Fanggründe der Nordsee
Karte aus dem Buch: „Kapitäne der Deutschen Hochseefischerei“ Kapitän Günther Kröger
Kartenmaterial aus dem Fischereiatlas des ehemaligen Institutes für Hochseefischerei des VEB FIKO Rostock
Auszug aus dem Buch “Kapitäne der Deutschen Hochseefischerei“
2016 Günther Kröger
Die Nordsee ist ein Randmeer. Die Tiefen nehmen nach
Norden hin zu. Im südlichen Teil bis auf die Höhe von Hull
bis hinüber zur dänischen Küste und um die Doggerbank
haben wir Tiefen um 40 m, gut erkennbar auf der Karte.
Tiefen von 80 m finden wir auf einer Linie Mitte Skagerrak
bis westlich 2°, mit einem Einschnitt nach Süden, auf Höhe
der Long Forties, auf der Karte kaum erkennbar. Nördlich
der 80 m Tiefen finden wir Wassertiefen von 100 und 200
m. In der Norwegischen Rinne und nach Norden fallen
dann die Tiefen weiter ab.
Zwei Strömungen aus dem Atlantik, einmal vom Süden
durch den Ärmelkanal und einmal aus dem Gebiet nördlich
Schottland, den Orkneys und den Shetlands, als Ausläufer
des Golfstromes, sorgen für starke Durchwirbelungen. Sie
treffen südlich der Doggerbank aufeinander und ziehen
dann nach Nordosten und Norden ab.
Die deutsche Fischerei orientierte sich auf folgende
bedeutende Heringsgruppen:
Auf den Spätwinterlaicher, den Atlanto-Skandischen
Hering und den Firth of Forth Hering.
Sommerherbstlaicher, den Bankhering und den
Downshering.
Der Frühjahrslaicher mit dem Friesischen Küstenhering
war unbedeutend für unsere Fischerei, wenn er nicht über
die deutsche Bucht hinaus wanderte.
Unabhängig davon, dass der Atlanto-Skandische Hering
ab Februar an der norwegischen Küste, im Gebiet Svinöy,
laichte, begannen wir meistens mit Jahresbeginn bis
zum April die Fischerei auf diesen Hering, im nördlichen
Bereich um den Fangplätzen Vikingbank bis zu den Shetlands.
Aber auch Seelachs wurde nördlich der Shettlands
gefischt.
Aus diesem Gebiet holten sich in den letzten Jahren beim
Fischkauf die ausländischen Fischer den Hering und die
Makrele. Nach diesem Zeitraum wandern diese Heringsgruppen
nach Norden ab. Doch auch im Firth of Forth
wurde um den Februar herum Hering gefangen.
Wir erinnern uns auch, dass in den 50er Jahren die Fischerei
auf Hering im Englischen Kanal begann. Das Fanggebiet
reichte von Cap Gris Nez bis Dieppe. Die Fangzeit
begann Ende November und endete Ende Januar.
Nach der Fischerei in den nördlichen Gebieten, begann
Ende Mai die Fischerei im Fanggebiet Fladengrund. Darin
waren einbezogen, die Gebiete südlich der Shetlands
und östlich Fair Isle, der Fladengrundrinne, die Kl. Halibut
Bank sowie die Halibut Bank. Die Fischerei auf diesen
Bankhering konnte sich bis Oktober hinziehen.
Im gleichen Zeitraum wurde bei schlechten Heringsfängen
Makrele auf östlich liegenden Plätzen gefangen.
Abhängig von den Fängen in den obigen Fanggebieten
wurde im August bis Ende Oktober im Gat, mit den Teufelslöchern,
gefischt.
In guter Erinnerung ist die Laichheringsfischerei auf
und um die Doggerbank. Hier erfolgte der Einsatz der
Fangschiffe von August bis Oktober. Der Höhepunkt der
Laichheringsfischerei war im September. Die Fischerei
endete hier, wenn der Ihlenhering in das Gebiet zog.
Nach diesem Zeitraum zerstreute sich die Heringsflotte.
Teilweise wurde in der Irischen See oder an der Ostkante
gefischt. Auch ein Ausweichen in den Makrelenfang
erfolgte. Die Fangergebnisse waren mäßig, außer zeitweilige,
aber wetterabhängige gute Fänge, durch eine
pelagische Fischerei in diesem Gebiet. Die Fischerei
verlagerte sich oft nördlich, bis in das Fanggebiet Utsira
und der Finkenwerder Allee.
Zur Vollständigkeit werden die Fangplätze Schottland
und Irland ebenfalls aufgenommen.
