der Hochseefischerei im Fischkombinat Rostock auf.
Als Matrose fuhr er ab 1955 auf dem Trawler „Leuna“ bis 1957. Seine Arbeit wurde von seinen Kollegen und von seinem Kapitän sehr geschätzt. Sie kannten ihren Kollegen Gerhard Gerwin als einen hilfsbereiten, immer einsatzfreudigen, ruhigen und sachlichen Kameraden. Die ihm übertragenden Arbeiten erledigte er zuverlässig und nach seemännischem Brauch - auf ihm war immer Verlass.
Von 1957 bis 1960 besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow und er beendete diese mit dem Abschluss als Kapitän in Großer Hochseefischerei.
Bis 1963 fuhr er in der Flotte auf verschiedenen Trawlern als Steuermann und Ende 1963 erhielt er sein erstes Kommando als Kapitän auf dem Trawler „Dresden“. Auch in dieser Funktion pflegte er eine gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen, war immer bereit neue Techniken zu erproben und Erkenntnisse weiter zu vermitteln. Auf Grund seiner Fangerfolge stellte er 1966 den Zubringertrawler „Elvira Eisenschneider“ in Dienst und er wurde 1970 Kapitän auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff „Rudolf Leonhard“.
Aus gesundheitlichen Gründen wurde er 1976 als Havarie- und Sicherheitsinspektor in der Fangdirektion eingesetzt.
Von 1983 bis 1991 arbeitete er in der Fischereiproduktionsgenossenschaft Warnemünde als Einsatzleiter für die Kutterflotte. 1992 beteiligte er sich aktiv am Aufbau und der Einsatzleitung der Angeltouristik – Warnemünde.
Kapitän Gerhard Gerwien war fachlich versiert, stets hilfsbereit und einsatzfreudig. Sein Umgang mit Kollegen war immer freundlich und sachlich. Er war für uns ein Kapitän von altem Schrot und Korn, der alle Höhen und Tiefen in der Rostocker Hochseefischerei erlebte. Die Fischerei war sein Leben.
Wir wünschen Dir Kapitän Gerhard Gerwien auf Deiner letzten großen Fahrt ein – FAHRE WOHL -, wir werden Dich nicht vergessen.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Die Seebestattung findet am 25.04.2014 um 10.00 Uhr ab Warnemünde Neuer Strom mit der „Jan Maat" statt.
Günter Vogt
Günter Vogt - Leitender Technischer Offizier im Fischkombinat Rostock
Vor wenigen Tagen erhielt ich die Nachricht, dass unser Kollege Günter Vogt nach langer schwerer Krebserkrankung am 23.01.2014 in Bremerhaven verstarb.
Die Rostocker Fischereikapitäne und die Besatzungen trauern um ihren ehemaligen Chief und Kollegen.
Der Familie Vogt sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus, wir werden Ihren Ehegatten und Vater immer in guter Erinnerung behalten.
In den 50er Jahren heuerte Günter Vogt auf dem Segelschulschiff „Wilhelm Pieck" an und erwarb hier seine ersten seemännischen Kenntnisse. Seine Liebe zur See und seinen Wunsch Seemann zuwerden kam er ein gutes Stück näher. Mitte 1957 nahm er eine Tätigkeit als Maschinenassistent im Fischkombinat Rostock an. Seine Fahrzeit auf Loggern und Seitentrawlern ermöglichten ihm, sein Wissen zu erweitern
und Voraussetzungen für den Besuch der Seefahrtsschule zu schaffen.
Er erwarb Anfang der 60er Jahre das Patent C4. Wir kennen ihn noch aus der Zeit, als er auf dem
Transport- und Verarbeitungsschiff „Martin Andersen Nexö" und dem Fang- und Verarbeitungsschiff „Bodo Uhse" als Technischer Offizier fuhr.
Durch seine gute und umsichtige Arbeit, durch seine Hilfe und Unterstützung jüngerer Kollegen in ihrem Beruf, war er beliebt in den Besatzungen. 1973 erwarb er das Patent C6 und wurde Stammchief auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff „Willi Bredel". Auf diesem Schiff fuhr er bis 1991. Danach war er auf verschiedenen Chemietankern der Reederei Rigel-Schifffahrts GmbH tätig und ging im Jahr 2000 in den Ruhestand.
Nun hat er seine letzte große Reise angetreten.
Wir rufen dir ein -Fahre Wohl- zu, wir werden dich immer in guter Erinnerung behalten und dich nicht vergessen.
Für die Kapitäne des Rostocker Stammtisches
und für die Besatzungen
Günther Kröger
Lisa Lange
Lisa Lange - Sekretärin des Kombinatsdikektors und des Fangdirektors FIKO Rostock
Nach langer Krankheit verstarb am 06.10.2013 unsere Kollegin Lisa Lange, langjährige Mitarbeiterin im ehemaligen Fischkombinat Rostock.
Wir möchten dem Ehemann Hein Lange und den Angehörigen unser tiefes Mitgefühl und unsere Anteilnahme aussprechen. Wir trauern mit Euch um unsere Lisa.
Noch vor einem Monat telefonierte ich mit Lisa Lange und gratulierte zum Geburtstag. Wir sprachen über vergangene Zeiten und Ereignisse, die wir in unserer gemeinsamen Tätigkeit im FIKO erlebten. Ich spürte, wie sie unter ihrer Krankheit litt, sich aber unheimlich freute an Altes erinnert zu werden.
Sie war lange Jahre Leiterin des Sekretariats des Kombinatsdirektors und Chefsekretärin des Fangdirektors. Ich habe mit Lisa sowohl als Kombinatsdirektor und auch als Fangdirektor viele Jahre zusammengearbeitet.
Sie war immer eine selbstbewusste Kollegin, die mit großem, ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein arbeite. Sie war immer da, wenn man sie brauchte und ihre Arbeit erledigte sie umsichtig und vorbildlich. Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelte sie gerne an andere, jüngere Sekretärinnen und Kolleginnen und förderte deren Ausbildung.
Und, sie konnte nicht nur einen guten Kaffee kochen, sie spürte auch, wenn man als Chef Ruhe brauchte, um arbeiten zu können, um Probleme und Ärger zu überwinden. Mit großem Feingefühl beriet sie die Direktoren, ob es angebracht war den Chef zu sprechen oder es besser wäre, einen anderen Termin zu suchen. Sie war immer eine echte Stütze für jeden Leiter.
Dafür möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bedanken.
Liebe Lisa, wir trauern, werden Dich nicht vergessen und immer in Erinnerung behalten.
Günther Kröger
Trauerfeier/Beerdigung am 24.10.13 11.00 Uhr Neuer Friedhof Halle 1 Rostock
Kapitän Fritz Koop
Fritz Koop - Kapitän
Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb im vergangenen Jahr, am 13.09.2013 unser Kollege Kapitän Fritz Koop. Wir, die Rostocker und Sassnitzer Fischereikapitäne möchten Ihnen Familie Koop nachträglich unser tiefes Mitgefühl aussprechen, wir fühlen und trauern auch heute noch mit Ihnen und werden unseren Kollegen immer in guter Erinnerung behalten.
Kapitän Fritz Koop wurde am 17. 12.1938 in Malchow/Mecklenburg geboren.
Man erzählte von ihm, sein Kindheitstraum war - zur See zu fahren. Diesen Wunsch erfüllte er sich mit dem Beginn der Fischerlehre nach der Schule im Jahr 1954. Erste Erfahrungen sammelte er in der Sassnitzer Kutterflotte als Matrose. Bereits 1957/58 besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow und erwarb hier das Zeugnis für das Patent B2. Nach entsprechender Fahrzeit als Steuermann erhielt er das Patent B3. Ab 1966 fuhr er als Kapitän in der 24 m Kutterflotte. Er war ein guter Fischersmann, der bei seinen Kapitänskollegen aber vor allem auch bei den Besatzungen beliebt war. Für die geleistete Arbeit wurde er als Aktivist und mit dem Banner der Arbeit ausgezeichnet. Seit 1969 fuhr er als Nautischer Offizier auf den Frosttrawlern. 1974/75 besuchte er erneut die Seefahrtsschule und erwarb das Zeugnis für das Patent B6, Kapitän in Großer Hochseefischerei. Nun kam erneut eine Zeit der Bewährung als I. Nautischer Offizier auf den Frosttrawlern. Seit 1980 fuhr er anfangs als Springer – Kapitän und ab 1984 war er als Stammkapitän auf dem Frosttrawler „Svinöy“.
Wir kennen Kapitän Fritz Koop als einen Kollegen, der offen und ehrlich und auch kritisch mit seiner Umwelt umging. Er war lernbegierig, jedem Neuen stand er aufgeschlossen gegenüber. Seine Kollegen kennen ihn als engagiert und politisch interessiert. Zu politischen Aufgaben und Ereignissen hatte er immer einen Standpunkt. Oft drückte er diese Meinung dann in Reime auf Plattdeutsch aus und entschärfte dann die Probleme zur Freude seiner Mitmenschen. Seine Besatzung sah in ihm den sogenannten Matrosenvater. Er kümmerte sich um seine Besatzungsmitglieder, nichts entging ihm und er half immer wo er konnte. Wir wissen, dass er kontaktfreudig und auch nach der Wende im Sassnitzer Stadtbild bekannt war.
Auch nach der Wende ließ er sich nicht unterkriegen, besuchte Lehrgänge und heuerte auf unterschiedlichen Schiffen an. Für ihn etwas ganz Besonderes waren die Fahrten auf den Seglern.
Kapitän Fritz Koop kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken.
Wir werden unseren Kollegen Kapitän Fritz Koop immer in guter Erinnerung behalten und sein Ansehen in Ehren halten.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Josef Günther
Vom Stammtisch Dresden erhielt ich vor wenigen Tagen die Nachricht, dass unser ehemaliger Kollege
Kapitän Josef Günther,
vom Fischfang Sassnitz, am 31.05.2013 verstorben ist. Wir Kapitäne und Besatzungsmitglieder und die Mitglieder des Dresdener Stammtisches Hiev Up möchten den Angehörigen unser tiefes Mitgefühl und Beileid aussprechen. Wir werden unseren Kollegen Josef Günther immer in guter Erinnerung behalten.
