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Schirmer
Jochen Schirmer
Kunstmaler


Arbeitskreis


60 Jahre
Fischwirtschaft
in Rostock Marienehe



Bilder vom Fischereihafen aus den Jahren 1950 bis 1990 und nach der Wende 1990

Fischereihafen




Ständige Ausstellung
Hochseefischerei 1950-1990

Societät Rostock maritim e.V.


Logger

Logger des Fiko Rostock

ROS Name Ruf-
zeichen
Indienststellung (Bauwerft)
Indienststellungs-kapitän
Außerdienst-stellung
Bemerkung/Verbleib
101 Heinrich Mann DHSA 04.03.1950 (1) Paul Ahrends 19.061969 Verkauf n. Holland
102 Karl Marx DHSB 30.03.1950 (1) Friedeheim 07.02.1977 20.04.1963 als Hilfs-Schiff n. FKS SAS 200, Verschrottet Rostock
103 Friedrich Engels DHSC 06.04.1950 (2) Paul Schulz 26.02.1969 Verkauf n. Holland
104 Rosa Luxenburg DHSD 23.04.1950 (2) Pieper 18.11.1980 9.67. bis 1973 RW, Verschrottet Rostock
105 Karl Liebknecht DHSE 15.05.1950 (1) Hermann Röttger 06.08.1969 FS für IFH Rostock, Verk. An Fa.Klaus Reckmann Hamburg
106 August Bebel DHSF 26.06.1950 (2) Ernst Schulz 30.06.1969 Versuchsschiff RW 67, Verkauf England
107 Rudolf Breitscheid DHSG 19.08.1950 (3) Alfred Kolbe 30.11.1968 Verkauf Holland
108 Ernst Thälmann DHSH 23.07.1950 (2) Otto Baltrusch 01.11.1978 RW 67 versch.Rostock
109 Karl von Ossietzky DHSI 02.08.1950 (2) Alfred Kolbe 01.11.1978 RW 67 versch.Rostock
110 Geschwister Scholl DHSJ 08.10.1950 (3) Martin Böttcher 10.12.1968 Verkauf Holland
111 Weltfrieden DHSK 10.12.1950 (1) Helmut Greske 15.11.1968 Verkauf Holland
112 III.Bundeskongress DHSL 22.12.1950 (3) Hannes Hinrichs 04.11.1968 Verkauf Holland
113 Nationale Front DHSM 17.12.1950 (1) Walter Holländer 15.11.1968 Verkauf Holland
114 Wolgograd ex Stalingrad DHSN 04.12.1950 (3) August Hesemann 19.06.1969 Verkauf Holland
115 Anton Saefkow DHSO 07.12.1950 (2) Walter Jenß 30.06.1969 Verkauf Holland
116 Maria Madalena Rossi DHSP 12.12.1950 (2) Otto Koch 15.11.1968 Verkauf Holland
117 Oktoberrevolution DHSQ 31.12.1950 (1) Alfred Heuser 30.11.1968 Verkauf Holland
118 Solidarität DHSR 17.12.1950 (2) Adolf Schill 04.11.1968 Verkauf Holland
119 Patriot DHSS 23.12.1950 (3) Hermann Röttger 10.12.1968 Verkauf Holland
120 Einheit DHST 19.12.1950 (2) Otto Baltrusch 30.11.1968 Verkauf Holland
121 Aktivist DHSU 06.01.1951 (2) Hubert Reusch 06.06.1969 Verkauf Holland
122 1.Mai DHSV 13.01.1951 (2) Heinz Ostinger 26.02.1969 Verkauf Holland
123 Clara Zetkin DHSW 20.01.1951 (2) August Hesemann 30.06.1969 Verkauf Holland
124 Adolf Hennecke DHSX 30.01.1951 (2) Günter Adebar 06.06.1969 Verkauf Holland
125 Max Reimann DHSY 14.02.1951 (2) Karl Störtebecker 30.06.1969 Verkauf Holland
126 Thomas Müntzer DHTA 19.07.1951 (2) Heinz Adler 20.11.1980 RW 67, verschrottet Rostock
127 Werner Seelenbinder DHTB 23.07.1951 (2) Klaus Mansholt 18.11.1980 RW 67, versch. Rostock
128 Freundschaft DHTC 28.07.1951 (2) Karl-Heinz Hübner 06.06.1969 Verkauf Holland
129 Junger Pionier DHTD 31.07.1951 (2) Alex Schild 15.09.1982 RW 67/von 1979-1981 Fischerei-Aufsicht, verschrottet Rostock
130 Immer Bereit DHTE 31.07.1951 (2) Gerhard Schulte 18.11.1980 RW 67, versch. Rostock
131 III. Weltfestspiele DHTF 22.08.1951 (2) Richard Rath 01.05.1979 RW 67/versch. Rostock
132 Erich Honecker DHTG 31.08.1951 (2) Heinrich Krönke 19.06.1969 Verkauf Holland
133 Aufbau ex Junge Garde DHTH 05.09.1951 (2) Willy Hildner 08.11.1978 RW 67/versch. Rostock
134 Fünfjahrplan DHTI 24.09.1951 (2) Alfred Heuser 06.06.1969 Verkauf Holland
135 Rostock DHTJ 01.10.1951 (2) Adolf Schill 19.06.1969 Verkauf Holland