Hacker und Wrackpositionen waren in allen Fischereikarten durch die Kapitäne eingetragen. Man musste sie schon beachten, wollte man ein heiles Geschirr mit Netz behalten. Nachfolgende Positionen wurden mir von Kapitän Horst Graßnickel übergeben.
(4 Aufstellungen mit den Positionen)
Wrackpositionen Fam — Deep
55° 16,O‘ N 1° 03‘ W
55° 18,0‘ N 1° 08‘ W
55° 12,O‘ N 1° 00‘ W
550 23,0‘ N 0° 41' W
550 29,0‘ N 0° 55‘ W
550 28,0‘ N 0° 50‘ W
55° 24,5‘ N 1° 06‘ W
55° 32,0‘ N 0° 59‘ W
55° 30,O‘ N 1° 00‘ W
55° 10,O‘ N 0° 58‘ W
55° 29,O' N 0° 10‘ W
55° 26,5‘ N 0° 56‘ W
55° 21,O‘ N 1° 06‘ W
55° 16,5‘ N 0° 23‘ E
55° 08,5‘ N 0° 9' W
55° 13,5‘ N 0° 18‘ W
55° 17,5‘ N 0° 12‘ W
55° 07,0‘ N 0° 10‘ W
55° 17,O‘ N 1° 03‘ W
55° 21,O‘ N 1° 02‘ W
55° 21,O‘ N 0° 41‘ W
55° 23,0‘ N 0° 52‘ W
55° 25,0‘ N 0° 44' W
55° 28,0‘ N 0° 34‘ W
55° 25,0‘ N 1° 05‘ W
55° 30,0‘ N 0° 19‘ W
55° 17,O‘ N 1° 13‘ W
Wrack — bzw. Hackerpositionen Süd!. Nordsee ( südlich 57° N)
56° 30‘ N 1° 45‘ E
56° 19‘ N 0° 53‘ E
55° 38,5‘ N 0° 47‘ E
55° 33,0‘ N 0° 29‘ E
55° 29,0‘ N 0° 41‘ W
55° 27,0‘ N 0° 56‘ W
55° 28,0‘ N 0° 51‘ W
55° 25,0‘ N 1° 02‘ W
55° 22,5‘ N 1° 03‘ W
55 °20,O‘ N 1° 56‘ W
55° 19,0‘ N 1° 35' W
55° 19,0‘ N 1° 03' W
55° 17.0‘ N 1° 10' W
55° 11,5‘ N 1° 11' W
55° 02,0‘ N 1° 08‘ W
55° 00,0‘ N 0° 58‘ W
54° 12,0‘ N 1° 45‘ E
53° 58,0‘ N 2° 46‘ E
53° 45,0‘ N 1° 38‘ E
55° 11,O‘ N 1° 04‘ W
55° 27,0‘ N 0° 57' W
55° 24,0‘ N 1° 02‘ W
55° 02,5‘ N 0° 15,5‘E
55° 21,0‘ N 0° 22‘ E
55° 09,0‘ N 0° 27‘ W
55° 15,5‘ N 0° 17‘ W
55° 18,0‘ N 0° 40‘ W
55° 25,5‘ N 0° 43' W
Wrack — bzw. Hackerpositionen Nordsee ( Muckle Flugga)
LEC = 54 Punkte T= 193m
LEC = 00 Punkte T = 185 m
LEC = 4 Striche T= 196m
LEC = 5 Striche T = 205 m
LEC = 20 Striche T=211 m
LEC = 24 Striche T = 226 m
LEC = 25 Striche T=211 m
LEC = Consol — Funkfeuer Stavanger Nordsee ( Ostkante)
58° 17,0‘ N 4° 20‘ E
58° 45,0‘ N 3° 36‘ E T= 198m
59° 10,0‘ N 3° 30‘ E T= 230m
58° 39,0‘ N 2° 14‘ E
58° 44,0‘ N 2° 09‘ E
58° 53,0‘ N 2° 08‘ E
58° 49,0‘ N 1° 30‘ E
58° 55,5‘ N 3° 11‘ E
58° 26,0‘ N 4° 06‘ E T = 200 m
Fangplätze Nordsee
Nordsee NW-Flach
Nordsee Skagerrak
Nordsee Skagerrak
Nördliche Doggerbank
Nordsee Aberdeenbank
Norsdee Bressay East Bank
Nordsee Fair Isle
Nordsee Fladengrund
Nordsee Bruceys Garden
Nordsee Buchan
Kleine Halibut Bank