Josef Günther wurde am 30.04.1936 in Plausnitz, Krs. Deutsch Gabel
geboren. 1951 begann er die Lehre als Fischer im damaligen Fischkombinat Sassnitz. Ich erinnere mich noch gut an die damalige Zeit, denn auch ich begann zum gleichen Zeitpunkt dort mit der Fischerlehre. Wir waren in der gleichen Schulklasse, mussten manchmal sehr viel lernen, hatten aber auch schöne Tage, die wir mit Sport und Spielen verbrachten. Schon damals zeigt er großes Interesse an allem, was mit der Hochseefischerei und Seefahrt zusammenhing.
Nach unserer Lehrzeit fuhr er im Fischkombinat Sassnitz in der Kutterflotte als Matrose. Sammelte Erfahrungen in der Fangtechnik und fuhr mit als einer der Ersten in die Nordsee zum Heringsfang.
Aufgrund seiner guten Leistungen und seiner hohen Einsatzbereitschaft wurde er vom Kombinat im Jahr 1956 zur Fachschule nach Rostock und zur Seefahrtsschule nach Wustrow delegiert. Mit dem Abschluß als Fischermeister und mit dem Zeugnis als Kapitän in Kleiner Hochseefischerei sowie mit dem Zeugnis als Steuermann in Großer Hochseefischerei kam er von der Schule zurück. Nun begann er, auf den unterschiedlichen Kuttern als Steuermann, Erfahrungen für seinen Beruf zu sammeln. In der Flotte war er beliebt. Die Kutterführer schätzen seine Arbeit.
Im Jahr 1959 übernahm er seinen ersten Kutter als Kapitän. Er fischte in der Ostsee, in der Nordsee und an der norwegischen Küste. Auf dem Kutter SAS 274 „Havel" war er lange Zeit zu Hause. Ich sah ihn wieder in Beira, in Mosambik auf dem Kutter „Zwergwal". Mit ihren Fängen trugen sie damals dazu bei, die Not in diesem Lande zu lindern. Aber auch in Mauretanien und in anderen Ländern war er im Einsatz. Für seine hervorragenden Arbeitsleitungen, seine gute Zusammenarbeit mit den Besatzungen, seine Zielstrebigkeit und die Aufgeschlossenheit gegenüber Erneuerungen in der Technik, wurde er 1981 als „Verdienter Seemann" ausgezeichnet.
Ein ganz hervorragender Fischersmann weilt nicht mehr unter uns. Wir werden ihn nicht vergessen, denn er schrieb ein bisschen mit an der Geschichte des Fischfanges auf der Insel Rügen - dem Fischfang Sassnitz.
Fahre Wohl Kapitän Josef Günther.
Günther Kröger
Dresdener Stammtisch Hiev Up
Funkoffizier/Dozent Alexander Gräwe
Vor wenigen Tagen erhielt ich die Nachricht, dass unser ehemaliger Funkoffizier/Dozent Alexander Gräwe am 17.April 2013 verstorben ist. Die Kapitäne und Besatzungsmitglieder des ehemaligen Fischkombinates Rostock werden dich immer in guter Erinnerung behalten. Den Angehörigen möchten wir unser tief empfundenes Mitgefühl und unser Beileid aussprechen.
Alexander Gräwe wurde am 22. August 1929 geboren. Erst auf Umwegen wurde er Hochseefischer und Seemann und erwarb in Wustrow seine Funkpatente. Unsere schon älteren Funker und die Kapitäne werden sich noch gut an Alex Gräwe erinnern. Er war einer der Funker, der ganz exakt seinen Funkverkehr abwickelte, aber auch mit großer Umsicht immer wieder Fanginformationen aus allen Gebieten seinem Kapitän vorlegte. Aufgrund seiner Russisch Kenntnisse sammelte er damals von der sowjetischen Fischereiflotte immer deren Fangergebnisse ein und hielt mit bestimmten Schiffen den Funkkontakt. Dass war damals besonders wichtig für den Einsatz unserer Fangschiffe. Auch zu der westdeutschen Flotte hatte Alex Gräwe beste Verbindungen und er und sein Kapitän waren immer gut über die Fischereiergebnisse informiert.
Nach seiner Hochseefischereizeit ging er für eine gewisse Zeit nach Wustrow, an die Seefahrtsschule, als Dozent. Mit seinen Kenntnissen und Erfahrungen aus dem Funkdienst konnte er seinen Schülern wertvolle Hinweise für ihre spätere Arbeit in der Flotte geben.
Danach wechselte er in die Handelsschifffahrt auf den unterschiedlichen Fahrzeugen. Auch hier hielt er bei seinen Reisen immer noch den Kontakt zur Fischerei und fühlte sich mit den Hochseefischern eng verbunden.
Es hat mich schon tief getroffen, dass Alex Gräwe verstarb, denn noch im März dieses Jahres habe ich wiederholt mit ihm gesprochen. Wir unterhielten uns über alte Fischereizeiten und um Aufzeichnungen, die er über die Seefahrt gemacht hatte.
Einige Unterlagen finden sie auch hier in meiner Homepage von Alex Gräwe.
Wir werden unseren Funkoffizier Alex Gräwe immer in guter Erinnerung behalten und rufen ihm ein FAHR WOHL auf seiner letzen großen Reise zu.
Günther Kröger
Kapitän Walter Holst
Kapitän Walter Holst hat seine letzte Reise angetreten.
Am 14.11.2012 verstarb unsere ehemaliger Kollege, Kapitän Walter Holst. Wir, die Rostocker Fischereikapitäne und die ehem. Besatzungen möchten Ihnen Familie Holst unser tiefstes Mitgefühl aussprechen, wir trauern mit Ihnen und werden Kapitän Walter Holst in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Walter Holst wurde am 18.02.1928 in Stade geboren. Noch vor dem zweiten Weltkrieg siedelte er mit der Familie nach Warnemünde über. Hier besuchte er die Schule. Seine ersten Seebeine holte er sich auf dem Segelschulschiff „Volke Dern" und hier blieb er bis Kriegsende an Bord.
Nach dem Kriegsende wurde er Kutterfischer. In Sassnitz gestaltete er mit die Anfangsjahre und er wirkte mit am Aufbau des Fischkombinates in den Jahren 1948/1949. Von hier aus ging er zur Seefahrtsschule Wustrow und mit der Indienststellung der ersten Logger in Rostock war Walter Holst dort als Steuermann tätig. Es wird wohl in den Jahren 1953/1954 gewesen sein, als er zum ersten Mal als Kapitän eingesetzt wurde.
Ich jedenfalls erinnere mich daran, als meine Zeit im Fischkombinat Rostock anlief, dass er Kapitän auf dem Logger „Anthon Saefkow" war. Er war ein ausgezeichneter Fischer, der immer große Erfolge im Fang hatte. Seine Kollegen Kapitäne hatten den Logger „Anthon Saefkow" immer im Visier und orientierten sich stets nach den Positionen von Walter Holst.
1961 stellte er den Seitentrawler Görlitz in Dienst. Wer erinnert sich nicht an den Notruf der „Görlitz" im März 1964 bei Grönland. Bei minus 30 Grad kämpften sie verzweifelt unter Leitung ihres Kapitäns Walter Holst um ihr Leben gegen den gefürchteten schwarzen Frost. Sie warfen ihr Fanggeschirr über Bord, schlugen das Eis von den Wanten und pumpten ÖL in die See um ein Kentern zu vermeiden. Erst mit der Hilfe des FVS „Erich Weinert"gab es ein Entrinnen aus der Gefahr.
In den folgenden Jahren übernahm Walter Holst das FVS „Walter Dehmel" als Kapitän. 1966 stellte er das Fang- und Verarbeitungsschiff Typ II „Bodo Uhse" in Dienst. Seine Erfolge in der Fischerei konnte er auch hier fortsetzen.
1970 musste er seine aktive Laufbahn in der Fischerei aufgeben und er wurde bis zur Wende Wachkapitän im Wachkommando an Land. Als begeisterter Angler konnten wir unseren Kollegen Walter Holst immer mal wieder auf der Warnemünder Mole treffen.
Er war ein guter Fischersmann, wurde in der Flotte immer akzepziert und hat mitgeholfen die Rostocker Hochseefischerei aufzubauen. Wir werden sein Andenken immer in Ehren halten.
Zum letzten Mal rufen wir dir zu Kapitän Walter Holst „FAHRE WOHL"
Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung findet am 26.11.2012 auf dem Neuen Friedhof in Warnemünde statt.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Fischereikapitän Heinz Scherbinski
Wir trauern um Kapitän Heinz Scherbinski.
Vor einigen Tagen erhielt ich die Nachricht, dass unser Kollege, der Fischereikapitän Heinz Scherbinski, im Alter von 68 Jahren, am
29.10.2012, verstorben ist.
Wir Rostocker Hochseefischer sprechen Ihnen Familie Scherbinki unser tiefes Mitgefühl aus und wir trauern mit Ihnen. Wir werden unseren Kollegen Heinz Scherbinski immer in guter Erinnerung behalten.
Heinz Scherbinski wurde am 07.11.1943 im heutigen Polen geboren.
Nach dem Krieg fand er ein neues Zuhause in der Nähe von Waren-Müritz. Schon in der Schulzeit, musste er viel in der Landwirtschaft helfen, hatte er es nicht einfach, ihm fehlten die deutschen Sprachkenntnisse. Aber er lernte schon hier emsig und konnte so im Jahr 1958 eine Lehre als Matrose im Fischkombinat Rostock aufnehmen. Als Matrose fuhr er auf den unterschiedlichsten Schiffen
in unserer Flotte. Er wurde Netzmacher und Bestmann, lernte in diesen Tätigkeiten immer dazu und bereitete sich auf den Besuch der Seefahrtsschule vor.
1963 besuchte er die Seefahrtsschule. Auch hier musste er lernen, sich immer wieder beweisen, wie bisher immer in seinem Leben. Nun begann er 1966 erneut als Steuermann in der Flotte. Er nutzte diese Zeit, um sein Wissen in der Fischerei zu erweitern und seine Kenntnisse zu vervollständigen.