 

Bauwerften:
VEB Elbewerft Boizenburg Nietlogger 6 Schiffe
VEB Roßlauer Schiffswerft Nietlogger 5 Schiffe
VEB Volkswerft Stralsund Schweißlogger 24 Schiffe
 
Bemerkungen:
1966 Umbau ROS 106 "August Bebel" zum Ringwadenschiff. (Alte techn. Ausrüstung- Versuche)
1967 Umbau weiterer 9 Schiffe zum Ringwadenschiff mit neuer Technik
19.. erhielten die Logger eine Back, außer ROS 105 "Karl Liebknecht"
1956 der Logger "Karl Liebknecht" arbeitete für das "Institut für Hochseefischerei"
20.04.1963 wurde ROS 102 "Karl Marx" an das Fischkombinat Sassnitz übergeben. Dort wurde es unter SAS 200 als Hilfsschiff für die Flotte eingesetzt.

 


 

Logger von der Einführung bis zur Außerdienststellung
zusammengestellt von Kapitän Günther Kröger

Die Loggerfischerei wird in der Literatur als Große Heringsfischerei oder als küstenferne Hochseefischerei auf Hering bezeichnet.
Die Holländer haben 1857 diesen Schiffstyp in ihrer Fischerei eingeführt, nachdem französische Kanalfischer den Logger zu ihrer Islandfischerei nutzten. Im allgemeinen wird ausgesagt, die Franzosen hätten den Loggertyp erfunden. Er löste die Büsen und Hoeker ab und revolutionierte die holländische Fischerei. Der erste gekaufte Segellogger war noch dreimastig. Die weiteren Logger wurden in Holland dann aber nur mit einem Großmast, einem Besanmast und als Ketsch getakelt umgebaut.
(Wilfried Brandes - Logger-Jantjes/Edition Tammen) Der Einsatz erfolgte mit dem Treibnetz in der Heringsfischerei und anfangs ebenfalls in der Angelfischerei.
1872 wurde nachweislich dieser Segellogger von den Holländern durch Deutschland übernommen und in der Emdener Heringsfischerei eingesetzt. Von der gleichen Reederei wurden danach weitere 6 Segellogger gekauft.
1893 waren 25 Segellogger in Emden beheimatet.
Es waren Schiffe, die eine Länge von etwa 17 m, eine Breite von
5,55 m und einen Tiefgang von 2,40 m hatten. Der Segellogger dominierte mit seiner vorteilhaften Schiffsform und ausgereiften Besegelung.
1895 hatte auch Bremen-Vegesack 4 Segellogger in ihrer
Fischerei. Die Heringsfischerei in Emden wurde durch den
preußischen Staat mit zinslosen Krediten und Subventionen
unterstützt. Ohne diese Hilfe wäre die Heringsfischerei
in Konkurs gegangen. Durch die Nutzung staatlicher
Unterstützung bildeten sich Ende des 19. Jahrhunderts 7 neue Heringsfanggesellschaften mit insgesamt 118 Segelloggern. 1908 gab es in Deutschland 194 Logger.
Diese Entwicklung setzte sich fort und bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges konnten die Reedereien über 284 Logger verfügen.
Die Fischerei auf Segelloggern war lange Zeit reine Handarbeit,
die sich erst mit der Entwicklung und Ausrüstung dieser Schiffe mit Hilfsmotoren änderte. Mit der Entwicklung der Dampfkraft erhielten nach 1890 einige Logger ein Dampfspill. Dadurch entstand eine bedeutende Arbeitserleichterung für die Besatzung. Diese technische
