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Schirmer
Jochen Schirmer
Kunstmaler


Arbeitskreis


60 Jahre
Fischwirtschaft
in Rostock Marienehe



Bilder vom Fischereihafen aus den Jahren 1950 bis 1990 und nach der Wende 1990

Fischereihafen




Ständige Ausstellung
Hochseefischerei 1950-1990

Societät Rostock maritim e.V.


Ostseefangquoten 2009


Für die Kutter- und Küstenfischer ist eingetreten, was sie befürchteten. Ihre Fangbegrenzungen sind weiter erhöht worden. Bedeutet die Verringerung der Quoten für einige Fischer das aus? Verwundert sind sie auch, dass in der östlichen Ostsee die Fangquote sogar angehoben wurde. Verstehen können dies wahrscheinlich nur die Fischereiminister. Oder was steckt dahinter? Haben die Polen sich stark gemacht? Oder hat man die wirklich abgefischte Fangmenge in diesem Gebiet als Grundlage genommen?

Ich hatte Kontakt mit dem Vorsitzenden der Kutter- u. Küstenfischer von Mecklenburg Vorpommern, Kapitän Norbert Kahlfuß. Seinen Standpunkt können Sie im Anschluss lesen und auch die noch vorläufigen Quoten einsehen.

Den Rostocker Hochseefischern ist Kapitän Norbert Kahlfuß kein Unbekannter. Sie kennen ihn aus der Zeit der Heringsübernahme in der Ostsee. Er leitete die Abfischung unserer damaligen Heringsquote und war Fangleiter See. Doch wir kennen ihn auch aus der Zeit als Kutter- und Frosttrawlerkapitän. Nach dem Zusammenbruch der Saßnitzer Kutterfischerei, vertritt er die Interessen der Kutter- und Küstenfischer von Mecklenburg-Vorpommern.
Ich selbst habe mit Norbert Kahlfuß eine Erprobungsreise mit dem Ringwadenversuchslogger "August Bebel" im Nordmeer durchgeführt.

Standpunkt. Norbert Kahlfuß

Der deutschen Kutterfischerei in der Ostsee geht es seit Jahren nicht gut. Eine verfehlte EU-Fischereipolitik macht den Fischern zu schaffen. So werden, auch wenn natürliche Gründe vorliegen, generell die Fischer für den Rückgang von Beständen bestraft.
Ständig sinkende Quoten werden mit Aufwandsverringerungen gekoppelt, d.h. es werden Seetage (Fangtage) vorgegeben, die sich ebenfalls restriktiv entwickeln.
Höhepunkt dieser Entwicklung ist die Kürzung der Heringsquote in der westlichen Ostsee um 39%. Damit ist für kleine Unternehmen speziell in Mecklenburg-Vorpommern die Existenz nicht nur in Gefahr, sondern zu Ende.
Ursache für das Dilemma ist lt. Wissenschaft fehlender Nachwuchs. Dafür kann jedoch der Fischer nicht verantwortlich gemacht werden und mit Quotenreduzierungen erreicht man auch keine Verbesserung der Situation.
Aber so ist es gängige EU-Praxis. Wenn man nichts genaues weiß, wird erst mal die Fischerei drastisch eingeschränkt oder verboten. Manches Mal gibt es auch Managementpläne. Damit fällt die Einschränkung nicht so kompakt aus, sondern wird auf mehrere Jahre verteilt. Ohne Managementpläne, so die Brüsseler Administration, muss so gehandelt werden, dass der Bestand sich innerhalb eines Jahres erholen kann.
Tut er das nicht, so gibt es eben noch weitere Maßnahmen, auch wenn damit die Ursachen nicht berührt werden können.
Aber selbst die beschlossenen Maßnahmen gehen einigen Schützern nicht weit genug. Sie vertreten nach wie vor die unsinnige These, dass die Fischer die Bestände ausrotten.
Dass dem nicht so ist lässt sich leicht beweisen. Der Fischer hört auf, sobald die Fischerei unökonomisch wird und dass passiert lange bevor der Bestand zusammenbricht.
Schaut man sich die Ostsee-Quoten für 2009 genauer an, so fällt auf, dass alle bis auf eine reduziert wurden. Eine wurde erhöht und das ist der Dorsch in der östlichen Ostsee.
Hier darf man getrost von einem Wunder sprechen.
Seit Jahr und Tag forderten die Wissenschaftler ein totales Fangverbot für diesen Bestand, weil er weit außerhalb sicherer biologischer Grenzen war. Zusätzlich wurden die Quoten bis zu 40% überfischt. Und plötzlich dieser Qualitätsumschwung. Die Quote wird erhöht, weil der Bestand sich auf Grund eines Managements erholen konnte.
Es folgt die Übersicht über die Ostsee-Quoten 2009.

Norbert Kahlfuß


Ostseequoten 2009

Der Ministerrat hat vorige Woche die Quoten und Fangbedingungen für die Ostsee beschlossen. Nachfolgend erhalten Sie eine vorläufige Übersicht über die deutschen Quoten und Seetage.

Fischart 2008 2009 %
Dorsch West 4102 3487 -15
Dorsch Ost 3542 4073 +15
Hering West 24579 14993 -39
Hering zentral 890 837 -5,91
Scholle 255 242 -5
Sprotte 28403 24995 -12
Lachs 8401Stück 7141 Stück -15

Seetage West 223 201 -10
Seetage Ost 178 160 -10

Außerdem ist weiterhin die Dorschfischerei im Westen vom 01.04. bis 30.04. und im Osten vom 01.07. bis 31.08. verboten.


Worüber mal nachgedacht werden sollte.

Die Natur lebt von einem natürlichen Kreislauf. Die Fischbestände speziell in der Ostsee gehen rapide zurück. Alle reden von „Überfischung“. Aber ist es nicht so, dass die Ostsee in den letzen Jahren auch immer sauberer geworden ist und überall in den Badeorten weht stolz die blaue Flagge für besonders sauberes Wasser. Abwasser darf nicht mehr in die Ostsee abgeleitet werden. Alle Schiffe haben Fäkalientanks. Der Bodenbewuchs in der Ostsee geht immer weiter zurück. Der Hering findet nicht mehr genug Seegras um seine Eier schützend abzulegen. Es sollte mal recherchiert werden, wie die Fischbestände mit der seit der Wende immer sauberer werdenden Ostsee zurück gegangen sind, obwohl von Jahr zu Jahr weniger Fisch gefangen wurde, weil immer mehr Fischer ihr Handwerk aufgeben mussten.

Das ist meine Ansicht von der Sache. Ich würde mich gern belehren lassen, dass das nicht so ist.

Freundliche Grüße Horst Seffner

 




Letztes Update: 08.03.2011, 10:01 Uhr
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