Wir, seine Kollegen wissen, Heinz Scherbinski war danach ein ausgezeichneter Kapitän. Er war auf allen Schiffen und in allen Fanggebieten wie zu Hause. Besonders möchte ich erinnern an seinen Einsätzen auf dem Trawler „Henningsdorf", auf dem FVS „Peter Kast und dem Supertrawler „Hans Marchwitza" . Ständig war er bestrebt sein Wissen zu erweitern, um die Anwendungstechniken in der Fischerei zu nutzen und gute Fangergebnisse zu erreichen. Bei seinen Besatzungen war er beliebt, half seinen Kollegen an Deck, wo er nur konnte und gab immer Unterstützung bei der Weiterbildung und Wissenvermittlung.
Auf Grund seinen Fachwissens, seiner soliden ökonomischen Ergebnisse, wurde Kapitän Heinz Scherbinski Ende der 80er Jahre in der Fangleitung See eingesetzt.
Mit der Wende musste auch er sich neu orieentieren. Er arbeitete in einer Ausländerbehörde, als Hafenkapitän in Prerow und ab 1995 bei der Firma „PIRO-Fisch" als Berater der russischen Besatzungen,
bis er in den Ruhestand eintrat. Die Rostocker Hochseefischerei war sein Leben.
Wir wünschen Dir für deine letzte große Fahrt ein -FAHRE WOHL-,
wie werden Dich nicht vergessen.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Kapitän Heinz Bange
Er gab das Ruder aus der Hand.
Am 07.07.2012 verstarb Kapitän Heinz Bange in Cuxhaven. Wir haben einen Kollegen verloren, den wir Rostocker Kapitäne sehr schätzten, weil er Mitinitiator der ersten, gemeinsamen Treffen der west- und ostdeutschen Fischereikapitäne war.
Frau Bange, Ihnen und Ihrer Tochter und den weiteren Angehörigen sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus und wir trauern mit Ihnen. Kapitän Heinz Bange werden wir nicht vergessen und sein Andenken in Ehren halten.
Heinz Bange wurde am 07.01.1928 in Wesersode geboren. Seine Kindheit und Jugend und sein weiteres Leben verbrachte er in Cuxhaven.
Erstmalig heuerte er 1942 auf einem Kutter an. Später wechselte er in die Trawlerfischerei. Um in seiner Entwicklung voran zu kommen, besuchte er 1952 die Seefahrtsschule in Cuxhaven und erwarb ein Steuermannspatent. Nach seiner Fahrzeit als Steuermann auf verschiedenen Schiffen besuchte er 1957 erneut die SeefahrtsÂschule und erwarb die Voraussetzungen für das Kapitänspatent in Großer Hochseefischerei.
Als Kapitän fuhr er dann bei der „Nordsee", der Deutschen Hochseefischerei und der Hochseefischerei Kiel.
Neben einer Reihe anderer Schiffe, fuhr er auf den Großschiffen „Berlin", „Koblenz", „Marburg", „Tübingen", und „Bonn". In der Hochseefischerei Kiel fuhr er die Fischereischiffe „Lübeck" und „Kiel.
Wir begegneten Kapitän Bange oftmals im Nordwest- Atlantik und bei Grönland, tauschten Fangergebnisse und Besonderheiten zu den Fangplätzen aus.
1981 beendete er seinen aktiven Einsatz in der Fischerei und ging 1983 in den Ruhestand.
„Lett go Steert, gooden Fang und dicke Büdels", mit diesem Fischereispruch trafen sich 1991 in der Gaststätte zur Post in Cuxhaven rund 40 alte Fischereikapitäne. Früher trafen sie sich auf den Fangplätzen der Welt. Kpt. Heinz Bange hatte eingeladen und nun klönten sie über Ereignisse aus ihrer Fischereizeit. Heinz Bange hatte wohl die Idee, denn im März 1997 luden sie auch Fischereikapitäne aus Rostock zu ihrem Treffen ein. Heinz Bange meinte damals: „Wir kannten uns bereits lange bevor die Mauer fiel. Sprachen uns mit dem Vornamen und dem Schiffsnamen an. Tauschten Fangergebnisse aus und besprachen auch schon mal Besonderheiten beim Fang und am Geschirr."
Diese Treffen wurden zur Tradition und so manche alte Bekanntschaft wurde zur Freundschaft und verbindet die alten Fischereikapitäne.
Heinz Bange hat während seiner Fahrenszeit, aber auch nach der Wende durch die Zusammenführung der Deutschen Fischereikapitäne ein Stück Geschichte geschrieben. Wir verlieren mit ihm einen der bedeutendsten Deutschen Fischereikapitäne.
Du hast Deine letzte große Reise angetreten und die Rostocker und Sassnitzer Fischereikapitäne rufen Dir ein FAHRE WOHL zu. Wir werden dich immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Dipl.-Ing.-Ök Dietrich Strobel
Dipl.-Ing.-Ök Dietrich Strobel verstarb am 27.06. 2012. Ein in maritimen Kreisen bekannter Autor, der eng mit der Hochseefischerei der DDR verbunden war, trat seine letzte Reise an. Die Kapitäne der Rostocker Hochseefischerei übermitteln den Angehörigen ihr tiefes Mitgefühl und trauern um einen guten Kollegen.
Als Pressesprecher des DDR-Schiffbaus hatte Dietrich Strobel engen Kontakt zu den Hochseefischern und war oft bei Neuindienststellungen von Fischereifahrzeugen dabei. Er ließ es sich nicht entgehen unseren Kapitänen immer eine gute Fahrt und eine Handbreit Wasser unter dem Kiel zu wünschen.
Bei einer Fangexpedition mit der Ringwade im Nordmeer begleitete er uns und half mit seinem Wissen, diese für uns neue Fangmethode zu erproben. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie er uns Mut zusprach und ermunterte, wenn wir nicht bei unseren Versuchen voran kamen.
Nach der Wende schrieb er das bei vielen Hochseefischern bekannte Buch „Hiev Up". Dieses Buch spiegelte die geschichtlichen Abläufe in der Rostocker und Sassnitzer Fischerei wieder. Dafür sind wir als Hochseefischer sehr dankbar.
Für mich war es damals eine Anregung selbst das Leben der Hochseefischer in Büchern zu beschreiben. Noch heute greife ich gerne zu dem Buch von Dieter Strobel, wenn ich exakte Daten suche.
Er selbst half mir als Autor bei meinen Büchern durch die Bereitstellung von einer Vielzahl an Bilder.
Sein Ableben hat mich sehr getroffen, denn wir hatten auf dem letzten Hochseefischertreffen einen gegenseitigen Besuch vereinbart. Ich suchte Hintergrundbilder für mein neues Buch über die Kapitäne der Deutschen Hochseefischerei.
Bemerkenswert sind aber vor allem seine Bücher über den Schiffbau der DDR. Es stimmt schon, sie sind generationsübergreifende Nachschlagewerke, die nicht nur exakte Daten, sondern auch die Zusammenhänge aufgreifen und Ursachen und Wirkung vermitteln.
Wir verlieren mit Dietrich Strobel einen hervorragenden Chronisten des DDR-Schiffbaus und auch der Hochseefischerei.
Als Kapitäne und Hochseefischer rufen wir dir
ein -FAHRE WOHL - für deine letzte große Reise zu.
Wir werden dich nicht vergessen und immer in Erinnerung behalten.
Kapitäne der Hochseefischerei
Günther Kröger
Kapitän Helmut Klaaßen
Unser Kollege, Kapitän Helmut Klaaßen hat seine letzte, große Reise angetreten. Er verstarb am 02. Juni 2012.
Die Rostocker Kapitäne und seine Besatzungsmitglieder trauern um den bekannten Kapitän und Kollegen. Der Familie Klaaßen sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus und versichern, wir werden ihn nicht vergessen, er wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Helmut Klaaßen wurde im Jahr 1933 geboren. Im Fischkombinat Rostock lernte er den Fischerberuf und fuhr als Matrose, Netzmacher und Bestmann. Seine Freunde sagen von ihm, dass er schon in dieser Zeit ein wissbegieriger Mensch war, der lernen wollte und vorwärts strebte, aber auch ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen hatte.
In den 50er Jahren besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow. Fuhr danach in der Loggerflotte als Steuermann und als Kapitän. Aus dieser Zeit wissen wir, dass seine Kollegen sich oftmals fragten, wo fischt denn Helmut mit seiner Loggerbesatzung. Er ging oft andere Wege, wendete sein Wissen an, dass er älteren Kapitänen abgeschaut hatte und was er sich aus der vorhandenen Fachliteratur angeeignet hatte. Während seiner Zeit als II. Steuermann auf dem Trawler Zwickau bei unserem Kapitän Karl von Häfen, konnte er sich mit der Fischerei im Nordmeer oder bei Island vertraut machen. Es war eine Zeit, in der er sich das Rüstzeug für die Arbeit als Kapitän in der Zubringer Flotte holte.
Am 30.12.1966 stellte er den Z-Trawler "Herbert Baum" in Dienst. Auf den Fangplätzen vor der grönländischen Küste oder im Fanggebiet Labrador und auch auf den Großen Neufundlandbänken war er mit seiner Besatzung stets erfolgreich. Auch die Zusammenarbeit mit seinen Kapitänskollegen ist hervorzuheben. Auf Grund seiner guten Leistungen übernahm er den Z-Trawler "Philipp Müller" und stellte diesen Spezialzubringer am 15.12.1967 in Dienst.
Nachdem er seine Tätigkeit in der Flotte beendete, ging er ins Wachkommando des Fischkombinates. Dieser Schritt fiel ihm nicht leicht, aber er war zu Hause und konnte mit der Familie zusammen sein.
Die Rostocker Fischerei Kapitäne und die Besatzungen, die unseren Kollegen Helmut Klaaßen kennen, trauern mit der Familie. Wir werden sein Ansehen immer in Ehren halten.
Für Deine letzte, große Reise rufen wir Dir zu,
Kapitän Helmut Klaaßen
-FAHRE WOHL-,
wir werden Dich nicht vergessen.
Stammtisch der Fischereikapitäne
Günther Kröger
Kapitän Arnold Müller
Wieder haben wir einen unserer ehemaligen Kollegen verloren.
Am 15. März 2012 verstarb unser Kollege
Kapitän Arnold Müller.
Die ehemaligen Rostocker Hochseefischer und ihre Kapitäne trauen, um unseren ehemaligen Kollegen und wir möchten der Familie Müller unser tiefes Mitgefühl übermitteln. Kapitän Arno Müller wird immer in unserer Erinnerung bleiben.