Entwicklung ermöglichte es, die Länge der Treibnetzfleet zu erweitern, was zu besseren, höheren Fangergebnissen führte.
Im Jahr 1896 gab es erste Überlegungen, den Segellogger mit einer Hilfsmaschine auszurüsten. Bei Neubauten sollte der Schiffskörper auch nicht mehr aus Holz, sondern aus Stahl gebaut werden. 1901 wurde wohl der erste Dampflogger und 1902 wurde der erste Logger mit einem Dieselmotor in Dienst gestellt. Der Vorteil der Ausrüstung mit Hilfsmotoren ging aus der Arbeit der Fischdampfer hervor. Doch erst 1911 wurden, nachdem die technischen Probleme überwunden waren, weitere Schiffe mit Dieselmotoren ausgerüstet.
Mit dem Bau der Kombinierten-Logger 1920 gingen die sonst reinen Heringstreibnetzfischer zur Schleppnetzfischerei über.
Bemerkenswert ist, dass anfangs der Rudergänger, Steuermann und Kapitän frei auf dem Achterdeck standen.
Fast 10 Jahre nach dem ersten Weltkrieg, um 1927 finden wir einen Bestand an Loggern in folgender Größe:
32 Segellogger mit 60 Ps Hilfsmotoren, 64 Dampflogger und
33 Motorlogger. 1930 verschwanden die letzten Segellogger aus der
Fischerei.
Während dieser Zeitperiode wurden auch die technologischen
Abläufe in der Fischerei verändert. Die technische Ausrüstung an Deck wurde vervollständigt und verbessert. Gleichzeitig erfolgte der Übergang von Hanf- auf Baumwollnetze, wodurch die Anzahl der Treibnetze auf 70 Stück, mit einer Länge der Fleet von 2000 m, erweitert wurde.
Durch staatliche Subventionen wurde 1932 in Deutschland der Bau von 30 neuen Motorloggern in Auftrag gegeben. 1934 wurde dieser Neubau, auch aus militärischen Gründen, um weitere 23 Logger erweitert.
Diese Schiffe hatten eine Länge bis 40 m, eine Breite um 6 m und einen Tiefgang um 3 m. Auch die Maschinenleistungen der Motorlogger veränderten sich auf über 150 Ps. Die Geschwindigkeit erhöhte sich auf 9 Kn und die Ladekapazität erhöhte sich auf 1000 Fass.
Bei Beginn des zweiten Weltkrieges waren in den Fischereistandorten Bremen-Vegesack, Leer, Emden und Glückstadt insgesamt 168 Logger, davon 110 Motorlogger und 8 Kombilogger (Treibnetz- und Schleppnetzfischerei).
Nach dem zweiten Weltkrieg war der modernste Teil der Loggerflotte verloren gegangen und durch die Überalterung wurde das Abwracken einer Reihe von Schiffen notwendig. In den noch vorhandenen 6 Heringsfischereireedereien gab es 1948 in den Standorten noch 56 Logger. Mit Hilfe des europäischen Wiederaufbauprogramms wurde 1954 bis 1957 ein Kombilogger Neubauprogramm aufgelegt. Die Reedereien brauchten bei diesem Programm nur 20% der Baukosten über Kredite zur Finanzierung aufzubringen. Diese Maßnahme, verbunden mit einem Abwrackprogramm für unmoderne, veraltete Logger führte 1961 zur Modernisierung der Flotte.
Auf Grund der internationalen Entwicklung in der Hochseefischerei und dem krassen Rückgang der Rohstoffbasis in der Nordsee wurde 1969 die Loggerfischerei in Emden, Leer, Bremen-Vegesack und auch später in Glückstadt eingestellt.
Der letzte Logger lief Glückstadt 1975 an.


