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Schirmer
Jochen Schirmer
Kunstmaler


Arbeitskreis


60 Jahre
Fischwirtschaft
in Rostock Marienehe



Bilder vom Fischereihafen aus den Jahren 1950 bis 1990 und nach der Wende 1990

Fischereihafen




Ständige Ausstellung
Hochseefischerei 1950-1990

Societät Rostock maritim e.V.


Treibstoffübergabe auf hoher See

1. Artikel vom ADN-Journalisten Walter Fritzsche
2. Artikel vom ADN-Journalisten Walter Fritzsche und Fotojournalisten Jürgen Sindermann


07.10.1974

Von ADN-Korrespondent WALTER FRITZSCHE

GEORGESBANK. Sowjetische Seeleute vom 17 000-BRT großen Tanker "Yelsk" aus Riga übergaben in der vergangenen Woche auf dem Atlantischen Ozean DDR-Fischern mehrere tausend Tonnen Treibstoff für Rostocker Fang- und Verarbeitungsschiffe sowie Zubringertrawler, die da-durch länger zum Heringsfang auf der Georgesbank bleiben können. Die sowjetische Hilfe auf See schätzen die Hochseefischer als unmittelbare Unterstützung ihres sozialistischen Wettbewerbes zur besseren Fischversorgung der Haushalte. Bei der Übergabe verfolgen die .wachfreien Fischer die beispielhafte Maßarbeit der sowjetischen Tankerbesatzung.

Mit einer Preßluftkanone schießt der Tanker eine Leinenverbindung zum Übernahmeschiff, das im Kielwasser des sowjetischen Schiffes' fährt. Während mehrere hundert Tonnen Treibstoff für die Schiffsdiesel über eine Schlauchleitung in die Tanks fließt, halten jeweils beide Schiffe in einer Filigran-Navigation gleichen Kurs und gleiche Geschwindigkeit, so daß die nicht gefahrlose Verbindung stabil bleibt.

Produktionsarbeiter Alfred Pawlitta aus der Lutherstadt Wittenberg, der auf der "Rudolf Leonhard" täglich unter Deck Hering filettieren hilft und gemeinsam mit Vertretern der Rostocker Fangleitung-See an Bord des sowjetischen Tankers war, sagte in einem Gespräch mit den Rigaer Seeleuten: "Sowjetische Freunde haben uns 1950 die ersten Kutter geschickt, damit wir in der Ostsee überhaupt ein paar Fische fangen konnten. Wer hätte wohl damals daran gedacht, das wir in zweieinhalb' DDR-Jahrzehnten direkt vor der Haustür der USA sowjetischen Treibstoff für unsere großen Fabriktrawler übernehmen werden." Der 33 jährige Rigaer Tankerkapitän Nikolei Ewschtignew erwiderte darauf: "Das ist eine wahrhaft imposante Größe unserer wachsenden Zusammenarbeit. Sie befriedigt auch uns zutiefst, weil wir gemeinsam die Vorteile unserer sozialistischen Ordnung nutzen können und dabei auch unmittelbar persönlichen Kontakt mit un-. seren Fischerfreunden aus der DDR und aus Polen gewinnen.

Gegenüber dem ADN-Bordkorrespondenten ergänzten der Käpitän und der Politoffizier Jewgeni Karpenkow, daß es sich die 45 Seeleute des Riger. Schiffes ebenso wie die Besatzung des Murmansker Tankers "Reftogorsk" -zur Aufgabe gemacht haben, Polnische und DDR-Fischer ‚nicht nur schnell, sondern auch sicher mit ‚Brennstoff zu versorgen. "In dieser.Zusammenarbeit haben wir überhaupt keine Probleme", sagte ‚der Kapitän. "Es Ist ein fabelhaftes Zusammenspiel wie unter besten Freunden." Sein Kollektiv ist in der lettischen Reederei gegenwärtig Wettbewerbssieger der Tankerflotte. DDR-Hochseeischer schätzen an dieser Zusammenarbeit, daß sie von sowjetisehen Tankern seit Jahren den Treibstoff unabhängig von steigenden Preisen kapitalistischer Reedereien erhalten. Ebenso schätzen sie, daß die sowjetischen Tanker auf Tag und Stunde genau . direkt zum Fangplatz kommen, ohne daß die Fischereifahrzeuge Hunderte Seemeilen zu einer windgeschützten., Übergabestelle dampfen müssen. Nach der Treibstoffübernahme, bei der beide Schiffe 15 Seemeilen unter entsprechender Atlantik-Dünung zurückgelegt hatten, dankte Kapitän Uwe Kröger vorm FVS "Rudolf Leonhard" nach Seemannsbrauch, den sowjetischen Seeleuten mit drei langen ‚Hupsignalen der Schiffssirene. Daß diese hochgeschätzte Versorgungshilfe auf See schon Alltag geworden ist, sagte der langjährige DDR-Fischereikapitän, darf man zu den bedeutendsten Errungenschaften erfolgreicher sozialistischer Integration zählen.



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Letztes Update: 15.02.2011, 19:29 Uhr
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