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Schirmer
Jochen Schirmer
Kunstmaler


Arbeitskreis


60 Jahre
Fischwirtschaft
in Rostock Marienehe



Bilder vom Fischereihafen aus den Jahren 1950 bis 1990 und nach der Wende 1990

Fischereihafen




Ständige Ausstellung
Hochseefischerei 1950-1990

Societät Rostock maritim e.V.


Umwandlung volkseigener Betrieb in Kapitalgesellschaft

von Günther Kröger

Nach der Wende wurden wir als Betriebsdirektoren beauftragt, den Volkseigenen Betrieb in eine Kapitalgesellschaft umzuwandeln. Aus der „Fischwarenfabrikation Plauen" wurde „Vogtland-Fisch". Unsere Filiale im ehemaligen Karl-Marx Stadt wurden aufgegeben. Sie trennten sich von uns und wurden eigenständig. Viel Glück hatte der ehemalige Betriebsleiter aber nicht. Schon nach kurzer Zeit ging die neue Firma in den Konkurs. Auch unsere Räucherei in Kobitschwalde vor Plauen löste sich von uns und der ehemalige Besitzer übernahm die noch von uns neu gebaute Räucherei. Sie ist heute noch eine gut florierende Firma. Auch die beiden anderen Filialen bei Zwickau und Aue wurden geschlossen. Doch auch bei uns in Plauen wurde kurz nach der Wende die Produktion eingestellt. Die Produktion wurde nach Stralsund verlagert.

Nach der Wende drohte alles einzubrechen. Der Fischhandel verweigerte uns die Abnahme der Produktion. Wir mussten selbst versuchen unsere produzierten Produkte, abzusetzen. Ab sofort handelten wir mit Fischerzeugnissen. Die ersten Schritte dazu wurden mit unseren PKWs unternommen. Dann schafften wir uns eigene Lieferfahrzeuge an. Da wir eine Filiale von Ostsee-Fisch Rostock waren, erhielten wir von dort weitere Lieferwagen. Neben einem großen Kühlcontainer,  bauten wir eine ehemalige Produktionfläche als Leichtkühlfläche um. Anfangs florierte das Geschäft und wir machten schon einen Umsatz bis 400.000 TDM im Monat. Doch mit dem Wegfall der kleinen Lebensmittelgeschäfte und den Problemen auch bei größeren Abnehmern (Konsum) ging der Absatz zurück.

Langsam nahmen die großen Kaufhallen zu; und wenn wir dort unsere Ware verkaufen wollten, mussten wir gelistet werden. Listungen erfolgten über Ostsee-Fisch. Unser Personal hatten wir längst reduziert. Es konnte einen in der Seele leidtun, wenn alte Fachkräfte gehen mussten. Es bildete sich auf unserem Gelände dann eine neue Produktionsfirma. „Ernst und Dieck" übernahmen eine Reihe Fachkräfte. Als Geschäftsführer verließ ich dann die Firma und ging ins Altersübergangsgeld.
Nach kurzer Zeit ging „Ostseefisch" in Konkurs und Vogtlandfisch wurde ebenfalls aufgelöst. Die Firma „Ernst und Dieck" besteht heute noch, auch wenn der Besitzer gewechselt wurde.




Letztes Update: 08.07.2013, 18:04 Uhr
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