In Ostdeutschland und danach bis 1950 in der DDR waren keine Fischereilogger im Einsatz.
Erst 1950 wurden mit der Bildung der Fischkombinate 9 Logger in Dienst gestellt. 1951 wurde der Bestand auf 35 Logger erhöht. Auf der VEB Elbewerft Boizenburg wurden 6 Nietlogger, auf der VEB Roßlauer Schiffswerft 5 Nietlogger und auf der VEB Volkswerft Stralsund wurden 24 Schweißlogger gebaut.
Alle Logger waren technisch für die Grundschleppnetzfischerei ausgerüstet.
Die Logger waren hervorragende Seeschiffe. Ihre Antriebs-leistung war jedoch eigentlich zu gering, nicht auf die Grund-schleppnetzfischerei ausgerichtet.
Die Ursachen sind dadurch begründet, dass die Volkswerft Stralsund z.B. ein umfassendes Bauprogramm für Fischereifahrzeuge hatte. Sie lieferte ca. 1000 Logger an die damalige Sowjetunion zur Abgeltung der Kriegsreparations-schulden nach dem II.Weltkrieg. Diese gelieferten Fischereifahr-zeuge wurden in der Treibnetzfischerei eingesetzt. Für diese Technologie reichte die damalige Maschinenleistung aus.
Während unserer Fischerei engte diese Maschinenleistung die Einsatzmöglichkeiten der Logger ein und begrenzte die Größe der eingesetzten Netze. Mitte der 50er Jahre erfolgten Versuche mit der Treibnetzfischerei. Für die Ringwadenfischerei wurden 1967 10 Logger technisch umgerüstet.
Diese Schiffe hatten eine Länge von 38,50 m, eine Breite von
7,20 m und einen Tiefgang von 2,70 m. Angetrieben wurde der Logger mit einem 300 Ps Motor, der Windenmotor hatte 100 Ps und ein 20 Ps Motor sorgte für die Energieversorgung an Bord. (Weitere Angaben in den techn. Unterlagen)
Die Besatzung bestand aus 18 Hochseefischern.
1959 wurden, nachdem wir bis zu diesem Zeitpunkt eine reine Grundschleppnetzfischerei und Versuche in der Treibnetzfischerei hatten, erste Versuche in der pelagischen Fischerei vorgenommen. 1961 gab es erste greifbare Erfolge. Wir hatten das Netz und technologische Arbeitsfolgen verändert und unsere notwendigen Manöver beim Aussetzen und Hieven und beim Schleppen verbessert.
Doch nach wie vor gab es große Netzschäden. Erst als die Trossenzüge abgestimmt waren, der Einsatz der Netzsonden funktionierte, der Zuschnitt der Netze verändert wurde und die Garne eine höhere Haltbarkeit aufwiesen, traten nachhaltige Erfolge ein.

Der letzte Logger wurde 1981 ausgesondert.
Mit den Loggern fischten wir vorwiegend auf Hering und Makrele in der Nordsee, im Kanal, der Irischen See und vor der norwegischen Küste. Anfangs wurde Dorsch und Plattfisch in der Ostsee zu bestimmten Zeiten gefischt. Die Logger kamen ebenfalls in der Barentssee auf Rotbarsch zum Einsatz. Auch im Sprottenfang war der Logger im Einsatz. Die Ringwadenschiffe arbeiteten ebenfalls vor der Nordafrikanischen Küste auf Schildmakrelen und Thunmakrelen.

Die eingetretenen fischereipolitischen Veränderungen und der Rückgang der Rohstoffbasis rechtfertigten auch in Rostock keinen weiteren Einsatz.

 

Der 250. Logger der Schiffswerft Stralsund
Rückblick und Anregung für den Loggerbau




Letztes Update: 23.09.2019, 17:27 Uhr
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