Arnold Müller wurde am 16.04.1937 geboren. Er lernte im Fischkombinat Fischer, fuhr als Matrose und Netzmacher und kam 1957 mit seinem ersten Patent von der Seefahrtsschule. Einige Jahre später erwarb er an der Seefahrtschule sein Zeugnis als Kapitän in Großer Hochseefischerei.
Nun begann seine Laufbahn als Nautiker in der Logger- und Trawlerflotte. Er war ein guter Praktiker, hatte guten Kontakt zu seiner Besatzung. Trotzdem musste so manch ein Matrose sich sputen, wenn Arno seine Decksbesatzung anstachelte. Er war zielstrebig und strebsam, suchte den Erfolg. Immer gute Fänge in der Fischerei und eine einwandfreie Bearbeitung seines Fisches, gehörten zu seiner Arbeitsauffassung und seinem Handeln. Was er an Bord anfaste, hatte Sinn und Verstand und diente seinem Kollektiv. Die Kapitäne konnten sich auf ihren Steuermann verlassen. Arno Müller war jahrelang selbst Kapitän auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff „Erich Weinert" und stellte ebenfalls mit Kapitän Burmeister als II.Offizier die „F.C.Weisskopf" in Dienst. Seine Laufbahn in der Flotte musste er wegen eines Ohrenleidens einstellen. Er wurde danach an Land als Inspektor eingesetzt und war bis zur Wende in der Arbeitskräfteinspektion tätig.
Wir trauern mit der Familie und werden das Ansehen unseres Kapitäns Arno Müller immer in Ehren halten.
Wir wünschen Dir Kapitän Arno Müller für Deine letzte Reise eine gute Fahrt - FAHRE Wohl- wir werden dich nicht vergessen.
Stammtisch der Fischereikapitäne/ Günther Kröger
Kapitän Peter Burmeister
vor wenigen Tagen erhielt ich die traurige Nachricht, dass
Kapitän Peter Burmeister am 09.12.2011 verstorben ist.
Auch wir, die ehemaligen Rostocker Hochseefischer und ihre Kapitäne sind tief betroffen und wir trauern, um unseren ehemaligen Kollegen. Unser tiefes Mitgefühl übermitteln wir der Familie Burmeister. Wir werden unseren Kapitän Peter Burmeister immer in guter Erinnerung behalten und sein Ansehen in Ehren halten.
Peter Burmeister wurde am 18.09.1926 in Göhren auf Rügen geboren.
Er wurde Seemann und besuchte nach seiner Matrosenzeit die Seefahrtsschule in Wustrow. Dort erwarb er 1954 sein Zeugnis als Kapitän in großer Hochseefischerei. Seine Steuermannszeit absolvierte er in der Logger- und Trawlerflotte des Fischkombinates Rostock. Im gleichen Jahr übernahm er den Logger ROS 126 als Kapitän. Danach fuhr er in unserer Flotte, auf den Trawlern, den Fang- und Verarbeitungsschiffen, dem TVS und auf den Kühl-und Transportschiffen als Kapitän. Nach seiner aktiven Zeit in der Flotte wurde er 1980 Inspektor für Rettungsmittel im Betrieb. Das war nach 40 Jahren Seefahrtszeit.
Ich schrieb in meinem Buch „Hochseefischer, Menschen ganz besonderer Art" über Peter Burmeister: „Diesem nicht all zu groß gewachsenen , kräftigen Mann mit dem eindrucksvollen Gesicht und den früher vollen, dunklen Haaren mit dem Scheitel an der Seite, sah man seine Tatkraft, seinen starken Willen kaum an. Doch er wußte stets, was er wollte und setzte durch, was er für richtig hielt, wenn auch mit ganz anderen Methoden wie manch einer seiner Kollegen.
So lange ich ihn kenne, war er bescheiden, freundlich zu jedermann und hatte meist ein Lächeln im Gesicht, wenn man ihm gegenüber stand." Und ich schrieb ebenfalls über Peter Burmeister: „Seine Art, uns auch heikle Dinge mit freundlichem Lächeln zu sagen, schaffte Vertrauen und brachte Freude in der Arbeit mit ihm. Er konnte zuhören, wenn einer der Kollegen oder ein Matrose seine Meinung äußerte oder einen Vorschlag unterbreitete."
Heute kann ich noch ergänzen, er war ein kluger Mann.
Wir alle, vor allem seine Besatzungen schätzten ihren Kapitän Peter Burmeister. Er war uns immer ein Vorbild und so werden wir ihn in Erinnerung behalten. Wir werden ihn auch am Stammtisch der Hochseefischerkapitäne vermissen.
Wir wünschen Dir lieber Kapitän Peter Burmeister für Deine letzte große Reise eine gute F.ahrt - FAHRE WOHL-, wir werden Dich immer in Erinnerung behalten.
Stammtisch der Hochseefischereikapitäne
Günther Kröger
Ergreifende Verabschiedung
Der Abschied fiel allen ehemaligen Kollegen vom verstorbenen Kapitän Peter Burmeister schwer.
Der Familie Burmeister wurde der hier im Internet geschriebene Nachruf von Kapitän Gerwien übergeben.
An der Verabschiedung im alten Fischereihafen nahmen teil:
Rudi Speer,
Hubert Kollek, Uwe Kröger, Harry Drews, Gerhard Gerwin, Volker Mitschke, Klaus Soyka, Horst Kirschnick, Gerhard Posselt, Helmut Schulz, Manfred Görtz, Klaus Langenbach, Wolfgang Bröckel, Peter Schmidt und Egaon Müller.
Information: Abschiedsnahme von Kapitän Peter Burmeister
Vor der Seebestattung am 08.01.2012 besteht die Möglichkeit von Kapitän Peter Burmeister Anschied zu nehmen.
Treffpunkt ist der „Alte Fischereihafen" in Marienehe vor dem Kutter „Jan Maat" um 10.30 Uhr am Standort Übungsplatz -Rettungsmittel- (ehem. Eisfabrik).
Die Information erhielt ich vom Stammtisch der Hochseefischereikapitäne.
Günther Kröger
Kapitän Kurt Parlow
Nach schwerer Krankheit verstarb am 09.09.2011 unser Kapitän Kurt Parlow
Alle Rostocker Kapitäne und alle ehemaligen Kolleginnen und Kollegen der Rostocker Hochseefischerei möchten Ihnen Frau Parlow und Ihrer Familie ihr tiefstes Mitgefühl und Beileid aussprechen.
Unseren Kapitän Kurt Parlow werden wir stets in guter Erinnerung behalten und sein Wirken in der Rostocker Hochseefischerei nicht vergessen.
Als ich 1963 in der Loggerflotte arbeitete, war Kapitän Parlow schon eine bekannte Persönlichkeit. Als wir uns das erste Mal begegneten, stand vor mir ein großer, kräftiger Mann, der mit einem gewinnenden Lächeln meinte, ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Und eine gute Zusammenarbeit, fruchtbringend für alle Besatzungen der Loggerflotte war es, solange er zur See fuhr.
Auch er hatte den Weg in seiner Ausbildung als Matrose, Netzmacher und Steuermann begonnen. Seine Leistungen, seine zielstrebige Arbeit schafften die Voraussetzungen für einen Einsatz als Kapitän in der Loggerflotte. Immer interessiert an fortschrittliche Fangmethoden, eine gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen pflegend, so kannten wir Kurt Parlow.
Dem Neuen aufgeschlossen und immer mithelfend, auch in der Zeit der Treibnetzfischerei, war er in der Flotte bei seinen Kapitänskollegen und den Besatzungen beliebt. Die Rostocker Hochseefischerei war ein Teil seines Lebens.
Wir werden unseren Kollegen Kapitän Kurt Parlow immer als guten Fischersmann in Erinnerung behalten.
Wir rufen Dir zu: Fahre Wohl auf Deiner letzten großen Reise.
Günther Kröger
Produktionsingenieur Regina Schmidt
Überraschend und unerwartet verstarb am 28.12.2010
unsere langjährige Kollegin Produktionsingenieur Regina Schmidt.
Sie wurde am 20.01.1945 in Berlin geboren. Nach ihrem Abitur 1963 legte sie 1965 ihr Staatsexamen als Krankenschwester in der Charitee / Berlin ab. Doch lange arbeitete sie nicht in ihrem Beruf. Schon 1966 musterte sie auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff „Peter Kast“ als Produktionsarbeiterin an. Mit der Seefahrt erfüllte sie sich ihren Wunsch, den sie schon als Schülerin hatte.
Nach ihrem Einsatz auf anderen Verarbeitungsschiffen ging sie 1968 zum Studium an die Ingenieurschule Wismar. 1971 kam sie als Ingenieur für Maschinenbau zurück ins Fischkombinat.
Hier arbeitete sie erneut als Brigadier, Meister und danach als Produktionsingenieur auf den unterschiedlichsten Verarbeitungsschiffen.
Ich kenne sie aus dieser Zeit. Erst im April des Jahres 2010 haben wir auf dem Hochseefischertreffen mit einander gesprochen und uns an alte Zeiten erinnert.
Ich kenne sie als gute, ausgezeichnete Praktikerin, die sehr schnell gelernt hatte, mit dem Fisch umzugehen. Dazu kam ihr gutes Organisationstalent und ihr guter Umgang mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Wenn sie auch sagte, sie ließe sich nur etwas von ihrem Kapitän sagen, so hörte sie ganz genau hin, wenn ihre Kolleginnen und Kollegen in der Produktion Vorschläge machten oder etwas auf dem Herzen hatten.
Für ihre hervorragenden Leistungen in der Produktion auf See wurde sie mit dem Karl Marx Orden ausgezeichnet.
Nach dem Zusammenbruch der Rostocker Hochseefischerei versuchte auch sie wieder Fuß zu fassen. Letztendlich verdiente sie ihr Geld mit einem Taxiunternehmen.
Wir erinnern uns gerne an unsere Kollegin
Regina Schmidt,
werden sie immer in guter Erinnerung behalten und ihr Ansehen in Ehren halten.
Ihren Bekannten und Freunden unser aufrichtiges Beileid und Mitgefühl.
Fahr’ Wohl, Regina Schmidt, auf deiner letzten großen Reise.
Günther Kröger
Die Seebestattung wird in einem kleinen Kreis der Freunde und Bekannten stattfinden.
