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Schirmer
Jochen Schirmer
Kunstmaler


Arbeitskreis


60 Jahre
Fischwirtschaft
in Rostock Marienehe



Bilder vom Fischereihafen aus den Jahren 1950 bis 1990 und nach der Wende 1990

Fischereihafen




Ständige Ausstellung
Hochseefischerei 1950-1990

Societät Rostock maritim e.V.


Fischkombinat wächst in Marienehe

von Horst Prignitz aus der Tageszeitung



Projekte aus Stralsund/Der Fred-Wehrenberg.Saal/ Wandel in der Tiroler Straße

Am 19. Juni 1950 löschen am Kai des Schlachthofes in Bramow erstmals die fünf Logger eines neu gegründeten Hochseefischereibetriebes ihren Fang - dieses Datum gilt als Gründungstag des auf dem Gelände der Heinkel - Flugzeugweke in Rostock-Marienehe entstehenden Fischkombinates. Im Frühjahr 1951 ist der erste Bauabschnitt des Hafenbeckens fertig gestellt; zur gleichen Zeit kann die erste, 120 Meter lange Fischanlandehalle in Betrieb genommen worden.

Fazit der CDU-Tageszeitung  "Der Demokrat" am 26. Mai 1951:
"Das Fischkombinat Rostock hat somit die Aussicht, im Rahmen des Fünfjahrplans zu einem der größten Betriebe Rostocks und darüber hinaus ganz Mecklenburgs zu werden."

Die Gesamtplanung übernimmt die Entwurfsgruppe Walter Litzkow (1900-1986) des dem Ministerium für Aufbau unterstehenden VEB Industrie-Entwurf Stralsund (ab 1. Januar 1954 Entwurfsbüro für lndustriebau-Stralsund).

In den folgenden Jahren entsteht eine Reihe von für den Be­trieb wichtigen Gebäuden. Schon 1951/52 kommt es zum Rau einer Fischereiberufsschule. Für sie wird 1952/53 ein fünfstöckiges Internatsgcbäude mit rund 350 Wohnplätzen errichtet. Als Ziegelbau mit hohen Fenstern zur Belichtung des Speisesaals entsteht nach Plänen des Architekten Walter Litzkow ein Kultur- und Sozialgebäude, das 1955 in Betrieb genommen wird.

Der Speisesaal (bald über Rostock hinaus bekannt als Fred- Wehrenberg-Saal) wird ein gern besuchter Ort für Kulturveranstaltungen. Im Frühjahr 1956 wird das Verwa1tungsgebäude des Fischkombinates, für dessen Projektierung die Architekten Fritz Heller und Herbert Henke verantwortlich waren, seiner Bestimmung übergeben.

Der vier geschossige Ziegelbau fällt besonders auf durch sein zurückgesetztes Dachgeschoss mit Umgang (vgl. „Sicht auf das Wasser“). Auf eine weitere Besonderheit wird in der Projektbeschreibung (Deutsche Architektur Heft 7/1957) hingewiesen:
"Die Trennwände zwischen den einzelnen Büros können auf Grund der durchgehenden‚ Fensterreihung wunschgemäß versetzt werden, so daß angefangen von einem zweifenstrigen Raum, Räume mit drei, vier, fünf oder acht Fenstern entstehen. Diese Trennwände sind bei dem vorliegenden Projekt aus Holzziegeln, können aber ebensogut  als Glassteinwand mit gemauerter Brüstung hergestellt werden.
Für die Zukunft, heißt es in der gleichen Zeitschritt, sei die Erweiterung so geplant, „daß ein weiterer zweigeschossiger Büroflügel im rechten Winkel angebaut und durch einen in Glas aufgelösten 2,50 Meter breiten Flur verbunden wird“. Ebenfalls in den Jahren 1955/56 kommt es zum Bau einer zwei­geschossigen Betriebspoliklinik nach einem Projekt von Herbert Henke. Selbst kleine Operationen können hier vorgenommen werden. Nötig wird auch der Bau eines Kindergartens. Das, für seine Zeit sehr moderne, durch große Loggien an der Rückseite auffallende Gebäude, befindet sich nicht auf dem Betriebsgelände, sondern in der Tiroler Straße. Der im Herbst 1957 eröffnete Kindergarten erlebte vor wenigen Jahren seine Verwandlung in zwei Wohnhäuser, wobei die äußere Gestalt des Bauwerkes weitgehend erhalten blieb.

Bis zum Jahr 1959 wird die Zahl der im Fischkombinat Beschäftigten auf rund 3000 anwachsen: zur Flotte werden dann 55 Logger und Trawler gehören.

Wenn vorn Fischfang die Rede ist, muss auch ein Gebäude in Warnemünde erwähnt werden:
Am Alten Strom Wird am 13. Juli 1957 ein Neubau für die 1955 gegründete Fischereifahrzeug­ und Gerätestation (FGS) seiner Bestimmung übergeben.




Letztes Update: 31.07.2012, 09:44 Uhr
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