Verseuchte Fanggebiete und Schifffahrtswege nach dem 2. Weltkrieg
Günther Kröger 2010-07-09
Zeitraum ab 1950
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges wurden weite Fanggebiete durch das Verkippen von Munition, chemischen Kampfstoffen und auch Kriegsgerät verseucht. Dazu kamen eine Vielzahl von versenkten Schiffen, deren Positionen niemand kannte und Minen, die nicht entschärft waren und oftmals im Meer trieben.
Die Siegermächte und die Küstenstaaten richteten Sperrgebiete ein und legten für die Schiffsrouten Zwangswege fest. Solche Sperrgebiete kennen die ehemaligen Loggerleute und Kutterfahrer aus der Fischerei in der Ostsee aber auch in der Nordsee wurde Gebiete gesperrt. Ich erinnere mich noch an ein Sperrgebiet östlich von Bornholm. Trotzdem fischten wir hier mit dem Kutter und den Loggern, denn die Kabeljaufänge waren gerade in diesem Gebiet sehr gut. Hatte man Munition oder auch Gelbkreuz in Kisten im Netz, dann wurde das Netz gekappt und in der Nähe erneut ausgesetzt. So wurde diese Munition und andere Kriegsgegenstände so richtig verteilt und verschleppt. Immer wieder kam es vor, dass chemische Kampfstoffe im Netz waren. Die Folgen waren Verbrennungen und Verätzungen der Fischer, mit gefährlicher Gesundheitsgefährdung. Wie oft mussten die Logger und Kutter zurück in den Hafen, um Besatzungsmitglieder behandeln zu lassen.
In meinem Buch: "Hochseefischer, Menschen ganz besonderer Art", habe ich im Porträt über Kapitän Peter Burmeister geschildert, wie der Logger " Rosa Luxenburg" im Belt auf eine Mine lief. Im Buch: " Fischgründe" schildert Kpt. Burmeister dieses Ereignis noch einmal persönlich.
Als Hochseefischer wissen wir, dass wir lange Jahre Zwangswege fahren mussten, bis die Gewässer frei von Minen waren.
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