Nachruf
Frank Pieper
Am 15.September 2010 verstarb unverhofft, unser ehemaliger Kollege, der Technische Offizier Frank Pieper
Noch auf unserem großen Treffen im April im Fischereihafen Rostock war er unter uns und ich hatte ein langes Gespräch mit Frank über die Rostocker Hochseefischerei. Für mich ist sein Ableben unfassbar, nicht zu begreifen.
Frank Pieper war lange Jahre in unserem Fischkombinat in der Flotte tätig. Sein letzter Einsatz erfolgte als Technischer Offizier in der Zubringerflotte auf „Karl Wolf“. In der Flotte war er als fleißiger, einsatzbereiter und guter Fachmann bekannt und beliebt. Kameradschaftliche Hilfe und Unterstützung waren für ihn selbstverständlich. Die Kollegen der Flotte konnten sich auf Frank Pieper verlassen, er war immer für sie da.
So ist es natürlich, dass er sich auch nach der Wende und dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten gewerkschaftlich einsetzte und die Interessen seiner Kollegen vertrat.
Über 20 Jahre arbeitete er danach in der Gewerkschaft Verdi an der Küste.
Seine Arbeit wurde geschätzt und anerkannt.
Wir werden unseren Kollegen Frank Pieper nicht vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Fahr’ Wohl, auf deiner letzten großen Reise.
Für die Hochseefischer
Günther Kröger
Nachruf
Paul Junge
Anfang September 2010 verstarb unser Kollege Kapitän Paul Junge
Wenige Tage vor seinem 91. Geburtstag verstarb Kapitän Paul Junge.
Wir übermitteln seiner Familie unser tiefes Mitgefühl und trauern mit Ihnen.
Viel zu spät erfuhr ich, dass Kapitän Paul Junge in Sanitz lebte. Sein Geburtstagsgeschenk zu seinem 91 Geburtstag konnte er nicht mehr entgegennehmen. Ich hätte ihm gerne gesagt, dass wir ihn nie vergessen haben und uns gerne an ihn zurück erinnerten.
Wer erinnert sich nicht an diesen damals kernigen Mann mit der knarrenden, rauen Stimme. Man musste manchmal zweimal hin hören, wenn man ihn verstehen wollte. Doch ging es um Fischanzeigen, um gute Fänge, da verstand man ihn auch so und war schnell in dem Gebiet, auf dem Fangplatz, wo sich die „Leipzig“ mit Kapitän Paul Junge befand.
Ich machte mit unseren Fangtechnikern immer wieder Netz- und Geschirrversuche auf der „Leipzig“ bei unserem Freund Paul. Er war immer aufgeschlossen und half die Entwicklung der Fangtechnik voran zu treiben. Oft hatte er seine eigenen Vorstellungen zu neuen Netzen oder Scherbrettern, die auch in die Entwicklung einflossen.
Seine Besatzungen kennen ihn sowohl als verständigen Alten, aber manchmal auch als sonderbaren Kapitän, der an Deck mit im Fisch wühlte oder bei Geschirrarbeiten mit anfasste. Sein damaliges Outfit war immer voller blanker Fischschuppen und seine Mütze schillerte mehr silbern als schwarz. Er war schon in unseren Augen was Besonderes, ein hervorragender Fischersmann.
Nun ist sein Lebensweg beendet und wir sagen, FAHREWOHL Kapitän Paul Junge, wir werden dich nie vergessen, du wirst immer in unserer Erinnerung bleiben.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Siegfried Lindemann
Der Hochseefischer Siegfried Lindemann ist am 21.07.2010 verstorben.
Wir Hochseefischer werden sein Ansehen in Ehren halten.
Sein Sohn möchte Danke sagen:
"Mein Vater Lindemann, Siegfried ist am 21.07.2010 im Alter von 51
Jahren an Krebs verstorben.
Ich möchte noch einmal Danke sagen, dass du mir ein Vater warst und
Danke, dass ich ein Stück deines Weges mit dir gehen durfte.
Ich werde immer an dich denken.
Danke dein Sohn Daniel Lindemann"
Mein Vater fuhr auf ROS 317 „Junge Garde“ in der Rostocker Hochseefischerei. Seinem Wunsch entsprechend wird er auf See bestattet. Als Trauerarbeit versuche ich etwas mehr aus seinem Leben zu erfahren.
Wer kannte ihn und möchte Kontakt mit mir aufnehmen?
Mail: lindemann.daniel[at]web[dot]de
Erich Jaudzims
Kapitän Kurt Seddig
Kapitän Fritz Suhrbier
Nach langer Krankheit, immer auf Genesung hoffend, verstarb am 02.05.2010 Kapitän Fritz Suhrbier
Kapitän Fritz Suhrbier wurde am 09.09.1938 bei Kröpelin geboren. Im Jahr 1953 erlernte er im Fischkombinat Rostock den Beruf des Hochseefischers. Wie mir Kollegen erzählten, war er schon damals ein guter Praktiker und wurde deshalb in der Loggerflotte schnell Netzmacher und Bestmann. Seine Kenntnisse in der Fangtechnik vervollständigte er auf den verschiedenen Loggern und Trawlern und damit auch bei verschiedenen Kapitänen. Nach einer Reihe von Jahren besuchte er die Seefahrtsschule in Wustrow und fuhr dann erneut in der Loggerflotte, nun aber als Steuermann.
Ich lernte ihn kennen auf dem Logger ROS 126. Man sagte mir, unser Fritz ist der Stammsteuermann von Kapitän Gerhard Hein. Er war ein ausgezeichneter Fachmann und guter Fischer. Im Kollegenkreis wurde er geschätzt und in der Runde der Steuerleute, während ihrer Fischereiwache, gab Fritz immer seinen freundlichen Kommentar zu den erzählten Geschichten dazu. Doch eigentlich war er zurückhaltend und hörte lieber zu, was andere erzählten.
Als die Tage der Logger gezählt waren, ging er noch einmal zur Seefahrtsschule und machte sein großes Patent. Seine Reisen als Kapitän auf den Loggern hatten ihn dazu bewogen.
Nun fuhr er als Offizier auf den unterschiedlichsten Großschiffen. Er war ein beliebter Steuermann, auf den sich die Kapitäne voll verlassen konnten und der wusste wo und wie er Fisch fangen konnte. Er war bestimmt sehr stolz, als er den
Supertrawler „Arnold Zweig“ als Kapitän übernahm.
Kameradschaftlich und aufrichtig zu seinen Kollegen, zielstrebig und immer um gute Leistungen kämpfend, kennen wir unseren Kapitän Fritz Suhrbier. Wir erinnern uns gerne an ihn zurück und werden Fritz Suhrbier immer in guter Erinnerung behalten.
Fahre Wohl auf deiner letzten großen Reise.
Günther Kröger
Nachruf
Erich Preiß
Unser alter Kapitän Erich Preiß, weilt nicht mehr unter uns.
Gestern erhielt ich die Nachricht, dass unser Kollege Erich Preis im Alter von 80 Jahren verstorben ist. Er war jahrelang Kapitän auf ROS 131 „III.Weltfestspiele“.
Ich erinnere mich sehr gut an Erich Preiß aus der Loggerflotte. Als ich 1963 die Funktion als Fangleiter übernahm, war er einer der ersten Kapitäne, der mich unterstützte und mich bei den Loggerkapitänen bekannt machte. Kapitän Erich Preiß war in der Loggerflotte ein Kollege, dessen Fachwissen alle schätzten. Insbesondere bei der Einführung der pelagischen Fischerei mobilisierte er seine Kollegen und nahm aktiv Einfluss auf die Durchsetzung dieser neuen Fangmethode. Wenn einige den Mut verloren, weil sie ihre Netze zerrissen hatten, gab er ihnen Unterstützung und half so gut er konnte.
Erinnern kann ich mich auch an eine Hafenliegezeit in Egersund, als wir damals in der Sturmzeit kaum aus dem Hafen kamen. Ich war als Fangleiter See bei ihm an Bord, als fast die ganze Flotte sich hinter den Felsen verkrochen hatte. Er meinte zu mir, bewahre die Ruhe, gegen dieses anhaltende Unwetter können wir gar nichts machen. Laß’ uns zum Makler Thorjusen gehen, da finden wir bestimmt auch unsere Kollegen, die sich die Kapitän Erich Preiß war ein hervorragender Fischersmann, den wir viele Neuerungen auf den Loggern verdankten und der mit seinen Fängen immer das Niveau in der Loggerflotte bestimmte.
Wir werden das Ansehen von Kapitän Erich Preiß in Ehren halten und er wird uns allen von der Rostocker Hochseefischerei als guter Kollege oder Freund in Erinnerung bleiben.
Stammtisch der Rostocker Fischereikapitäne
Günther Kröger
Kapitän Wolfgang Rehhagen
Nach langer schwerer Krankheit verstarb am 03.11.2009 unser Kollege Kapitän Wolfgang Rehhagen. Alle Rostocker Hochseefischer, die Kapitäne und Offiziere – all' seine ehemaligen Kollegen und Kolleginnen möchten Ihnen, Frau Rehhagen und Ihrer Familie unser Mitgefühl und Beileid aussprechen. Wir Rostocker Hochseefischer werden unseren Kollegen Kapitän Wolfgang Rehhagen immer in guter Erinnerung behalten und sein Wirken in der Hochseefischerei nicht vergessen.
Wolfgang Rehhagen begann am 28.08.1053 die Lehre als Hochseefischer in Rostock –Marienehe. Nach zweijähriger Lehre begann er in der Loggerflotte seine Fahrzeit als Matrose.
Wolfgang Rehhagen kannte ich persönlich seit meinem Einsatz in der Fangdirektion als Fangleiter in der Loggerflotte und später in der Großschiffflotte. Damals fuhr er in dem bekannten Loggerkollektiv mit Kapitän Jonny Albert als I. Steuermann auf dem „Jungen Pionier“. Mit dem Tuckpartner „Einheit“ gehörten sie immer zu den Spitzenfängern. Neben seinem, damals, immer beweglichen, nie ruhigen Kapitän, war er der ruhende Pol im Kollektiv. Mit hohem Sach- und Fachverstand hatte er die Geschicke an Bord immer gut im Griff. Seine Kollegen verfolgten immer aufmerksam und wachsam, was die beiden Steuerleute der Tuckpartie nachts auf ihren Wachen unternahmen. So manch gute Fischereiaktion wurde in der Loggerflotte durch sie eingeleitet und brachte nicht nur ihnen, sondern der ganzen Flotte gute Fänge. An Bord seines Schiffes, aber auch in der Flottille wurde er als guter Fischersmann und Kollege geschätzt. Auch als Kapitän in der Loggerflotte, waren seine Fangergebnisse vorbildlich. In meinem Buch, „Hochseefischer, Menschen ganz besonderer Art“ habe ich auch über Sheriff – Wolfgang Rehhagen geschrieben.
Noch während der Loggerzeit besuchte er erneut die Seefahrtsschule und ging zwangsläufig danach in die große Flotte. Als I. Offizier auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff „Junge Welt“ war er ein würdiger Vertreter seines Kapitäns. Insbesondere schätzten die Zubringerkapitäne die Zusammenarbeit mit Wolfgang Rehhagen. Auch hier verfolgte er mit großer Aufmerksamkeit das Fanggeschehen und die Kapitäne der „Jungen Welt“ hatten durch ihn in der Flottenleitung eine wertvolle Unterstützung. Auch im Bordkollektiv verschaffte er sich durch sein sachliches Auftreten und seinen gezielten Arbeitsaufträgen hohes Ansehen. Er war stets hilfsbereit gegenüber seinen Kollegen und unterstützte sie, wo er nur konnte.
Wir werden unseren Kollegen Kapitän Wolfgang Rehhagen immer als guten Fischersmann in Erinnerung behalten.
Fahre Wohl auf Deiner letzten großen Reise.
Günther Kröger
Kapitän Franz Wegener
Kapitän Franz Wegener
Für uns alle völlig unerwartet verstarb unser Kollege Kapitän Franz Wegener vor wenigen Tagen.
Die Rostocker Hochseefischer möchten Ihnen Frau Wegener und Ihrer Familie unser tiefes Beileid und Mitgefühl aussprechen.
Alle ehemaligen Besatzungsmitglieder - Offiziere und Kapitäne der Rostocker Hochseefischerei werden Kapitän Franz Wegener immer in guter Erinnerung behalten.
Meine erste Begegnung mit Franz Wegener liegt schon lange, lange zurück. Ich hatte meine Lehre in Sassnitz abgeschlossen, wollte in das Fischkombinat Rostock wechseln. Ein letztes Mal besuchten wir den Hafen und auch das Ausbildungsschiff "Neues Deutschland". Dort trafen wir Franz zum ersten Mal als Lehrlingsausbilder. Er wünschte mir und meinem Kollegen Wolfgang Fehling damals alles Gute und meinte, dort in Rostock, werden wir uns bestimmt auch wiedersehen.
Wieder verging eine lange Zeit bis ich für ihn auf dem Seitentrawler "Schwerin" als II.Steuermann Vertretungsreisen machte. Mit dem I. Steuermann Hans Degner und später mit Sony Decker, dem Bestmann Horst Poker sammelte er als Steuermann Fischereierfahrungen bei dem bekannten Kapitän Wilhelm Knief. Das war keine einfache Zeit, es war eine Zeit harter Arbeit und ständiger Einsatzbereitschaft. Bevor er selbst einen Seitentrawler als Kapitän übernahm, fuhr er bei Kapitän Langhinrichs als I. Steuermann. Auf seinem Seitentrawler vom Typ III fischte er auf allen Fangplätzen des Nordatlantiks. Mit großer Akkuratesse stellte er seine Fanggeschirre zusammen, wählte damals mit großer Umsicht seine Fangplätze aus und war trotz mancher Eigenwilligkeit ein guter Kollege und Fischersmann.
1969 blieb er an Land und wurde Inspektor für Nautik. Hier arbeitete er ebenfalls mit großer Umsicht und so mancher junger Nautiker musste sich schon mal eine Belehrung von ihm anhören, wenn Fehler in der Berichtigung der nautischen Materialien vorkamen.
Als Beisitzer in der Havariekommission war er oftmals unerbittlich, wenn es um seemännische Kenntnisse ging, doch er war auch immer zur Hilfe und Unterstützung bereit, wenn die Nautiker an ihn herantraten. Als Leiter der Abteilung Nautik arbeitete er bis zur Wende. In der Flotte und an Land, in der Fangdirektion wurde seine Arbeit geschätzt. Seine Arbeit mit den Nautikern trug dazu bei, dass das Sicherheitsdenken bei allen sehr stark ausgeprägt war und wir in der Flotte auf See kein Schiff verloren. Sein Leben war die Seefahrt und die Hochseefischerei.
Wir werden unseren Kollegen Kapitän Franz Wegener immer in guter Erinnerung behalten.
FAHRE Wohl, auf deiner letzten großen Reise.
Günther Kröger
Nach einem Leben voller Glück und Zufriedenheit
verstarb am 10. Juni 2009 |
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Kapitän
Franz Wegener
im Alter von nur 74 Jahren.
In stiller Trauer
Käte Wegener
Peter Wegener
Hannelore Müller |
Die Beisetzung auf See vor Warnemünde findet
am 15. Juli 2009 um 11.00 Uhr vom Fischkombinat
aus mit der "Kehrwieder" statt. |
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Kapitän Walter Fries
Kapitän Walter Fries
Am 23. Februar 2009 verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser Kollege, Kapitän Walter Fries.
Die Rostocker Hochseefischer möchten Ihnen Frau Fries und Ihrer Familie unser Beileid und unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Alle Fischereikapitäne und die ehemaligen Besatzungen werden Kapitän Walter Fries in guter Erinnerung behalten.
Noch im letzten Jahr, auf unserem Treffen im Fischereihafen Marienehe haben wir mit einander gesprochen und mit anderen Kollegen an Erinnerungen aus unserem Arbeitsleben gedacht. Über das Wiedersehen alter Bekannte haben wir uns alle sehr gefreut und wir bejahten alle die Organisation eines neuen Treffens. Nun wird es leider nicht zu einem Wiedersehen kommen.
Kapitän Walter Fries wurde 1937 geboren. Seinen Wunsch zur See zu fahren erfüllte er sich 1958, als er als Decksmann zum ersten Mal auf dem Logger "Patriot" anheuerte. Die Besatzung, mit Kapitän Fritz Stender, unterstütze den lernbegierigen Decksmann und so erwarb er 1962 seinen Facharbeiterbrief als Hochseefischer an der Betriebsakademie. Als Matrose war er nun auf Trawlern und anderen Schiffen unserer Flotte tätig.
Er war mit Leib und Seele Hochseefischer und deshalb besuchte er von 1963 bis 1966 die Seefahrtsschule in Wustrow und erwarb das Zeugnis als Kapitän in "Großer Hochseefischerei". An der Ingenieurhochschule Warnemünde erwarb er zusätzlich seinen Hochschulabschluß.
Als Steuermann fuhr er in der Flotte auf den unterschiedlichsten Fischereifahrzeugen, bis er selbst das Kommando über Fangschiffe als Kapitän übernahm.
Wir erinnern uns noch daran, dass er als Kapitän auf dem FVS "Peter Nell", einer der ersten Kapitäne war, der im Fang von Kalmaren im Südatlantik eingesetzt wurde.
Er war in seiner Besatzung und der Rostocker Hochseefischereiflotte angesehen und beliebt durch seine sachliche Art und Weise, wie er mit den Menschen umging und durch sein kameradschaftliches Verhalten gegenüber seinen Kollegen in der Fischerei. Er wurde als guter Fischersmann geschätzt.
Nun möchten wir, als ehemalige Kollegen aus der Rostocker Hochseefischerei Dir zurufen: "Fahre Wohl, auf Deiner letzten, großen Reise".
Wir werden Dich immer in guter Erinnerung behalten.
Günther Kröger
Nautischer Offizier und Autor Gerhart Kotzian
Nautischer Offizier und Autor Gerhart Kotzian
Nach langer schwerer Krankheit verstarb am 13.02.2009 unser Kollege Gerhart Kotzian. Er wird heute am 19.02.09 auf dem Westfriedhof in Rostock beigesetzt
Gerhart Kotzian war in der Rostocker Hochseefischerei, in allen Flottenteilen ein bekannter und beliebter Nautischer Offizier. Ich selbst begegnete ihn zum ersten Mal in der Loggerflotte, als es um die weitere Entwicklung der pelagischen Netze ging. Seine Hinweise und Vorschläge waren damals für uns sehr wertvoll und trugen mit dazu bei, die Fangergebnisse in der Loggerflotte zu erhöhen. Ich erinnere mich noch genau an seine durchdachten und präzisen Ausführungen und an die Beispiele, die er mit zur Begründung vortrug.
Gerhart Kotzian begann 1953 eine Hochseefischerlehre im damaligen Fischkombinat. Nach dreijähriger Matrosenzeit besuchte er 1958 erstmals die Seefahrtsschule in Wustrow und erwarb die Voraussetzungen für das Patent als Steuermann in Kleiner Hochseefischerei. 1960 erwarb er das Befähigungszeugnis als Steuermann in Großer Hochseefischerei und 1968, nach nochmaligem Schulbesuch erhielt er sein Kapitänspatent.
Als Steuermann und Nautischer Offizier war er auf Loggern, Trawlern, Zubringer-trawlern und dem TVS im Einsatz. Sieben lange Jahre fuhr er als Nautischer Offizier auf dem Transport- und Verarbeitungsschiff. Er erlebte die Afrikafischerei und den Fischkauf in Schottland. An Bord wurde seine Zuverlässigkeit, wurde seine aktive Einflussnahme in der Fischerei auf die Flottille der Zubringertrawler und sein Kontakt zu den ausländischen Fischern im Kaufgeschäft hervorgehoben und geschätzt.
Seine Dienstjahre im Fischkombinat Rostock hat er in seinem Buch „Ein Rostocker Hochseefischer erzählt“ selbst beschrieben. Es ist ein Buch, dass bei den ehemaligen Hochseefischern sehr beliebt ist und es zeigt, dass das Leben in unserer Flotte nicht immer leicht war und man vielen Bedingungen unterworfen war, die jeder durchstehen musste. Mit seiner Selbsteinschätzung zeigt er, dass ihm nicht alles gelang, was er sich wohl vorgenommen hatte. Trotzdem fuhr er gerne zur See, es machte Spaß und brachte auch Freude und seine Arbeit wurde anerkannt. Wenn die alten Fischereikapitäne in ihrer Runde zusammen sitzen, dann erinnern sie sich gerne an ihren alten Kollegen Gerhart Kotzian. Die Rostocker Hochseefischer werden ihren
Kollegen Gerhart Kotzian
immer in guter Erinnerung behalten.
Wir alle rufen dir ein stilles - FAHRE WOHL – für Deine letzte, große Reise zu.
Günther Kröger
Manfred Pohl
Am 17. November 2008, um 05.40 Uhr, verstarb unser Kollege Manfred Pohl
nach langer, schwerer Krankheit an einem Krebsleiden.
Tief betroffen, möchten wir Ihnen Frau Pohl und Ihrer Familie
unser herzlichstes Beileid übermitteln und unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Wir trauern mit Ihnen und werden unseren Kollegen immer in Erinnerung behalten. Es ist schwer zu glauben, dass Manfred - bekannt in der ehemaligen Flotte der Rostocker Hochseefischerei als Kunibert, nicht mehr unter uns weilt. Noch vor zwei Jahren trafen wir uns in Friedrichsbrunn zum Kutterfest und wir sangen bis spät in die Nacht alte Seemannslieder. Er spielte dazu auf seinem Bandoneonund stimmte immer wieder neue Lieder an.
Zurück erinnern wir uns an seine Fahrenszeit auf dem Fang- und Verarbeitungsschiff "F. C. Weisskopf" als Technischer Offizier E.
In dem Kollektiv dieses Schiffes arbeitete er über 16 Jahre. Geschätzt und geehrt wurde er in dieser Besatzung, weil er stets hilfsbereit war und vielen jungen Menschen die ersten Schritte in ihrem Beruf erleichterte. Sein fachliches Wissen war nicht nur an Bord gefragt. Von allen Schiffen kamen immer wieder Anfragen bei technischen Ausfällen und er wurde um Hilfe gebeten. Er wickelte selbst auf See Motore oder war bekannt dafür, dass er immer eine Hilfslösung parat hatte. Wir erinnern uns daran, als sein Schiff mit Ruderschaden trieb und er durch sein technisches Wissen den Schaden soweit beheben und überbrücken konnte, dass die Sicherheit des Schiffes erhalten blieb.
Ich könnte noch viele Leistungen aufzählen, die Manfred Pohl in der Flotte vollbrachte. Belohnt wurde er für seine vorbildliche Arbeit mit der hohen staatlichen Auszeichnung „Held der Arbeit“. Das war er auch in den Augen der Besatzungen, der Rostocker Hochseefischer.
Wir alle, Deine ehemaligen Kollegen rufen Dir zu: -FAHRE WOHL,AUF DEINER LETZTEN GROßEN REISE-. Wir werden Dich immer in Erinnerung behalten und Dich nicht vergessen.
Günther Kröger
Kapitän Horst Nippert
Nachruf Kapitän Horst Nippert
Erst jetzt erhielt ich die Nachricht, dass unser Kollege,
Kapitän Horst Nippert, im Alter von 69 Jahren, nach schwerer Krankheit
verstarb.
Ich möchte Ihnen Frau Nippert und Ihrer Familie, auch im Namen
meiner Kollegen, mein tief empfundenes Beileid aussprechen.
Wir als alte Kollegen Ihres Mannes trauern mit Ihnen und werden Ede
Nippert in guter Erinnerung behalten.
Kapitän Horst Nippert hat sein Arbeitsleben in der Rostocker Hochseefischerei
verbracht. Erlernte den Beruf eines Hochseefischers, besuchte die Seefahrtsschule
und fuhr als Steuermann-nautischer Offizier und als Kapitän auf
unseren Fangschiffen.
Wir erinnern uns besonders an seine Fahrenszeit als Kapitän auf
dem Zubringertrawler "Herbert Baum". Dort an Bord, aber auch
in der ganzen Flotte, wurde er als ein ruhiger, sachlicher und hilfsbereiter
Kollege geschätzt. Er war einer der Menschen, der für seinen
Beruf, für die Fischerei alles gab und der mit Herz und Seele dabei
war.
Man erzählte mir, dass er in der Fischerei immer wieder an seinem
Fanggeschirr herumtüftelte und Veränderungen anbrachte, um
ein besseres Fangergebnis zu erzielen oder um bei rauem Grund klar zu
fischen. Auch in der Garnelenfischerei vor Mosambik war er immer unter
den Kapitänen, die mit neuen Vorstellungen in der Technologie,
sehr gute Erfolge erzielte. Er trug mit an der Entwicklung der Rostocker
Hochseefischerei bei.
Nun ist er auf seine letzte große Reise gegangen. Wir wünschen
eine gute Fahrt, wir werden den Fischersmann, Kapitän Ede Nippert,
immer in guter Erinnerung behalten.
Günther Kröger
Kapitän Ingo Dietrich
Vor
wenigen Tagen erhielt ich die traurige Nachricht, dass Kapitän
Ingo Dietrich
verstorben ist.
Uns allen ist Kapitän Ingo Dietrich, als Matrose,
Nautischer Offizier, als Kapitän und als Fangleiter bekannt. In
der Rostocker Hochsee-fischerei war er von 1961 bis 1989 im Einsatz.
Wir möchten Frau Dietrich und den Söhnen
unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Wir werden Ingo immer in guter
Erinnerung behalten.
1961 begann er seine Matrosenausbildung und auf ROS
114 „Wolgograd“ holte er sich die ersten Seebeine. Wir kennen
ihn auch aus seiner Matrosenzeit auf der ROS 311 „Rudolf Leonhard“.
Hier eignete er sich die ersten Kenntnisse über die Fischerei auf
einem Großschiff an. Nach einer Fahrzeit von 4 Jahren als Matrose
wurde er von 1967 bis 1969 zur Ingenieurhochschule für Seefahrt
nach Warnemünde geschickt. Nach einer kurzen Fahrzeit als Nautischer
Offizier besuchte er von 1971 bis 1972 erneut die IHS mit dem Abschluss
als Dipl. Ing für Verkehrstechnik mit dem Patent B6.
Nach Einsätzen als Nautischer Offizier auf Zubringertrawlern
fuhr er dann ab 1974, erstmals auf ROS 418 „Rudolf Schwarz“
als Kapitän. Als Kapitän war er auch auf dem FVS ROS 312 „Bodo
Uhse“ und ebenfalls in Austauschbesatzungen tätig.
Kapitän Ingo Dietrich war immer einsatzfreudig
und konnte auf Grund seiner breiten Kenntnisse in der Fischerei auf
allen Schiffseinheiten eingesetzt werden. Er war ein zuverlässiger
Kollege, erfüllte die ihn übertragenen Aufgaben mit Umsicht
und großer Präzision. Von den Besatzungen und seinen Kapitänskollegen
wurde er geschätzt.
Durch die Fangdirektion wurde er als Fangleiter See
eingesetzt und wir kennen ihn vor allen durch seinen Einsatz bei Fischübernahmen
im USA – Gebiet.
Nach 1989 fuhr er bei den unterschiedlichsten Reedereien
als Kapitän.
Wir wünschen Dir Kapitän Ingo Dietrich für
Deine letzte große Reise eine gute Fahrt. Wir werden Dich nicht
vergessen, für uns bleibst du ein guter Fischersmann.
Günther Kröger
Kapitän Heinz Adler
Kapitän Erwin Schütt
Kapitän Dieter Cartsburg
Dipl.-Ing.-Ökonom Hans-Georg Kunstmann
Jochen Wilken
02.10.1997
|
Kapitän Ulrich Berndt
Dr. Polzfuß
Nachruf Dr. Polzfuß
Leiter der Poliklinik
im Fischkombinat Rostock
Auch diese Todesanzeige fand ich nach vielen Jahren in meinen Unterlagen. Man möge mir verzeihen, wenn ich erst jetzt die Leistungen von Dr. Polzfuß würdige.
Mit der medizinischen Betreuung begann es mit einer kleinen Krankenstube am alten Hafen. Im Aug. 1956 wurde dann die neue Poliklinik eröffnet und Dr. Polzfuß als Medizinischer Leiter eingesetzt.
Durch seinen Einsatz wurde der Umfang der medizinischen Betreuung der Hochseefischer und der Landbeschäftigten ständig, sytematisch erweitert und aufgebaut. Neben der allg. medizinischen Betreuung gab es eine Zahnabteilung, einen Bereich, der die Ärzte auf den Schiffen betreute. Es gab eine Abteilung für Inneres und auch andere Bereiche. Eine Klinik, die hohes Ansehen in der Flotte hatte, aber auch die Beschäftigten der Landbereiche waren hier sehr gut aufgehoben.
Später kamen Kindereinrichtungen dazu.
Insbesondere die Betreuung der Hochseefischer war für Dr. Polzfuß eine der Aufgaben, die er persönlich wahrnahm.
Der umfangreiche Aufbau der Poliklinik des Fischkombinates Rostock ist das Werk von Dr. Polzfuß.
Seinen Einsatz für die Hochseefischer, seine weitsichtigen Investitionen für das Wohl aller Betriebsangehören wurde immer gewürdigt.
Wir werden das Ansehen von Dr. Polzfuß stets in Ehren halten.
Günther Kröger
Kapitän Josef König
Hein Rüsch
Nachruf Hein Rüsch
Leiter Netzboden und Inspektor für Fischereimaterial
Hein Rüsch, für alle Besatzungsmitglieder der Rostocker Hochseefischerei eine Legende. Jeder kannte ihn, bis er als Inspektor für Fischereimaterial, im hohen Alter ausschied.
Nach der Wende kam er mit den 30 Fischereikapitänen aus dem Westen. Auf Grund seiner Fachkenntnisse über Fischereinetze und Geschirre wurde er als Leiter des Netzbodens, noch im Alten Hafen, über der Unterführung, eingesetzt.
Ich erinnere mich, als ich von Sassnitz nach Rostock kam und auf ein Schiff wartete, war er gerade (Sept.1953) als Chef des Netzboden eingesetzt worden. Er löste Kapitän Elkemann-Reusch ab, der wieder zur See fuhr und bei dem ich damals an Bord ging.
Damals gab es noch keine Fangtechniker oder Wissenschaftler, die alles berechnen konnten. Damals wurden nach seinen Vorstellungen und nach den Angaben der Kapitäne die Netze gebaut. Am Auslauftag, aber meistens schon am Einlauftag traf er mit den Kapitänen zusammen und besprach Reparaturen oder Veränderungen im Netzaufbau. Am Auslauftag sagten die Kapitäne oft, ich muss nochmal schnell Hein aufsuchen und für die kommende Reise mit ihm den Netzaufbau besprechen.
Er besaß großes Ansehen in der Flotte.
Deshalb holten wir ihn dann auch in die Fangdirektion und machten ihn verantwortlich für die Ausrüstung der Schiffe mit Netzmaterialien und anderem Zubehör für den Fangprozess.
Hein Rüsch hat während dieser Zeit viel dazu beigetragen, dass es eine stetige Entwicklung bei unseren Netzen und Geschirren gab.
Auch die vielen Hinweise, die er stets für die Netzmacher an Bord hatte, wurden von der Flotte gewürdigt.
Hein Rüsch lebte für die Hochseefischerei, fand in der Rostocker Hochseefischerei ein neues Zuhause.
Wir Hochseefischer werden sein Ansehen stets in Ehren halten.
Günther Kröger
Uwe Möller
Uwe Möller
Direktor der Fischverarbeitung in Rostock Marienehe
und Direktor für Kader im Fischkombinat Rostock
Uwe Möller war ein guter Kollege von mir.
Schon in meiner Zeit als Fangdirektor haben wir uns gut verstanden und in meiner Zeit als Betriebsdirektor, leistete er in der Produktion eine ausgezeichnete Arbeit.
Hier fühlte er sich zu Hause und wurde von allen Kollegen anerkannt und respektiert. Er war ein verlässlicher Kollege, der gut mit seinen Kollektiven arbeitete. Konsequent war er, wenn die Aufgabenerfüllung, wodurch auch immer, nicht stimmte. Dann mobilisierte er Reserven und leistete selbst in der Produktion eine vorbildliche Arbeit. Als im Kombinat, nach dem Ausscheiden von Georg Welter, ein Nachfolger als Kaderdirektor gesucht wurde, übernahm Uwe Möller diese Aufgabe. Es fiel im anfangs nicht leicht, nur am Tisch zu sitzen und er versicherte mir oft, ich wäre doch lieber in der Produktion geblieben. Doch durch sein sachliches, ruhiges Auftreten wurde seine Arbeit auch hier geschätzt. Er entschied immer nach reiflicher Überlegung und hatte nie seine Herkunft aus der Produktion vergessen. Das machte ihn beliebt und vertraut.
Viel zu früh schied er aus dem Leben.
Seine Leistungen, sein Auftreten werden wir stets in Ehren halten.
Günther Kröger
Dipl.-Ökonom Günter Rambow
Nachruf
Dipl.Ökonom Günter Rambow
Es sind schon 18 Jahre vergangen, da fand ich in meinen Unterlagen die Todesanzeite meines Kollegen Günter Rambow.
Ich dachte, ich bin es ihm schuldig auch zu dieser Zeit einen Nachruf zu schreiben.
Ich glaube, solange ich an Land, nach meinem Ausscheiden aus der aktiven Seefahrt war, hat er mich begleitet.
Ich kenne ihn eigentlich nur als den Direktor für Ökonomie im Fischkombinat Rostock. Als während meiner Zeit als Fangleiter für die Loggerflotte einmal die für uns zuständige Ökonomin über mich herfiel und mir klar machen wollte, was ich in der Auseinandersetzung zu ökonomischen Fragen mit meinen Kapitänen alles vernachlässige, da griff er ein und machte mich auf einer ganz ruhigen und verständlichen Form mit meinen Aufgaben auf diesem Gebiet aufmerksam. Wenn ich mal Fragen hatte, hatte er immer ein offenes Ohr für mich und gab mir Ratschläge, die ich auch umsetzen konnte.
So blieb es auch in meiner Zeit als Fangdirektor und später als Betriebsdirektor. Er war ein aufmerksamer und verständiger Stellvertreter, der außerordentlichen Sachverstand hatte und ein großer Fachmann auf dem Gebiet der Ökonomie hatte. Er war es auch, der immer eine gute Verbindung zur damaligen VVB Hochseefischerei besaß und so schon früh darüber informiert war, wenn sich gegen den Betrieb etwas zusammenbraute. Wir konnten Dank seiner Ideen, schnell reagieren und waren manchmal schneller, als so mache Order von Oben.
Er gab mir so manchen guten Rat in meiner Tätigkeit als Betriebsdirektor immer zum Wohle des Betriebes.
Nicht nur in seinem Direktionsbereich, nein im ganzen Fischkombinat und darüber hinaus besaß er großes Ansehen.
Auch von der Flotte wurden seine Hinweise und auch Forderungen anerkannt und um die Umsetzung gerungen. Ich habe ihn auch heute nicht vergessen und werde sein Ansehen immer in Ehren halten.
Günther Kröger
Stellv. Generaldirektor VVB Hochseefischerei Lothar Zeißler
Bednarzik_Eduard
Auf See gebliebene Hochseefischer
|
Nr |
Jahr |
Name |
Vorname |
Funktion |
ROS |
Sterbetag |
Bemerkung |
1 |
1951 |
Schwalm |
Harry |
Lehrling |
118 |
12.02.1951 |
|
2 |
1954 |
Krüger |
Erich |
Koch |
110 |
27.01.1954 |
|
3 |
|
Heuck |
Wlli |
Bestmann |
111 |
07.02.1954 |
|
4 |
1955 |
Wolfram |
Klaus |
Elektriker |
203 |
28.05.1955 |
|
5 |
|
Ehlert |
|
Matrose |
208 |
20.09.1955 |
|
6 |
|
Bauer |
Jürgen |
Leichtmatrose |
207 |
18.12.1955 |
|
7 |
1956 |
Weinert |
Paul |
Matrose |
206 |
16.01.1956 |
|
8 |
|
Waschfeld |
Rolf |
Netzmacher |
109 |
01.07.1956 |
|
9 |
|
Mielewski |
Joseph |
Matrose |
220 |
29.10.1956 |
|
10 |
1957 |
Malchow |
Heinz |
Koch |
101 |
22.02.1957 |
|
11 |
|
Schinkmann |
Peter |
Matrose |
117 |
13.09.1957 |
|
12 |
|
Weisser |
Lothar |
Maschinen Assistent |
115 |
17.11.1957 |
|
13 |
1958 |
Karstädt |
Otto |
Matrose |
218 |
04.02.1958 |
|
14 |
|
Menzel |
Heinz |
Matrose |
103 |
15.06.1958 |
|
15 |
1959 |
Feller |
Harry |
Netzmacher |
215 |
12.01.1959 |
|
16 |
1962 |
Ungethüm |
Harry |
E-Maschinist |
303 |
05.02.1962 |
|
17 |
|
Rudolph |
Eberhard |
|
303 |
19.11.1962 |
|
18 |
|
Schröder |
Adolf |
Kapitän |
|
11.12.1962 |
verst. Flekkefjord |
19 |
1963 |
Kannengiesser |
Bernd |
Decksmann |
202 |
10.03.1963 |
Werftunfall |
20 |
|
Possner |
Manfred |
Lehrling |
222 |
13.10.1963 |
|
21 |
1964 |
Waschön |
Manfred |
Koch |
113 |
23.04.1964 |
|
22 |
|
Seidel |
Rolf |
Matrose |
218 |
07.08.1964 |
|
23 |
1966 |
Grützmacher |
Ulrich |
|
219 |
09.02.1966 |
vermisst |
24 |
|
Schmidchen |
Horst |
Taucher |
405 |
25.10.1966 |
|
25 |
1967 |
Pianski |
Reinhard |
|
305 |
20.06.1967 |
|
26 |
|
Heyn |
Lothar |
|
213 |
31.12.1967 |
vermisst |
Nr |
Jahr |
Name |
Vorname |
Funktion |
ROS |
Sterbetag |
Bemerkung |
27 |
1968 |
Barkholz |
Wolfgang |
Maschinist |
405 |
18.03.1968 |
|
28 |
|
Kuhnt |
Peter |
|
120 |
22.03.1968 |
|
29 |
|
Dölling |
Heinz |
|
507 |
14.05.1968 |
|
30 |
|
Schiewe |
Herbert |
|
313 |
13.08.1968 |
|
31 |
|
Dziallas |
Hartmut |
|
313 |
08.10.1968 |
|
32 |
1969 |
Sattler |
Paul |
Kapitän |
130 |
01.04.1969 |
|
33 |
1970 |
Lühe |
Walter |
|
417 |
06.07.1970 |
|
34 |
|
Schulz |
Rainer |
|
407 |
22.08.1970 |
|
35 |
|
Kollenbach |
Werner |
|
407 |
22.08.1970 |
|
36 |
|
Grahl |
Frank |
|
407 |
22.08.1970 |
|
37 |
|
Schlüter |
Reimund |
|
407 |
22.08.1970 |
|
38 |
1971 |
Kübel |
Klaus |
|
304 |
28.02.1971 |
|
39 |
|
Bohrmann |
Gisela |
|
311 |
07.11.1971 |
|
40 |
1973 |
Stuhr |
Roland |
|
304 |
28.01.1973 |
|
41 |
|
Kinzel |
Herbert |
|
317 |
20.07.1973 |
|
42 |
|
Chust |
Manfred |
|
216 |
10.11.1973 |
|
43 |
1974 |
Paulussen |
Wilhelm |
|
419 |
28.01.1974 |
|
44 |
|
Hiemann |
Bernd |
|
313 |
04.05.1974 |
|
45 |
|
Schumacher |
Heinz |
|
208 |
30.07.1974 |
|
46 |
1975 |
Kemmereit |
Reinhard |
|
317 |
16.02.1975 |
Ammoniak |
47 |
|
Klamann |
Günter |
|
317 |
16.02.1975 |
Ammoniak |
48 |
|
Zimmler |
Walter |
|
317 |
23.02.1975 |
|
49 |
1980 |
Hohlfeld |
Achim |
|
310 |
08.11.1980 |
|
50 |
1981 |
Schenk |
Joachim |
|
222 |
19.03.1981 |
|
51 |
1982 |
Pfandtke |
Peter |
|
404 |
20.01.1982 |
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52 |
1983 |
Swars |
Joachim |
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333 |
19.04.1983 |
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53 |
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Schwartz |
Hans-Joachim |
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317 |
? |
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Protestaktion gegen Abschlachten von Grindwalen
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